2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Leifer
F: Leifer

Derby-Time: Prestige-Duell in Jetzendorf

Malle und Sibilia ausschalten

Sonntag, 17 Uhr: Am ersten Spieltag der neuen Bezirksliga-Nord-Saison steht das Derby zwischen dem TSV Jetzendorf und der SpVgg Kammerberg auf dem Plan.

Wie in den vergangenen Spielzeiten sind die Gäste krasser Außenseiter. Für den Ausgang der Partie wird das aber wie in den vergangenen Jahren keine Bedeutung haben.

Die beiden jüngsten Gastspiele in Jetzendorf entschieden die Kammerberger mit jeweils 1:0 für sich. Die Bilanz der jüngsten sechs Spiele ist ausgeglichen – drei Kammerberger Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber. Gegen ein Team, dass in den vergangenen vier Spielzeiten dreimal Zweiter wurde und seit dem Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2008 immer mindestens Fünfter wurde, ist das eine sehr gute Bilanz.

Ob die Spielvereinigung an diesen Trend anknüpfen kann? Spielertrainer Manuel Haupt war mit der Vorbereitung nicht hundertprozentig zufrieden. „Es haben zu oft Spieler gefehlt. Die Probleme haben andere Teams zwar auch, bei uns waren es aber schon auffällig viele“, so Haupt. Ein Beispiel: Am ersten Juliwochenende standen zwei Testspiele auf dem Plan. Haupt wollte in beiden Spielen mit unterschiedlichen Startaufstellungen beginnen. Den Plan musste er aber verwerfen, da er nur zwölf gesunde Spieler zur Verfügung hatte. „Das war natürlich alles andere als optimal“, so Haupt.

Was dem Trainer gefiel, war der Einsatz seiner Schützlinge in den Trainingseinheiten. Er nutzte die Zeit, um taktische Varianten einzustudieren. Der Hintergrund: Die Kammerberger wollen flexibler und schwerer ausrechenbar werde. Ein weiterer Schwerpunkt war das Zweikampfverhalten in der Defensive und Offensive. „Wir haben Übungen zum Verhalten in Eins-gegen-Eins- und Eins-gegen-Zwei-Situationen trainiert“, erklärt Manuel Haupt.

Mit Rückkehrer Alessandro Luzzi, der nach einer Saison beim SV Dornach zur SpVgg zurückkehrt, hat Haupt eine zusätzliche Option im Mittelfeld. Auch die anderen Neuzugänge machten in der Vorbereitung einen guten Eindruck. „Personell sind wir breiter aufgestellt“, ist sich Haupt sicher. Sein Ziel ist, auch in dieser Saison den Klassenerhalt zu schaffen - am besten so früh wie möglich.

Der TSV Jetzendorf hat andere Pläne. Nachdem in den vergangenen vier Spielzeiten dreimal in der Aufstiegsrelegation scheiterte, startet der TSV in dieser Saison den nächsten Angriff. „Wenn alle Spieler fit sind, gehören wir zu den Anwärtern“, sagt Trainer Tarik Sarisakal.

Dass die Jetzendorfer den Abgang von Toptorjäger Marian Knecht zum Bayernligisten Wolfratshausen kompensieren können, davon sind nicht alle im Lager des TSV überzeugt. Mit Dominic Reisner verpflichtete der TSV einen jungen Angreifer, der in den vergangenen beiden Spielzeiten für die SpVgg Unterhaching auf 30 Einsätze mit sechs Toren in der Regionalliga kam.

„Für mich ist Jetzendorf der Topfavorit“, sagt Manuel Haupt. „Es wird ein schweres, aber auch leichtes Spiel für uns. Keiner rechnet damit, dass wir gewinnen“, so der SpVgg-Trainer weiter.

Was beide Teams eint: Auch vor dem TSV Jetzendorf machten die Personalprobleme in der Vorbereitung nicht halt. „Beiz, Kurhals, Byrnes, Öttl, Haas, Schröder – die Liste ist lang. Dazu fehlen in den ersten Wochen Leon Grauvogl und Christos Papadopoulos. Die Ausfälle hatten einen erheblichen Einfluss auf die Vorbereitung“, sagt Jetzendorfs Trainer Tarik Sarisakal.

Es war klar, dass sein Team nach der Relegation auf dem Zahnfleisch gehen würde. Im Aufstiegsfall hätte die Euphorie den Effekt abgeschwächt. Da nach der Niederlage im Relegationsfinale gegen Neuried daraus nichts wurde, bekommt sein Team nun die volle Breitseite zu spüren. Den Test gegen Oberweikertshofen musste Sarisakal absagen, gegen Geroldsbach konnte er nur elf Spieler aufbieten. „Das stellt man sich als Trainer anders vor“, so Sarisakal.

Trotz der Abgänge Fabian Meinberger (Sarisakal: Ein Mentalitätsmonster“) und Marian Knecht („Ihn können wir nicht ersetzen. Er wird in der Bayernliga durchstarten“) sieht er sein Team gut aufgestellt – wenn es denn fit bleibt. „Es macht mich stolz, wie sich die Jungs entwickeln. Wenn alle an Bord sind, gehören wir zu den Favoriten. Noch weiter oben sehe ich aber Moosinning, Karlsfeld und Feldmoching“, so der TSV-Trainer. Er kalkuliert einen holprigen Start ein. Zum einen, da die Neuzugänge wie Königstransfer Reisner sich einspielen müssen und zum anderen, da die Ausfallliste noch zu lang ist.

„Wir machen uns nicht verrückt, wenn wir schlechter als in der vergangenen Saison starten“, so Sarisakal. Das solle aber nicht heißen, dass die Jetzendorfer mit einer Niederlage gegen Kammerberg leben können. „Wir wollen gewinnen. Dazu müssen wir ihre Defensive knacken, die sehr gut gegen den Ball arbeitetet, und die Stürmer Malle und Sibilia ausschalten“, so der TSV-Trainer. stm

Aufrufe: 022.7.2017, 07:14 Uhr
Dachauer Nachrichten: Moritz StalterAutor