Flutlichtderby im Pfaffengrund

SV Gölshausen - SV Kickers Büchig II (Fr 19:30)
Nichts für schwache Nerven war die Rückkehr des SV Gölshausen in die Kreisklasse B. Nach einer torlosen Halbzeit eins geriet der SVG beim anderen SVG aus Gochsheim schon mit 0:2 auf die Verliererstraße, um das Feld doch noch als Sieger verlassen zu können. Dominik Rebmann fasste die Achterbahnfahrt nach dem 3:2 zusammen: „Die Anfangsphase war noch einigermaßen in Ordnung, danach haben wir allerdings eine richtig schlechte Leistung gezeigt. Gochsheim hatte kurz vor der Halbzeit eine große Torchance, bei der uns das Aluminium rettete. So ging es für uns glücklich mit 0:0 in die Pause. Bis zur 65. Minute hatten wir weiterhin keinen Zugriff zum Spiel und so stand es dann auch 2:0 für Gochsheim. Ob das 1:0 Abseits war oder das 2:0 ein berechtigter Elfmeter war, ist fraglich, letztendlich mussten wir mit diesen Entscheidungen leben. Anschließend haben wir dreimal durchgewechselt und auf komplette Offensive umgestellt. Dieses Risiko wurde belohnt und ab dem Anschlusstreffer haben wir dann auf ein Tor gespielt.“ Im Anschluss konzentrierte Rebmann sein Fazit auf einen Satz: „Wir sind froh über die drei Punkte, dennoch war der Sieg glücklich und unsere Leistung enttäuschend.“
Dennoch sind die Punkte auf dem Konto und im Pfaffengrund steht schon das erste Stadtderby an. Die Elf von Rebmann und Mario Bertino empfängt den SV Büchig II zum siebten Ligavergleich. „Gegen Büchig II wollen wir wieder eine bessere Leistung zeigen und dies ist auch erforderlich, wenn wir punkten wollen. Wir schätzen die Büchiger stark ein und sehen uns als Außenseiter“, sieht sich Rebmann erst einmal in der Defensive.

Mit 2:0 setzte sich die Kickers-Reserve aus Büchig im Derby gegen A-Ligaabsteiger Rinklingen durch. Das freute Spielertrainer Lukas Lohkemper: „Natürlich sind wir mit dem Resultat des Auftaktspiels völlig zufrieden. Wir haben das auch spielerisch stellenweise ganz ordentlich gemacht. Trotzdem muss man klar sagen, dass am Sonntag das Glück auf unserer Seite war. Rinklingen hatte auch gute Tormöglichkeiten, die die Gäste entweder nicht genutzt haben oder wir sie im letzten Moment vereitelten. Zudem hat uns bei sommerlichen Temperaturen die Führung auch in die Karten gespielt.“ Besonders hob Lohkemper einige seiner Akteure hervor: „An der Stelle möchte ich noch die Jungs loben, die passend für das Spiel aus dem Urlaub gekommen sind oder ihre Abfahrt erst auf nach Schlusspfiff legten. Ohne die Spieler hätten wir keine Chance gehabt. Aber diese Aktionen zeigen wieder, was für eine starke Truppe wir haben.“
Nach dem Derby ist vor dem Derby. Für die kleinen Kickers geht es auf die kurze Reise nach Gölshausen. „Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Fight. Flutlichtspiel am Freitagabend, eine schöne Sache. Als Rebe mir geschrieben hat, waren wir gleich dabei“, erfreut sich Lohkemper zunächst an der Ausgangslage, um sich dann näher dem Spiel zu widmen: „Es wird, denke ich, eine ähnliche Bewährungsprobe. Gölshausen hat sich noch ordentlich verstärkt und ebenfalls das Auftaktspiel gewonnen. Wir müssen schauen, wie unser Personal am Freitag ist. Wir werden aber eine gute Truppe stellen, um den zweiten Derbysieg einzufahren.“

TSV Rinklingen - FV Bauerbach (Sa 17:00)
Nach den beiden Abstiegen und dem frühen Aus im Kreispokal misslang in Rinklingen nun auch der Start in die Kreisklasse B. Gegen Nachbar Büchig II gab es eine 0:2-Niederlage. Diese wäre in den Augen von Trainer Ramon Kurbatfinski vermeidbar gewesen: „Ich fand, dass meine Mannschaft über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft war. Wir müssen in der ersten Halbzeit ganz klar drei Tore machen und in der zweiten nochmal vier Tore. Leider war der Gegner an diesem Tag einfach effektiver. Ich möchte dennoch meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen, die wirklich in großen Teilen des Spiels guten Fußball gespielt und sehr viele Chancen kreiert hat. Einzig und allein die Torausbeute blieb auf der Strecke, aber auch da werden wir im Training arbeiten.“
Schon am Samstag steht für den TSV das nächste Derby an. Erstmals seit der Saison 2012/13 empfängt man den FV Bauerbach zum Duell. „Wir werden genauso in das Spiel gehen. Wir haben zwar Ausfälle zu verkraften, jedoch bin ich mir sicher, dass die ersten Elf wieder alles geben werden“, ist Kurbatfinski optimistisch, dass die ersten Punkte eingesammelt werden können.

Mit einer Woche Verspätung steigt der FV Bauerbach in die Liga ein und den FVB erwartet gleich eine interessante Partie. „Ich muss sagen, dass wir richtig heiß sind auf das erste Derby der Saison. Wir haben leider eine lange Abwesenheitsliste für den Spieltag. Dennoch können wir aufgrund unserer Kadergröße gut besetzt antreten. Nach der gelungenen Generalprobe möchten wir definitiv mit drei Punkten starten. Wir haben eine lange Vorbereitung hinter uns und werden uns für die harten Einheiten am Samstag belohnen“, geht Co-Trainer Serhan Sezer das bereits 75. Ligaderby mit Rinklingen selbstbewusst an.

FzG Münzesheim II - FC Untergrombach II (So 15:00)
Nach dem verlegten Spiel in Bauerbach starten die FzG Münzesheim II nun also auch in die neue Runde. Zum Auftakt steht gleich ein Dauerbrenner der letzten Jahre an: Seit der Saison 2010/11 misst sich die FzG-Zweite jede Saison mit Untergrombach II. Im nun 33. Duell würde Murat Ayhan mit seiner Mannschaft gerne an den letztjährigen Heimsieg anknüpfen. Ob den Kraichtalern ein guter Start gelingt? "Ich freue mich, dass nun endlich auch für uns die Runde losgeht. Nach der kräfteraubenden Vorbereitung ist es schön, wieder in den Ligamodus umsteigen", so Ayhan, der sich auch schon mit dem Gegner beschäftigt hat: "Mit Untergrombach II treffen wir auf einen Gegner, der im Vergleich zur Vorsaison sich nochmal gesteigert hat. Das Spiel gegen den FC Flehingen II zeigt, dass die Untergrombacher auch gegen die Stärkeren in der Liga mithalten und auch den einen oder anderen Punkt holen können. Schade finde ich, dass sie nach zweimaliger Führung sich nicht noch mit einem Punkt belohnen konnten." Damit ist er schon bei seiner Mannschaft angelangt: "Für einen erfolgreichen Start müssen wir von Minute eins bis 90 auf der Hut sein und mit gesundem Kampfgeist das Spiel angehen. Ich weiß um die Qualitäten meiner Spieler und werde versuchen, sie entsprechend im Spiel einzusetzen. Diese Saison müssen wir noch mehr an unsere Grenzen gehen, um in dieser Liga zu bestehen. Ich wünsche meiner Mannschaft einen erfolgreichen und vor allem verletzungsfreien Saisonstart."

Zweimal führte der FC Untergrombach II gegen Flehingen II, doch aus der Überraschung wurde am Ende nichts. Letztlich verpasste der Aufsteiger sogar einen Punkt, denn die Untergrombacher fingen nach dem zweiten Ausgleich noch ein drittes Gegentor. „Wir waren lange gut im Spiel und konnten auf Augenhöhe gegen einen Absteiger der A-Klasse spielen. Unser Übergewicht an Chancen konnten wir in der ersten Halbzeit leider nicht nutzen, so dass Flehingen ein offenes Spiel in der zweiten Halbzeit für sich entscheiden konnte“, benannte Christian Zipperle die Schlüsselmomente bei der 2:3-Niederlage.
Dennoch hat die Mannschaft die Konkurrenzfähigkeit absolut nachgewiesen. So kann man durchaus zuversichtlich nach Münzesheim fahren. Das macht Zipperle auch: „Gegen Münzesheim II erhoffen wir uns drei wichtige Punkte gegen einen Mitaufsteiger. Wir haben vom letzten Jahr noch eine Rechnung in Münzesheim offen, welche wir begleichen wollen.“ Damals unterlagen die Untergrombacher 2:3, das wollen die B-Ligarückkehrer nun ändern.

FC Flehingen II - FC 07 Heidelsheim II (So 15:00)
0:1 und 1:2 lag der FC Flehingen II hinten, doch im ersten Spiel nach dem Abstieg schaffte der FCF II noch einen Sieg. In Untergrombach setzte sich die Elf von Konstantin Marapidis knapp mit 3:2 durch. „Wie es mir gesagt wurde, war es nicht das beste Spiel. Untergrombach II stand tief und operierte viel mit langen Bällen. Damit überrumpelte uns der FCU II zweimal. Aus unserem großen Ballbesitz wurden wir nicht wirklich zwingend. Klar hatten wir ein paar Torchancen, aber das war einfach nicht gut. Letztlich war der Sieg doch verdient, auch wenn es am Ende 3:3 hätte ausgehen können. Drei Punkte zum Auftakt, das ist ein guter Start. Gerade vor dem Hintergrund der vielen Fehlenden ist das Ergebnis ganz passabel“, gab Marapidis seine Einschätzung aus dem Urlaub ab.
Mit dem Erfolg im Rücken geht es gegen den letztjährigen Leidensgenossen Heidelsheim II, der wie auch die FCF-Zweite noch im Pokal vertreten ist. „Wir müssen schauen, wie wir den Kader zusammenstellen können, wer vom Urlaub kommt und wer wieder geht. Ich weiß auch nicht, wie die Personalsituation bei Heidelsheim II ist. Schon letztes Jahr in der A-Klasse habe ich den FCH II stärker eingeschätzt, als er am Ende komischerweise abschnitt. Ich sehe da ein gutes Spiel auf uns zukommen. Wir müssen uns zu 100 Prozent steigern, um daheim was zu holen“, erwartet Marapidis eine große Herausforderung im erst siebten Vergleich beider Teams.

Nach den starken Pokalauftritten war der FC Heidelsheim II klar gegen Menzingen II favorisiert. Doch der FCH II holte nur ein Remis und auch über das musste man froh sein, fiel das 2:2 doch erst kurz vor Schluss. So waren Überraschung und Enttäuschung bei Matthias Barth sehr groß. In der Nachbetrachtung wählte er deutliche Worte: „Was wir gezeigt haben, war schon sehr enttäuschend. Mit so einer Leistung hat man einfach auch keinen Sieg verdient. Wir haben jegliche Grundtugenden vermissen lassen, Einsatz, Kampfgeist und Siegeswillen. Wenn an einem Tag kein Spieler sein ganzes Können abruft und die Einstellung nicht stimmt, dann kann man eben nicht gewinnen.“ Den Gegner beglückwünschte er ausdrücklich zum Punktgewinn: „Kompliment an Menzingen II, die Menzinger haben das richtig gut gemacht, hinten sehr kompakt gestanden und auf Konter gelauert. Gegen das massive und leidenschaftlich kämpfende Bollwerk haben wir einfach keine spielerischen Mittel gefunden, da bringen auch gefühlte 80 Prozent Ballbesitz nichts.“
Leicht wird die Runde also für die Heidelsheimer Reserve nicht und daher baut Barth auf einen Lerneffekt: „Ich hoffe, wir sind jetzt in der B-Klasse angekommen und jeder Spieler hat verstanden, dass auch in dieser Liga jeder alles geben muss und man keine Punkte geschenkt bekommt.“ Nun geht es aber erst einmal gegen Mitabsteier Flehingen II, weshalb Barth eine grundverschiedene Partie erwartet: „Ich denke, gegen Flehingen II wird das ein ganz anderes Spiel, das ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit guter Qualität. Allerdings könnte uns eine mitspielende Mannschaft durchaus besser liegen. Es wird wahrscheinlich wieder ein enges Spiel, in dem wir hoffentlich unser Gesicht aus den Pokalspielen zeigen und unsere Leistung abrufen können.“

