Trainer Wolfgang Krebs hat am Sonntag richtig gewählt, zumindest was die Startaufstellung des TSV Gilching-Argelsried betrifft. Nach vier sieglosen Spielen triumphierten seine Landesliga-Fußballer zu Hause überraschend deutlich mit 5:1 (2:1) gegen den Tabellennachbarn FC Memmingen II.
Dabei wirkten die Gastgeber zunächst noch mit den Gedanken in der Wahlkabine. Die Negativerlebnisse der Vorwochen waren dem TSV deutlich anzumerken, die Elf kam gegen furios startende Memminger kaum aus der eigenen Hälfte. Als dann auch noch Manuel Gensheimer, der von Krebs anstatt des angeschlagenen Marco Brand für die Position im defensiven Mittelfeld auserwählt worden war, einen fatalen Fehlpass in der Vorwärtsbewegung spielte, lagen die Gastgeber bereits nach acht Minuten hinten.
In der Folge wählten die Allgäuer weiter eine offensive Ausrichtung und ließen den Gilchingern dadurch immer wieder Räume für gefährliche Vorstöße. „Das ist halt eine geile Mannschaft, die immer nach vorne spielen will“, sagte Krebs. In der 34. Minute durfte Christoph Meißner ungestört flanken. TSV-Goalgetter Ramon Adofo nutzte die Freiheiten im Zentrum und versenkte den Ball, obwohl er ihn gar nicht vernünftig getroffen hatte. Zehn Minuten später traf Abwehrakteur Christian Rodenwald aus der Drehung heraus zur glücklichen 2:1-Pausenführung. Der FCM hatte zuvor nach einer Ecke nicht klären können.
Für die zweite Halbzeit wählten die Hausherren die richtige Herangehensweise. Sie störten die Gäste früh und provozierten so Fehler der jungen Gästeelf. Der eminent fleißige Nick Schnöller blockte den Versuch eines Befreiungsschlages von FCM-Torwart Lucas Bundschuh. Adofo musste den Ball nach Schnöllers Zuspiel nur noch ins leere Tor schieben (52.). Beim 4:1 traf Maximilian Ruml die richtige Entscheidung und setzte den Ball bei seinem Freistoß ins Torwarteck, Bundschuh hatte falsch spekuliert. „Wir haben mit Christoph Meißner nicht nur einen Freistoßspezialisten“, kommentierte Krebs. Als sich dann auch noch Schnöller mit einem Tor belohnte, war die Gilchinger Glückseligkeiten an diesem Sonntagnachmittag perfekt. „Die Mannschaft hat auf den frühen Rückstand stark reagiert“, lobte Krebs.
Eine gute Wahl hatte auch der Bayerische Fußball-Verband gemacht. Nach dem Schiedsrichter-Ärger der Vorwoche in Bad Grönenbach lieferten der eingeteilte Abdullah Carman und seine Kollegen eine einwandfreie Spielleitung ab. „Da waren diesmal keine Selbstdarsteller am Werk“, lobte TSV-Abteilungsleiter Stefan Schwartling,