2024-05-10T08:19:16.237Z

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Thomas Dötsch: Der Trainer des TSV Oberalting-Seefeld kann den Aufschub nachvollziehen.
Thomas Dötsch: Der Trainer des TSV Oberalting-Seefeld kann den Aufschub nachvollziehen. – Foto: Roland Halmel

„Das ständige Hinhalten ist frustrierend“ - Stimmen zur Entscheidung der Staatsregierung

Meinungsbild zur Corona-Entscheidung

Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung sorgt in der Fußballwelt für Unmut. Viele wünschen sich endlich Klarheit.

Stefan Schwartling (Fußballabteilungsleiter TSV Gilching-Argelsried): „Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem Jahr noch gespielt wird. Man hätte von vorneherein abbrechen sollen und erst weiterspielen, wenn die Regierung grünes Licht gibt. So ist das nur noch nervig. Spielen ohne Zuschauer kommt für uns nicht infrage.“

Franco Simon (Trainer SC Pöcking-Possenhofen): „Für mich ist es keine Überraschung. Die vom BFV genannten Starttermine waren ja immer fiktive Wunschtermine. Wenn der Staat so entscheidet, kann man nichts machen. Ich würde mir besonders für meine Jungs aber wünschen, dass wir bald um Punkte spielen können. Egal, ob mit oder ohne Zuschauer.“

Florian Garke (Fußballabteilungsleiter MTV Berg): „Vielleicht wäre es sinnvoller, unter dieses Jahr endgültig einen Schlussstrich zu ziehen und nächstes Jahr mit der Rückrunde weiterzumachen. Dieses ständige Hin und Her ist anstrengend. Ich bin auf jeden Fall dagegen, dass ohne Zuschauer gespielt wird.“

Thomas Dötsch (Trainer TSV Oberalting-Seefeld): „Für den Fußball ist die Entscheidung natürlich schlecht, da so langsam alle endlich wieder spielen wollen. Auch die Vorbereitungspläne müssen über den Haufen geworfen werden. Aber aufgrund der heimkehrenden Urlauber ist ein weiterer Aufschub schon nachvollziehbar. Wir in der Kreisliga sind bei 50 bis 100 Zuschauern nicht wirklich abhängig von den Einnahmen, da die meisten sowieso Mitglieder im Verein sind. Allerdings haben Vereine in der Regionalliga sicherlich große Probleme aktuell.“

Bernd Ziehnert (Co-Trainer und Jugendleiter Gautinger SC): „Ich wünsche mir, dass einfach eine den Tatsachen entsprechende Entscheidung getroffen wird. So wird die Situation für die Ehrenamtlichen zur Belastung. Der BFV sollte aber nicht wieder versuchen, die bayerische Regierung zu einer Entscheidung im eigenen Sinne zu nötigen. Der Verband sollte einsehen, dass er nicht die Macht dazu hat.“

Martin Jakob (Fußballabteilungsleiter SC Weßling): „Es ist das Statement der Regierung, das ich erwartet habe. Ich halte die Entscheidung, nicht vor dem 18. September die Saison fortzusetzen, für vernünftig und sinnvoll. In dieser Frage bin ich voll bei der Regierung. Ich gehe davon aus, dass sie noch die beiden ersten Schulwochen abwartet, um zu sehen, wie die Maßnahmen anlaufen und wie sich die Zahl der Infektionen entwickelt. Gespannt bin ich, was der BFV uns jetzt dazu mitteilt.“

Ilker Özdemir (Trainer TV Stockdorf II): „Es ist blöd, dass es in anderen Bundesländern klappt und in Bayern nicht. Langsam wird es hier bei uns kleinlich. Wenn, dann müsste man den ganzen Fußballbetrieb streichen, anstatt nur Pflichtspiele und Zuschauer zu verbieten. Das ergibt keinen Sinn. Das ständige Hinhalten ist ein bisschen frustrierend.“

Thomas Wandinger (Fußballabteilungsleiter TSV Erling-Andechs): „Die Vereine werden weiter hingehalten und tappen im Dunklen. Die Vorlaufzeit, um das Hygienekonzept umzusetzen, ist nach aktuellem Stand nicht gegeben und dadurch kann ich mir nicht vorstellen, dass es am 19. September losgeht. Auf Zuschauereinnahmen ist unser Verein sowieso nur bedingt angewiesen, da unsere Spieler kein Geld verdienen. Es wäre aber dennoch eine wichtige Unterstützung für die laufenden Kosten.“ (Tobias Huber/Thomas Okon/Christian Heinrich/Michael Grözinger)

Aufrufe: 02.9.2020, 11:02 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Tobias Christian MichaAutor