2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zwei Männer, ein Traumtor: Vorlagengeber Simon Nutzinger und Torschütze Lukas Schwinghammer bejubeln dessen 1:0 beim Sieg der SG Ohlstadt/Grafenaschau in Habach. or
Zwei Männer, ein Traumtor: Vorlagengeber Simon Nutzinger und Torschütze Lukas Schwinghammer bejubeln dessen 1:0 beim Sieg der SG Ohlstadt/Grafenaschau in Habach. or

SG Oberau jetzt an der Spitze – SG Ohlstadt gewinnt Kellerduell

Erfolgreiche Spielgemeinschaften in der A-Klasse 6

Die A-Klasse 6 ist wieder in Landkreis-Hand: Die SG Oberau/Farchant hat am Sonntagnachmittag durch einen knappen 1:0-Erfolg in Bichl die Spitze übernommen.

Landkreis – Dahinter gruppiert sich aktuell ein Trio aus dem Weilheimer Landkreis, da die Krüner ihre Partie verlegt haben. Bereits am Samstag hatte der SC Grainau Überraschungsteam Oberammergau in die Schranken gewiesen, die SG Ohlstadt/Grafenaschau das Kellerduell in Habach gewonnen.

SV Eschenlohe – FC Mittenwald 3:4 (1:1)

Schiedsrichter: Farras Fathi (SV Stadtwerke München). – Zuschauer: 50. – Tore: 0:1 (34.) Schug (Elfmeter), 1:1 (41.) Schorer, 2:1 (47.) A. Barth, 2:2 (55.) Schug (Elfmeter), 2:3 (64.) Ruzic, 2:4 (67.) Schug, 3:4 (90.+ 1) Hopfensberger. – Gelb-Rot: Straub (82./Eschenlohe).

Es war eine schwierige Partie für die Mittenwalder Fußballer. Nach dem tragischen Todesfall eines 19-Jährige aus den Reihen des FCM hatten sich die Kicker ja entschieden, die Begegnung nicht abzusagen. Sicht auf Fußball zu konzentrieren, fiel den Mittenwaldern aber merklich schwer. „Wer will es ihnen verübeln“, sagt Trainer Helmut Schug, „das muss man den Burschen schon nachsehen.“ Als feine Geste registrierte er die Aktion der Eschenloher, die wie die Gäste mit Trauerflor aufliefen. „Eine tolle Sache“, betont der FCM-Coach.

Auf dem Feld ging es dann aber schon richtig zur Sache. Die Gastgeber wollten ihren zweiten Sieg feiern. Und gegen die zunächst eher lethargisch wirkenden Mittenwalder hatten sie auch deutlich mehr von der Partie in der ersten Hälfte. „Wir machen nur wieder keine Tore“, moniert SVE-Coach Thomas Hesse. Das alte Lied. So gingen die Mittenwalder durch einen Elfer von Markus Schug sogar in Führung. Eschenlohe aber erholte sich vom Rückschlag, drehte kurz vor und kurz nach der Pause die Begegnung auf 2:1. „Dann waren wir auf einmal nicht mehr am Platz“, bedauert Hesse.

Schug hatte in der Kabine nochmals an sein Team appelliert, den Fokus für die restlichen 45 Minuten auf Fußball zu richten. Das wirkte. Innerhalb von zehn Minuten drehte der FCM die Partie zu seinen Gunsten. Schug verwandelte einen zweiten Strafstoß, der überragende Sasa Ruzic und nochmals Schug sorgten für die Entscheidung. Max Hopfensbergers Anschlusstreffer fiel zu spät.

Text: Christian Fellner

SC Eibsee Grainau – Oberammergau 2:0 (1:0)

Schiedsrichter: Peter Winter (SV Söchering). – Zuschauer: 60. – Tore: 1:0 (38.) Walton, 2:0 (89.) Hirschmann. – Rote Karte: Elsner (41., SCG).

Der Aufsteiger ist zurück auf dem Boden der Tatsachen. In Grainau war für den TSV Oberammergau selbst mit 50-minütiger Überzahl nichts zu holen. Für Andreas Zinn der perfekte Start in seinen ersten Hochzeitstag. Entsprechend voll des Lobes war der Coach des SCG. Er betont: „Die abgebrühtere und deswegen bessere Mannschaft hat gewonnen.“ Zinn sah von seiner Elf die „beste Leistung dieser Saison“. Trotz personeller Probleme präsentierte sich Grainau als starkes Kollektiv. Einzige Ausnahme: Kurz nach Beginn rauschte ein Querpass gefährlich durch den Strafraum der Platzherren. „Das hätte es nicht gebraucht.“ Zum Ende der ersten Hälfte nahm die Partie an Fahrt auf. Anton Brenner schnappte sich einen weit geschlagenen Eckball noch vor der Torauslinie, passte streng in die Mitte, wo Luke Walton zum 1:0 einschoss. Kurz darauf flog Christoph Elsner mit Rot vom Platz. „Keine Chance auf den Ball, das geht in Ordnung“, stellt Zinn klar. Doch Grainau verteidigte geschickt, ließ die offensivstarken Gäste nicht zur Entfaltung kommen. Die Unterzahl habe man den Grainauer „nicht unbedingt“ angemerkt, urteilt Zinn eingedenk der dicken Chancen von Brenner und Sebastian Scheck. Letztlich war es dann Michael Hirschmann, der mit einem Schuss vom Mittelkreis TSV-Keeper Korbinian Bertl überlistete und so die Entscheidung herbeiführte. Markus Mayer stimmt Zinns Analyse vollumfänglich zu. „Uns ist heute nichts ausgegangen“, räumt der TSV-Coach ein. Mangelnde Präzision im Pass-Spiel und falsche Entscheidungen vor dem Abschluss beobachtete er. Positiv sieht er den Lerneffekt einer solchen Partie. „Die Mannschaft weiß jetzt, dass es nur mit Vollgas geht.“

Text: Oliver Rabuser

SF Bichl – Oberau/Farchant 0:1 (0:1)

Schiedsrichter: Roland Fritzsch (FC Rottach-Egern). – Zuschauer: 120. – Tor: 0:1 (21.) H. Bader. – Rote Karte: Elgas (6./SG). – Gelb-Rote Karte: Osadolor (75./Bichl).

Ein Tor reicht eben manchmal auch. Nachdem die SG Oberau/Farchant ihre Gegner zuletzt mit 7:0 und 11:0 vom Platz gefegt hatte, begnügte sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Schmölzl in Bichl mit Minimalismus. 1:0 hieß es für die SG am Ende des Spitzenspiels. „Ist mir genauso recht“, sagt der Coach und lacht. Stolz macht ihn vor allem das Zustandekommen des Erfolgs. Flog Innenverteidiger Florian Elgas doch bereits nach sechs Minuten aufgrund einer Notbremse vom Platz. „War berechtigt“, räumt Schmölzl ein. So hieß es rund 70 Minuten lang – auch Bichl war später nur noch zu zehnt – mit einem Mann weniger, dagegenzuhalten. Laufarbeit pur. „Das war brutal.“ Doch die Spielgemeinschaft hielt dem Dauerdruck stand. Schaffte es einmal kein SG-Spieler, sich in einen Schuss der Gastgeber zu werfen, hielt John Keen alles, was auf seinen Kasten kam. Da Sebastian Korthals und Michael Burger bei den wenigen Kontern der Gäste die Kraft fehlte, um die Begegnung frühzeitig zu entscheiden, blieb Hannes Bader der goldene Torschütze dieser intensiv geführten Partie. Er hatte nach 21 Minuten eine Ablage von Christoph Fischer über die Linie gedrückt. „Ein Top-Angriff“, sagt Schmölzl, der mit Lob für sein Team nicht sparte. Sein Fazit: „Respekt vor so viel Kampfgeist.“

Text: Simon Nutzinger

ASV Habach II – Ohlstadt/G’aschau 0:2 (0:1)

Schiedsrichter: Ioannis Pavlidis (Olympic Geretsried). – Zuschauer: 60. – Tore: 0:1 (26.) L. Schwinghammer, 0:2 (67.) Benedikt (Foulelfmeter).

Wenn sich während der Woche ein knapper Kader abzeichnet und Tobias Fischbach seine Kontakte abtelefoniert, spricht er gerne von „Legenden“, die er für sein Team rekrutiert. Er meint damit jene Spieler, die früher zuverlässig für den SV Ohlstadt aufliefen, inzwischen aber längst aufgehört haben, oder kürzertreten. Gegen Habach schaffte Fischbach es, gleich eine Handvoll Altgedienter für sich zu gewinnen. Zwei von ihnen waren maßgeblich am zweiten Saisonerfolg der SG Ohlstadt/Grafenaschau beteiligt. Zum einen Lukas Schwinghammer, bis vor drei Jahren kompromissloser Stürmer in der Kreisliga. Fit ist er durch seine Arbeit als Automechaniker und regelmäßiges Eishockeyspielen noch immer. Entsprechend unnachahmlich erzielte der Angreifer das 1:0. Nach Balleroberung von Lukas Krippner, wuchtete Schwinghammer seinen Kopf mit Karacho in eine maßgeschneiderte Flanke von Simon Nutzinger. „Ein Bilderbuchtor“, sagt Fischbach. Zweiter siegbringender Faktor war Maximilian Purkart. Für die Kreisliga reicht es beim 28-Jährigen ob seiner Fitnessdefizite nicht. Aber in der A-Klasse sorgt er stets für Gefahr. Dreimal tauchte er erfolglos vor dem Habacher Keeper auf, ehe der ihn bei der vierten Chance im Sechzehner ungeschickt umräumte. „Ein bis zwei Tore muss er machen“, urteilt Fischbach. Weil aber Thomas Benedikt vom Punkt zum 2:0-Endstand traf, blieb kein Raum für Kritik. „Wichtig war nur der Dreier.“

Text: Oliver Rabuser

Aufrufe: 021.10.2019, 11:49 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Redaktion GarmiAutor