2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Verlässt den TSV Groll ohne Groll, aber mit Bedauern: Trainer Andreas Koch. Foto: Christian Riedel
Verlässt den TSV Groll ohne Groll, aber mit Bedauern: Trainer Andreas Koch. Foto: Christian Riedel

Nach dem Aus in Grünwald: Jetzt spricht Ex-Trainer Koch

"Ich hege keinen Groll"

Am Freitag gab der TSV Grünwald überraschend die Trennung von Trainer Andreas Koch bekannt. Tags darauf äußerte sich der 44-Jährige im Gespräch mit dem Münchner Merkur zum Ende seiner Amtszeit.

Kam die Entlassung für Sie aus heiterem Himmel?

Man hat da schon so ein Gefühl. Es lag in der Luft, weil wir unsere Spiele nicht gewinnen konnten. Und wenn die Ergebnisse nicht stimmen, kann man es sich auch nicht so einfach machen und sagen: Grünwald ist der beste Aufsteiger.

Was war Ihrer Meinung nach der Auslöser?

Die 3:5-Niederlage in Freilassing, die mich sehr geärgert hat, weil wir es da eine gute halbe Stunde lang richtig gut gemacht haben. Aber dann haben wir unseren Plan völlig über den Haufen geworfen. Ich kann mir auch nicht erklären, warum wir da nach der Pause auseinandergebrochen sind. Danach das 0:0 gegen Rosenheim war dann, glaube ich, gar nicht mehr ausschlaggebend. Auch nicht die Aufstellung.

Sie haben mit Torwart Patrick Nothhaft und den Brüdern Ivan und Tomislav Bakovic drei Leistungsträger auf der Bank gelassen.

Ja, aber Serdar (Candar, der ebenfalls entlassene Co-Trainer, die. Red.) und ich hatten da schon einen Plan. Unseren Torhütern hatten wir versprochen, dass jeder noch eines der letzten beiden Spiele machen wird. Florian Lerch hat einen Punkteschnitt von 1,42 und er hat super trainiert. Und wer bei mir gut trainiert, bekommt seine Chance. Die Bakovic-Brüder habe ich zunächst draußen gelassen, weil wir nicht zu offensiv spielen wollten. Denn Rosenheim war der einzige unserer Konkurrenten im Abstiegskampf, den wir in der Vorrunde besiegt hatten. Und, weil der direkte Vergleich zählt, war es wichtig, da nicht Harakiri zu spielen. Ich wollte die beiden nach 55 Minuten bringen, aber Verletzungen haben diesen Plan dann durchkreuzt.

Sie haben in eineinhalb Jahren beim TSV mit Aufstieg und Rauswurf einiges erlebt. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Ich wollte immer schon in Grünwald trainieren, weil die Bedingungen für die Gegner in der Bezirksliga dort sehr gut waren, das war etwas Besonderes. Es war super, dass wir aufgestiegen sind. Ich muss mich da heute noch bei Albert Rudnik und Patrick Schulz (Torjäger und Torwart des Aufstiegsteams, die Red.) bedanken. Und es hat in der Landesliga viel Spaß gemacht. Ich hege auch keinen Groll, weil es nun so zu Ende gegangen ist. Es ist so wie es ist. Der Trainer ist eben das schwächste Glied.

Drücken Sie den Grün-Weißen im Abstiegskampf die Daumen?

Ehrlich gesagt: Das Kapitel ist für mich jetzt zu. Aber Betreuer Dieter Meinl, der viel Herzblut in den Verein steckt und immer für die Spieler da ist, würde ich den Klassenerhalt wünschen. Und auch unserem Physio Andi.

Wird man Sie bald wieder irgendwo als Trainer erleben?

Ich habe vor vier Monaten eine Firma gekauft. Das bedeutet gerade sehr viel Arbeit. Ich bin jeden Tag auf der Fahrt vom Münchner Norden nach Grünwald eineinhalb Stunden im Stau gesteckt. Wenn das richtige Angebot kommt, würde ich schon gern wieder eine Mannschaft trainieren. Aber vielleicht etwas näher am Arbeitsplatz.

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Aufrufe: 027.11.2017, 10:31 Uhr
Umberto Savignano - Münchner Merkur (Süd)Autor