Osthessenderby in der Johannisau

„Das Aufeinandertreffen von Borussia Fulda und dem TSV Lehnerz ist schon immer etwas Besonderes“, weiß Borussen-Coach Henry Lesser nur allzu gut, denn während seiner vierjährigen Amtszeit beim Stadtrivalen stand er bereits bei vier Derbys an der Seitenlinie – und holte dabei mit dem TSV drei Siege. „Ich freue mich auf das Spiel und auf viele Zuschauer, denn ein Derby ist die schönste Belohnung, die du als Fußballer kriegen kannst“, begründet Lesser seine Vorfreude auf das anstehende Duell gegen seinen Ex-Klub, für den er aktuell voll des Lobes ist: „Lehnerz hat sich vor der Saison richtig gut verstärkt. Es ist schön für sie, dass alle Neuzugänge so eingeschlagen haben. Davor kann ich nur den Hut ziehen.“ Nach einer Niederlage und einem Remis wartet er zwar noch auf den ersten Dreier mit den Borussen, betont aber gleichzeitig auch: „Das war am Dienstag schon eine extreme Steigerung. Wir haben es nur versäumt, das zweite Tor nachzulegen und uns am Ende für den Aufwand nicht belohnt. Jetzt bin ich gespannt, welche Reaktion die Mannschaft zeigt, denn ein Derby ist schon etwas Besonderes.“

Sein Gegenüber Marco Lohsse, der zu Lessers Zeiten in Lehnerz die zweite Mannschaft trainierte und nach dessen Rücktritt das Hessenliga-Team übernahm, geht mit dem TSV als aktueller Tabellenführer zwar als Favorit in die Partie, dennoch mahnt er aber trotz des bisher nicht zufriedenstellenden Saisonverlaufs der Borussen: „Angeschlagene Boxer sind die gefährlichsten. Wir dürfen uns von der Tabellensituation nicht blenden lassen, denn Borussia Fulda ist für mich eine Riesen-Truppe mit starken Einzelspielern.“ Gleichzeitig gibt Lohsse auch zu bedenken, dass sechs Spieler im aktuellen Kader der Gastgeber schon in der Regionalliga gespielt haben und daher automatisch sehr viel Qualität mitbringen. Besonders aber freut sich Lohsse auf das Wiedersehen mit Lesser und sagt: „Es freut mich, dass er wieder zurück im Geschäft ist.“

Dass vor allem die Borussia in dieser Saison von Verletzungssorgen schwer geplagt war und auch noch ist, macht unterdessen Neu-Coach Henry Lesser große Sorgen: „Die Situation ist prekär. Wir müssen versuchen, das zu kompensieren, aber das ist nicht so einfach.“ Zu den Langzeitverletzten Dustin Ernst, Markus Gröger und Daniel Kornagel gesellte sich zuletzt auch Defensivmann Vedran Jerkovic, darüber hinaus wird Lesser nicht auf den kränkelnden Denis Mangafic zurückgreifen können. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des angeschlagenen Matija Poredski. Außer den Langzeitausfällen Steven von der Burg, Alexander Reith, André Vogt und dem in London weilenden Jan-Niklas Jordan stehen dem TSV Lehnerz voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung.