2024-05-15T11:26:56.817Z

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Sport macht nicht nur Spaß, er fördert den Teamgedanken und ist gesund – in jedem Alter. 
Sport macht nicht nur Spaß, er fördert den Teamgedanken und ist gesund – in jedem Alter.  – Foto: Stefan Rossmann

Coronavirus: BLSV befürchtet „dramatischen Mitgliederrückgang“

Vor allem Kinder und Jugendliche sind betroffen

Corona wirbelt alles durcheinander. Besonders der Rückgang der Mitgliederzahlen bei den Sportvereinen ist besorgniserregend. Der BLSV sucht Lösungen.

Landkreis – In dieser Woche stehen dem bayerischen Sport im Zuge des weiteren Umgangs mit der Corona-Pandemie wichtige Entscheidungen der Politik bevor. Parallel dazu prognostiziert der BLSV bereits jetzt einen dramatischen Einbruch der Mitgliederzahlen – eine Entwicklung, die nur durch eine einheitliche Kraftanstrengung des gesamten bayerischen Sports aufzuhalten sei.

Die bisherige Bilanz der Mitgliederentwicklung im Zuge der Corona-Pandemie sei ernüchternd, ließ der BLSV in einer Pressemitteilung verlauten: Die bayerischen Sportvereine seien von der Krise unmittelbar betroffen. Bereits nach dem Ausruf des Katastrophenfalls in Bayern, dem Lockdown im März 2020 bis hin zu den Lockerungen zur Wiederaufnahme des Sports in vier Stufen von Juni bis September 2020 verzeichnet der organisierte Sport in Bayern einen kontinuierlichen Mitgliederrückgang. Dies werde durch die aktuellen Maßnahmen mit der Schließung des Freizeit- und Amateursportbereichs im November nochmals verstärkt. Der BLSV rechnet mit einem Verlust von mehr als 100 000 Mitgliedern zum Jahresende.

Corona: Kinder und Jugendliche machen weniger Sport

Mit Stand Kalenderwoche 47 sind insgesamt 4 512 309 Sportlerinnen und Sportler in den bayerischen Vereinen organisiert. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Mitgliederrückgang von insgesamt 1,8 Prozent dar (Jahr 2019: 4 594 535 Mitglieder). Insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen ist bislang ein Rückgang von 4,3 bzw. 3,7 Prozent zu verzeichnen.

Sollte die Schließung der Indoor-Sportanlagen verlängert werden, rechnet der BLSV zum Jahresende 2020 mit einem Rückgang von weit mehr als 100 000 Mitgliedern. Zusätzlich haben zum heutigen Stand bereits ca. 65 000 Mitglieder ihre Kündigung in den bayerischen Sportvereinen für das kommende Jahr vorgemerkt, so dass diese ab Januar 2021 keine Vereinsmitglieder mehr sein werden. Der Mitgliederrückgang wird also zu Beginn des neuen Jahres noch höher ausfallen – Tendenz weiter steigend.

BLSV: Kann Indoor-Sport stattfinden?

Da Sport eine enorme Bedeutung für die Gesunderhaltung der Bevölkerung sowohl psychisch als auch physisch hat, fordert der BLSV, die zuletzt beschlossene Schließung der Indoor-Sportanlagen zu überdenken und baldmöglichst wieder zum Sport auf Basis der Regelungen vor dem 13. November zurückzukehren. Dies hatte der BLSV zuletzt auch zusammen mit dem DOSB und den Landessportbünden in einer gemeinsamen Resolution bekräftigt. Demnach sei der Sport kein Teil des Problems, sondern vielmehr ein Teil der Lösung.

BLSV-Präsident Jörg Ammon appelliert in dieser Phase an die Einheit des bayerischen Sports: „Die besorgniserregende Tendenz der Mitgliederzahlen insbesondere im Kinder- und Jugendbereich wird durch die jüngsten Zahlen in der Gesamtbetrachtung aller Mitglieder noch einmal verstärkt. Unsere oberste Aufgabe muss es sein, die Menschen wieder zurück in die Sportvereine zu bringen und unsere Vereine und das Ehrenamt bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Hier ist die große bayerische Sportfamilie gefordert, wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen und zusammenhalten. Elementar wichtig ist eine baldige Rückkehr zum Indoor-Sport. Der Sport muss wieder die Möglichkeit bekommen, seinen Beitrag zur Gesunderhaltung der Menschen zu leisten.“

(Ebersberger Zeitung)

Aufrufe: 024.11.2020, 09:57 Uhr
Ebersberger Zeitung / Redaktion EbersbergAutor