2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der TSV Kareth-Lappersdorf (in Weiß) verabschiedet sich in die Winterpause.
Der TSV Kareth-Lappersdorf (in Weiß) verabschiedet sich in die Winterpause. – Foto: Stefan Glötzl

Der Ball ruht in Regensburg

Die Vereine wintern ihre Fußballsachen schon vor dem letzten Wochenende vor dem Lockdown ein. Nur ein paar wollen noch spielen.

Schluss für dieses Jahr. Obwohl noch gekickt werden darf, haben sich die meisten Vereine im Fußballkreis Regensburg dazu entschlossen, den Spielbetrieb an diesem Wochenende ruhen zu lassen. Und sich damit, angesichts des beschlossenen Wettkampf- und Trainingsverbots ab kommendem Montag, in die Winterpause zu verabschieden. Nur ein paar „Unverbesserliche“ möchten ihre Nachholspiele noch durchziehen. Wir haben uns bei ein paar höherklassigen Klubs umgehört.

Mit dem Sonderweg des Fußballverbandes, die alte Saison auf Kosten der neuen durchzuziehen, ging der SV Fortuna Regensburg von Vornherein konform. Arber Morina, spielender Ableitungsleiter beim Landesligisten, fühlt sich bestätigt. Wir können die Saison ohne Termindruck und Stress zu Ende führen. Die anderen Bundesländern werden alle Schwierigkeiten bekommen“, sagt Morina. Er spricht dem BFV ein Lob für seine Arbeit aus. Die jüngsten Entwicklungen findet Morina sehr schade, aber wir müssen uns einfach disziplinieren. Es wird eine schwere Zeit und da ist jetzt jeder gefragt, diese durchzustehen.“

Eine Sache brennt dem 33-Jährigen noch auf den Nägeln: Im August konnte man es kaum abwarten, bis man spielen durfte. Jeder wollte unbedingt. Mir ging es die letzten Wochen ein bisschen zu schnell, dass Vereine nicht mehr weiterspielen wollten. Da hätte man als Fußballer mehr Ehrgeiz zeigen müssen.“ Der Fußball werde spätestens im nächsten Sommer in die Normalität zurückkehren, ist Morinas Hoffnung.

Der TSV Kareth-Lappersdorf hatte sein Landesliga-Derby gegen Tegernheim am Freitagabend zunächst austragen wollen. Aber spätestens nach der Pressekonferenz von unserer Bundeskanzlerin und dem angekündigten 'Lockdown Light' war für mich klar, dass wir ein Landesligaspiel vor 200 Zuschauern nicht spielen können. Da haben wir auch eine gewisse Vorbildfunktion“, so TSV-Coach Matthias Bösl, der sich Gedanken um die gesellschaftliche Wichtigkeit des Freizeitsports macht. So hofft Bösl, dass die Sportvereine von der Politik nicht im Regen stehen gelassen werden. Die Bedeutung der Vereine wird oft vergessen oder kommt, auch in Nicht-Corona-Zeiten, viel zu kurz.“ Seine Spieler sollen jetzt erst einmal ihre Winterpause genießen. Sollte es wieder möglich sein, möchte man als Mannschaft wieder etwas unternehmen, um den Teamspirit aufrecht zu erhalten.

Der Karether Übungsleiter glaubt an eine komplette Abschaffung des Ligapokals. „Dann hätte wir im neuen Jahr sechs anstatt fünf Spiele. Da ist alles vertretbar.“ Der neu geschaffene Wettbewerb sei an sich eine gute Idee gewesen. Bloß jetzt macht er, glaube ich, keinen Sinn mehr. Ich würde erst Mitte oder Ende April den Saisonstart ansetzen und dann versuchen, die fünf, sechs Spiele durchzubringen, um in der neuen Saison wieder durchzustarten“, so Bösls Schlussworte.

Auch die restlichen höherklassigen Spiele in Regensburg und der Oberpfalz sind durch die Bank weg abgesetzt worden. Der SV Donaustauf hatte am Donnerstagvormittag sein Sportareal gesperrt. So war auch für die Bayernliga-Kicker Schicht im Schacht. Der SV Donaustauf stellt mit sofortiger Wirkung auf Grund der aktuellen Lage den kompletten Spiel- und Trainingsbetrieb ein. Somit findet das Spiel am Samstag auch nicht statt“, informiert hierzu Abteilungsleiter Lothar Rengsberger.

Und auch Kreisebene hat sich ein Großteil der Vereine dazu entschlossen, am Wochenende nicht mehr zu spielen und stattdessen Schuhe und Bälle einzuwintern. Lediglich vier Nachholspiele sollen am Samstag im Fußballkreis tatsächlich noch über die Bühne gehen. Im Ligapokal wurden unterdessen alle Spiele abgesagt.

Aufrufe: 030.10.2020, 16:48 Uhr
Florian WürtheleAutor