2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Rolf Schmietow

Der TSV Elstorf und das Abenteuer Landesliga

Der TSV spart durch den Aufstieg gute 1.000 Kilometer bei Auswärtsfahrten ein

Hartmut Mattfeldt ist in seiner Trainerlaufbahn bisher mit jeder seiner Mannschaften aufgestiegen. Mit dem TSV Elstorf nun schon zum zweiten Mal. Der Landesliga-Aufstieg ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Die Landesliga kann kommen.

In der Saison 2018/19 musste sich die Mannschaft des TSV Elstorf als Vizemeister mit einem Punkt Rückstand auf den VfL Westercelle noch damit trösten, dass sie eine „hervorragende Saison“ gespielt hatte und dass es der bisher größte Vereinserfolg war. In der nun vergangenen, coronabedingt abgebrochenen Saison durfte der TSV Elstorf trotz der Umstände einen verdienten Landesliga-Aufstieg feiern. Nach 20 Spieltagen hatte der TSV Elstorf mit einem Spiel weniger als der Zweitplatzierte MTV Borstel-Sangenstedt sieben Punkte Vorsprung.

Neben dem MTV ließ die Mannschaft von Hartmut Mattfeldt die beiden Landesliga-Absteiger TV Meckelfeld und TSV Winsen/Luhe hinter sich, zudem den traditionsreichen VfL Maschen oder die einstigen Landesligisten Eintracht Elbmarsch oder MTV Soltau. Mattfeldt sagt stolz: „Wir sind gerade die Nummer 1 im Landkreis Harburg.“ Das bezieht sich auf die Mannschaften, die im NFV gemeldet sind (der TSV Buchholz 08 spielt im Hamburger Fußball-Verband).

Nach zehn erfolgreichen Jahren bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf war Mattfeldt 2015 zum TSV Elstorf, der nach vier Jahren in der Bezirksliga Lüneburg 2 gerade in die Kreisliga Harburg abgestiegen war, gegangen. Er lebt in Elstorf. Und er führte das Team seines Heimatortes sofort als Meister zurück in die Bezirksliga und entwickelte die Mannschaft stetig fort bis zum jetzigen größten Vereinserfolg. Mattfeldt ist „stolz“ auf seine Mannschaft und auf deren „starke Bilanz“: In den letzten 50 Spielen holte der TSV 39 Siege und verlor nur fünf Mal. Die letzte Heimspielniederlage passierte im Mai 2018. „Außerdem waren wir auf Platz 1 der Fairnesstabelle in dieser Saison.“ Auch das ist Mattfeldt durchaus wichtig.

Vorfreude auf viele Derbys

Also kann die Landesliga kommen. Mattfeldt ist gewohnt vorsichtig. Er kennt die Landesliga Lüneburg wie kaum ein Zweiter. Vieles wird auch davon abhängen, wie der NFV die Abstiegsausschreibung bei 17 statt 16 Mannschaften formuliert. Ursprünglich angedacht wurde auf dem außerordentlichen Verbandstag, dass die nun aufgepumpten Ligen sanft über zwei Saisons wieder ihre Sollstärke bekommen sollen. Das käme einem Aufsteiger wie TSV Elstorf zugute.

Dem Trainerfuchs und der willigen Mannschaft ist der Klassenerhalt in der Landesliga aber sowieso zuzutrauen. „Unser Aufstieg hätte in keiner besseren Saison passieren können“, sagt Mattfeldt. Damit meint er auch, dass mit TuS Harsefeld, SV Ahlerstedt/Ottendorf, VfL Güldenstern Stade, VSV Hedendorf/Neukloster, SV Drochtersen/Assel II sowie Aufsteiger ASC Cranz-Estebrügge gleich sechs Mannschaften aus dem Landkreis Stade mitmischen.

Mattfeldt freut sich auf „unglaublich viele Derbys“ oder auf das Aufeinandertreffen mit seinem geliebten Ex-Club A/O. „Das hätte doch keiner gedacht, dass ich als Elstorf-Trainer noch mal ein Punktspiel gegen A/O machen würde.“ Mattfeldt freut sich auf eine attraktive Saison mit einigen Besonderheiten. Und: Der TSV Elstorf spart durch den Aufstieg gute 1000 Kilometer bei Auswärtsfahrten ein.

Gute Gemeinschaft im Team

Am 25. Juli startet der TSV Elstorf in die Saisonvorbereitung. Die Planungen laufen schon länger. 23 Spieler aus dem Erfolgsteam haben für die Landesligasaison zugesagt. „Dies ist auch ein sehr gutes Zeichen für die gute Gemeinschaft im Team, für ein vertrauensvolles und familiäres Vereinsleben“, sagt Teammanager Nils Gosebeck.

Maik van Huffel (37) beendet seine lange, erfolgreiche Laufbahn. „Die Knochen spielen nicht mehr mit“, sagt Mattfeldt über seinen einstigen A/O-Stürmer. Was den Trainer richtig wurmt: Ligakonkurrent TuS Harsefeld hat sich seinen Leistungsträger Max Hartmann geschnappt. „Ein absolut unmoralisches Angebot“, sagt Mattfeldt.

Drei Zugänge hat der TSV Elstorf dagegen bisher vermelden können. Mit Timo Haepp (20) wird das Torhüterteam verstärkt. „Timo kam schon mit 18 Jahren im Herrenbereich zu vielen Einsätzen beim Landesligisten A/O. Er ist ein großes Torwarttalent“, sagt Mattfeldt. Ein weiterer Perspektivspieler ist Timo Hausmann (19). Er begann beim TSV mit dem Fußballspielen und danach auf höchster Ebene im Jugendbereich beim JFV A/O/Heeslingen, SC Victoria Hamburg und SV Eichede. Als erfahrener Spieler, der sich noch einmal auf höherer Leistungsebene zeigen und beweisen will, kommt Thomas Hübner (28) vom TV Welle. „Thomas überzeugt durch seine Schnelligkeit und ist ein absoluter Teamplayer“, sagt Mattfeldt. „Die Landesliga wird ein Abenteuer für die Mannschaft“, sagt Mattfeldt, die Euphorie sei sehr groß.

Aufrufe: 016.7.2020, 17:00 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor