2024-05-08T14:46:11.570Z

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Ist gespannt aufs Duell mit Hessenliga-Spitzenreiter Stadtallendorf: Laurin Dante de Bona vom SC Waldgirmes.	Foto: Martin Weis
Ist gespannt aufs Duell mit Hessenliga-Spitzenreiter Stadtallendorf: Laurin Dante de Bona vom SC Waldgirmes. Foto: Martin Weis

Schmaler Geldbeutel, Blick auf den Nachwuchs

Fußball: +++ SC Waldgirmes empfängt am Samstag zum Hessenliga-Spitzenspiel den TSV Stadtallendorf +++

Lahnau-Waldgirmes. Eigentlich haben sie zahlreiche Gemeinsamkeiten. Angefangen beim schmalen Geldbeutel über die Integration des eigenen Nachwuchses, dem Vertrauen in Jungs aus der Region bis hin zum familiären Umfeld. Trotz allem trennt sie am Ende des Tages Entscheidendes. Denn der TSV Stadtallendorf hat Lunte gerochen und möchte nach zwei Jahren in der Fußball-Regionalliga Südwest und dem Abstieg in diesem Sommer am liebsten gleich wieder hoch. Für den SC Waldgirmes indes bedeutet die Hessenliga Endstation.

An diesem Bekenntnis hat sich auch zehn Jahre nach dem Meistertitel 2009 und dem damals abgesagten Aufstieg nichts geändert. An diesem Samstag treffen die mittelhessischen Kontrahenten um 15 Uhr in der Lahnaue zum Duell des Rangachten gegen den Spitzenreiter aufeinander.


Wie zufrieden sind die beiden Teams mit dem ersten Drittel der Saison?

SCW-Trainer Otmar Velte spricht „angesichts unserer hohen Ausfallzahlen in beiden Mannschaften“ von einem „guten Auftakt“ und 19 Punkten, „die sich sehen lassen können.“ Der 45-Jährige sei froh, „dass ich mich für ein Engagement in Waldgirmes entschieden habe.“

Sein Gegenüber Dragan Sicaja, im achten Jahr auf der Bank des TSV Stadtallendorf, erklärt, „wir sind im Plan. Die Jungs haben Charakter, sie ziehen an einem Strang, die Stimmung ist positiv, das Niveau hoch.“ Auf die Frage angesprochen, ob die Herrenwälder die Rückkehr in Liga vier planen, redet der 52-Jährige Klartext: „Soll ich mich als Trainer etwa hinstellen und verkünden, wir wollten Vierter oder Fünfter werden?“

Welche Ausreißer nach oben oder nach unten gab es bisher?

Die Lahnauer haben ihre Hausaufgaben gemacht. Gegen die Top-Teams KSV Hessen Kassel (1:2) und SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (0:2) setzte es zwar Heimniederlagen, und auch die Partie beim Rangzweiten FC Eddersheim ging mit 1:3 verloren, gegen die Teams auf Augenhöhe aber hat sich der SCW so gut wie keinen Patzer erlaubt und meist sogar auswärts brilliert: 1:0 in Baunatal, 5:3 in Griesheim, 2:0 in Hanau – das lässt sich sehen. Die Gäste aus dem Osten des Landkreises Marburg-Biedenkopf, die zehn Zähler mehr auf dem Konto aufweisen als die Lahnauer, haben gegen den KSV Hessen Kassel (4:3, 2:2) nicht verloren, den Rangvierten VfB Ginsheim mit 5:0 und den Fünften Rot-Weiß Hadamar mit 4:0 abgefertigt. Dennoch: Die Heimniederlage gegen die SG Barockstadt (1:3) und die Pleite beim KSV Baunatal (0:1) schmerzten.

Welche Aufgaben warten noch bis zur Winterpause?

Die Herrenwälder wollen kommende Woche das Hessenpokal-Achtelfinale beim Gruppenligisten SV Pars Neu-Isenburg überstehen und sich auch in den reizvollen Duellen bei Mitabsteiger SC Hessen Dreieich (Freitag, 1. November) oder gegen den FC Eddersheim (Samstag, 30. November) bestens präsentieren. Der in der Fremde starke SC Waldgirmes ist in Friedberg, Ginsheim und Kassel gefordert und hat beispielsweise in der Lahnaue gegen Bad Vilbel (Samstag, 9. November), den KSV Baunatal (Samstag, 16. November) oder Aufsteiger TuS Dietkirchen (Samstag, 30. November) Aufgaben vor der Brust, die lösbar sind.

Wie ist die personelle Situation für den Samstag?

Beim SC Waldgirmes fallen mit Jafar Azizi (Kreuzbandriss), Robin Dankof (Schien- und Wadenbeinbruch), Mark Geller (Prellung, Grippe), Laurin de Bona (Wirbelsäulenprobleme) und Karl Cost (privat verhindert) fünf Stützen aus. Gästetrainer Dragan Sicaja muss indes schon länger auf Routinier Daniel Vier (Schulterverletzung) und Perry Ofori (Kreuzbandriss) verzichten, alle anderen Akteure sind an Deck.

Was sagen die Trainer über den jeweiligen Gegner?

SCW-Übungsleiter Otmar Velte zählt Stadtallendorf zusammen mit Fulda-Lehnerz und Dreieich „zu den Top-Drei der Liga. Der TSV hat eine unheimliche Qualität, die Spieler warten auf Fehler des Gegners und nutzen diese meist gnadenlos aus. Außerdem haben sie im Sturm mit Felix Nolte, Laurin Vogt und Jascha Döringer viel zu bieten.“ Sein Kollege Dragan Sicaja glaubt an „ein schweres Spiel“ und fordert „Respekt vor dem Gegner, der ähnlich unterwegs ist wie wir.“ Beide Teams haben eben doch zahlreiche Gemeinsamkeiten.



Aufrufe: 017.10.2019, 08:00 Uhr
Alexander FischerAutor