"Wenn wir gegen Moosach nicht gewinnen, ist alles zu spät"

Beschönigend könnte man es so ausdrücken: Am Freitagabend treffen an der Keltenstraße die beiden besten der insgesamt sechs Aufsteiger der Landesliga Südost aufeinander. Die Gastgeber liegen mit 17 Punkten auf Rang elf, Moosach folgt einen Zähler und zwei Plätze dahinter. Beide stehen damit im Nichtabstiegsbereich, allerdings nur ganz knapp vor der Relegationszone.

Und gerade bei den Grün-Weißen ist der aktuelle Trend bedenklich: Zuletzt setzte es vier Niederlagen, und bei der jüngsten, dem 0:1 in Manching, bot das Team von Trainer Andreas Koch die bislang wohl schwächste Saisonleistung. „Wenn wir gegen Moosach nicht gewinnen, ist eh alles zu spät“, skizziert Grünwalds Sprecher Jochen Joppa die Lage drastisch.

Entsprechend habe der Coach seine Mannen nach dem saft- und kraftlosen Auftritt von Manching ins Gebet genommen: „Er hat sie nicht niedergemacht, aber doch mit einer klaren Ansprache appelliert, dass wieder der Zug vom Anfang der Saison reinkommen muss“, so Joppa. Wobei das Engagement im Training vor dieser schwachen Vorstellung durchaus gestimmt habe. „Unerklärlich“ fand Joppa diese Leistung, „aber solche Schwankungen hatten wir in der Bezirksliga auch, sodass du dich gefragt hast: Ist das dieselbe Mannschaft?“

Mit enormen Leistungsschwankungen können indes auch die Moosacher dienen. Positive Überraschungen, wie vor wenigen Wochen das 1:0 über Geretsried und das 4:2 in Manching, wechseln mit derben Schlappen. Ein 3:6 gegen den Top-Favoriten SV Türkgücü-Ataspor ist noch zu verstehen, doch der Neuling musste zuhause auch schon ein 0:8 gegen den ASV Dachau und vor einer Woche ein 0:5 gegen die SpVgg Landshut einstecken. Spielertrainer Florian de Prato sprach sogar von „Arbeitsverweigerung“.

Beide Teams stehen also am Scheideweg, wollen sich aus der Krise schießen. Joppa hofft natürlich, dass dies seine Grünwalder schaffen, zumal Moosach mit 44 Gegentreffern die schwächste Defensive der Liga stellt. „Es ist ein entscheidendes Spiel“, sagt er. „Bei einem Sieg hätten wir 20 Punkte, da sähe alles schon wieder ganz anders aus.“

TSV Grünwald: Nothhaft - Niggl, Schrödl, Coporda, Mair, Dieckmann, T. Bakovic, I. Bakovic, König, Stapf, Schöglmann