SV Menzingen II - TSV Dürrenbüchig (So 15:00)
Aus der Außenseiterrolle heraus agierte Aufsteiger Menzingen II bei A-Ligaabsteiger Heidelsheim – durchaus mit Erfolg: Der SVM II sicherte sich einen Zähler bei der hoch gehandelten FCH-Reserve. Zwischendurch sah es sogar nach einem Menzinger Sieg aus, doch diesen verpasste die Elf von Daniel Knöller in der Schlussphase. Der Trainer bot im Anschluss einen ausführlichen Spielbericht: „Bei sommerlichen Temperaturen sahen die Zuschauer im ersten Durchgang immer das gleiche Bild. Heidelsheim II schnürte uns hinten ein, scheiterten aber im letzten Drittel immer an der Defensive oder am gut aufgelegten Torhüter Lukas Meerwarth. Auf der anderen Seite hatte Tino Schlaier nach einem Sololauf die riesige Chance zur Führung, scheiterte aber am Keeper. Kurz vor der Halbzeit ertönte dann ein Pfiff, der Zuschauer und Spieler verwundern ließ. Denn der Schiedsrichter zeigte zu Unrecht nach einem angeblichen Handspiel auf den Elfmeterpunkt. Diesen Strafstoß verwandelte Gül sicher zur 1:0-Führung. Nach der Pause spielen wir nun etwas besser mit. Nach einem Eckball für Heidelsheim II konterten die Blau-Weißen blitzschnell. Wiederum war es der starke Tino Schlaier, der zum Sololauf ansetzt. Dieser musste vor dem Tor nur noch querlegen auf den mit gelaufen Samet Yesilyurt, der zum 1:1-Ausgleich traf. In der 75 Minute drehte meine Mannschaft sogar die Partie in Person von Nick Gundelfinger. Sein gut getretener Freistoß flog an Freund und Feind vorbei und schlug in der langen Torecke ein. Kurz darauf hätte die meine Mannschaft die Partie völlig auf den Kopf stellen können. Nach der Balleroberung von Andreas Kilian schickte dieser Samet Yesilyurt auf die Reise. Heidelsheims Torhüter konnte aber im letzten Moment Schlimmeres verhindern. In der Schlussphase erhöhte Heidelsheim II nochmal die Schlagzahl und zwang Lukas Meerwarth zu gleich mehreren guten Paraden. In der Schlussminute war allerdings auch er machtlos, denn nach einem unglücklichen Abwehrversuch prallte der Ball genau Gül vor die Füße. Dieser markierte seinen zweiten Treffer zum hoch verdienten 2:2-Endstand.“
Mehr als achtbar hat sich der SVM II also bei der Heidelsheimer Landesligareserve geschlagen, doch schon wartet der nächste Brocken auf die Kraichtaler. Tabellenführer Dürrenbüchig stellt sich in Menzingen vor. Schafft die Knöller-Elf die nächste Überraschung?

Einen überzeugenden Einstand in die neue Spielrunde feierte der TSV Dürrenbüchig. Gegen Obergrombach II ließ der TSV nichts anbrennen und siegte klar mit 5:0. Nicht nur das Ergebnis freute dabei Trainer Steffen Haury: „Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden.“
Für ihn ist das erste Rundenspiel nun auch der Richtwert, an den sich seine Mannschaft nach Möglichkeit halten sollte. „Wenn wir am Wochenende die gleiche Leistung abrufen können, sollten wir auch gegen Menzingen II erfolgreich sein“, so Haury. Mit einem Sieg im 27. Duell gegen die SVM-Reserve könnte sich der TSV weiter an der Tabellenspitze festsetzen.

FC Obergrombach II - SV Oberderdingen II (So 15:00)
Im ersten B-Ligaspiel geriet der FC Obergrombach II recht heftig unter die Räder. „Gegen Dürrenbüchig waren wir stark ersatzgeschwächt durch Urlauber und Verletzte bei uns und in der Ersten“, benannte Dennis Butterer den für ihn wesentlichen Grund für die 0:5-Niederlage gegen Dürrenbüchig.
So ist der Wunsch für das erste Heimspiel klar. „Ich hoffe, dass sich das bis Sonntag etwas bessert“, meint Butterer. Dann empfängt der FCO II Mitaufsteiger Oberderdingen II zum 13. Ligavergleich. „Natürlich wollen wir am Sonntag vor eigenem Publikum die ersten Punkte einfahren. Ich bin auch ganz zuversichtlich, dass wir unser Heimspiel gegen Oberderdingen II erfolgreich gestalten können“, bleibt der Trainer zuversichtlich.

Eine der Überraschungen des ersten Spieltags war sicherlich der Sieg des SV Oberderdingen II gegen Bretten II. „Ob Bretten in Bestbesetzung angetreten ist, wissen wir nicht. Wir sind ins Spiel gegangen, um drei Punkte zu holen. Das haben wir auch souverän geschafft. Zwar sind wir früh in Rückstand geraten, aber wir haben an uns geglaubt. Ich würde mal sagen, dass wir verdient gewonnen haben. Die rote Karte hat ein bisschen das Spiel verändert, aber wir haben weiter unseren Fußball gespielt und am Ende verdient das Spiel für uns entschieden“, kommentierte Bauan Kökha den tollen Einstand seiner Mannschaft in der Kreisklasse B.
Auf dem Erfolgsweg will er mit Partner Georgios Mazgaltzis weiterhin bleiben. Somit ist das Ziel für die Auswärtspartie in Obergrombach klar, auch wenn Kökha um die Stärken der Gastgeber weiß: „Das ist eine gute und spielerisch starke Mannschaft. Wir haben letztes Jahr unsere Erfahrung sammeln können im Ligapokal, als wir uns knapp mit 3:2 durchgesetzt haben. Es wird ein sehr enges Spiel, da wir auch diese Woche ein paar Urlauber haben. Dennoch kriegen wir eine starke Mannschaft zusammen. Wir wollen uns die nächsten drei Punkte holen und oben bleiben.“

VfB Bretten II - SV Gochsheim (So 17:00)
Den Auftakt in die neue Spielrunde verpatzte der VfB Bretten II mit einer durchaus überraschenden Niederlage bei Oberderdingen II. „Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit ein passables Spiel gemacht. Hinten nichts zugelassen, nach vorne aus wenigen Chancen ein Tor geschossen, das war in Ordnung“, sah Tiago Alves zunächst noch ordentliche 45 Minuten. Mit dem Auftritt nach dem Seitenwechsel war er allerdings nicht mehr zufrieden: „In der zweiten Halbzeit haben wir zu mutlos gespielt. Gerade nach der roten Karte haben wir nicht gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Was dann nicht passieren kann, ist das 2:3-Gegentor in Überzahl drei Minuten vor dem Schluss. Das war einfach zu passiv und schlecht verteidigt, da wäre viel mehr drin gewesen.“ Alves vergaß abschließend nicht die Gratulation an die Oberderdinger: „Allerdings muss ich auch den Gegner loben, eine Mannschaft, die versucht Fußball zu spielen und im Endeffekt auch verdient gewonnen hat.“
So sollte die Landesligareserve gegen Gochsheim punkten, um nicht nach zwei Partien ganz mit leeren Händen da zu stehen. „Gochsheim ist für mich eine eher unbekannte Mannschaft“, so Alves zunächst, der sich aber nicht auf einen Spaziergang einstellt: „Das ist allerdings eine erste Mannschaft und die wird alles geben.“ Das eigene Ziel ist für das 25. Duell mit den Kraichtalern aber auch klar: „Wir wollen daheim die ersten drei Punkte holen, nur das kann an diesem Tag zählen.“

Nach einer torlosen Halbzeit schoss der SV Gochsheim im Aufsteiger-Duell mit Gölshausen zwei Tore und sah bis in die letzte Viertelstunde wie der sichere Sieger aus. „Die Marschroute war, hinten diszipliniert zu stehen und vorne auf die Möglichkeiten zu warten. Das hat meine Mannschaft in der ersten Halbzeit auch gut gemacht und wir hätten da vielleicht schon in Führung gehen können. Leider wurde ich einmal zurückgepfiffen. Ich denke, das war kein Abseits, sei es drum. Nach der Pause haben wir das erste Tor gemacht, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich hier auf Abseits entschieden hätte. Dagegen war das zweite Tor für mich unstrittig, der Elfmeter klar. Wäre das Foul außerhalb des Strafraums gewesen, hätte man wohl auch über einen Platzverweis nachdenken müssen. Egal, der Elfmeter war drin und wir auf dem besten Weg zum Heimsieg“, sah Engin Akgün, der selbst verletzungsbedingt früh raus musste, über weite Strecken ein ordentliches Spiel seiner Mannschaft. Dafür gab es letztlich aber keine Belohnung, denn die Gochsheimer verspielten die komfortable Führung. „Ich denke, uns hat am Ende die Luft gefehlt. Leider gab es in der Vorbereitung aus den unterschiedlichsten Gründen eine ganze Menge Fehlzeiten und die haben sich meiner Meinung nach bemerkbar gemacht. Schade, dass wir am Ende nicht wenigstens den einen Zähler geholt haben.“
So fahren die Kraichtaler mit einer Niederlage nach vier Jahren Unterbrechung erstmals wieder zur Reserve des VfB Bretten. „Es ist immer ein wenig unvorhersehbar mit den zweiten Mannschaften. Die VfB-Erste spielt vor uns und es kann gut sein, dass dann in der Zweiten der eine oder andere noch zum Einsatz kommt, wenn er zuvor nicht gespielt hat“, so Akgün, der das aber keinesfalls als Ausrede aufgefasst haben will: „Wir fahren nach Bretten, um dort zu gewinnen. Das ist das ganz klare Ziel. Wenn wir kein Tor hinbekommen, dann schauen wir, dass wir einen Punkt mitnehmen. Aber unser Ziel muss der erste Dreier sein.“