2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
– Foto: Rocco Bartsch

Erfolgreiche Achterbahnfahrt für Aykut Demir

Menzinger sichert sich Turniersieg +++ Aufholjagd von Adrian Margetic wird nicht belohnt +++ Burhan Türedi sichert sich dritten Platz gegen Jannic Frey

Die Entscheidung, wie die Reihenfolge auf dem Siegertreppchen im Online-Turnier des TSV Stettfeld ist, ist gefallen: Im Finale verspielte Aykut Demir (SV Menzingen) seinen Vorsprung aus dem Hinspiel fast gegen Adrian Margetic (FC Forst), konnte sich letztlich aber durchsetzten. Der dritte Platz geht an den veranstaltenden TSV, denn Stettfelds Stürmer Burhan Türedi schlug in zwei unterhalstamen Partien Jannic Frey (VfR Kronau).

Adrian Margetic (FC Forst) – Aykut Demir (SV Menzingen) 5:7
Hin: 1:5 (1:3), Rück: 4:2 (4:0)

Mit Spannung war das Finale zwischen Adrian Margetic und Aykut Demir erwartet worden und die Zuschauer wurden auch keineswegs enttäuscht. Die Post ging im Hinspiel von Anfang an ab: Nach vier Minuten machte Demir das 1:0, knapp 180 Sekunden später hatte Margetic schon die große Chance zum Ausgleich, welcher ihm in der 18. Minute schließlich gelang. In der Mitte der ersten Halbzeit bot sich beiden die Gelegenheit zur Führung, die Demir dann in der 37. Minute ergriff. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vergrößerte der Menzinger den Vorsprung und legte kurz nach dem Seitenwechsel den vierten Treffer nach. Margetic war nicht chancenlos, scheiterte in der Folge zweimal (und insgesamt zum dritten Mal) am Aluminium (62. und 71.). Wenig später gelang Demir sogar der fünfte Treffer (73.). Damit schien der Drops schon nach 90 Minuten sehr wahrscheinlich gelutscht.
Fußball ist allerdings ein faszinierendes Spiel, das sich nicht immer an den mathematischen Wahrscheinlichkeiten orientiert. Dementsprechend gab sich Margetic trotz des großen Rückstandes noch nicht geschlagen, sondern diktierte im Rückspiel vom Anpfiff weg das Geschehen. Nach drei Minuten führte der Forster schon und hatte fünf Minuten später die Chance zum 2:0. Demir selbst fand in seiner nun gewählten Defensivtaktik keine Mittel und verspielte seinen komfortablen Vorsprung schon in Halbzeit eins, denn er musste in der 22., 31. und 44. Minute gleich drei Gegentore einstecken. In der Halbzeit konnte der Menzinger dann aber den Abwärtsstrudel aufhalten und gebot dem Offensivlauf seines Gegners mit dem 1:4 Einhalt (48.). Als Demir in der 71. Minute dann auf 2:4 verkürzte, war die Entscheidung endgültig gefallen – zumal Margetic in der 81. und 87. Minute zwei gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen ließ. Mit der letzten Aktion des Spiels setzte Demir den Ball an den Pfosten (90.+2.), doch das konnte der Menzinger verkraften.
Nach zwei rasanten Duellen stand Aykut Demir somit als Sieger des FIFA-Turniers des TSV Stettfeld fest. Da er sich der Berg- und Talfahrt sehr bewusst war, zeigte sich der Turniersieger sehr glücklich über seinen Erfolg: „Es waren wie erwartet zwei Spiele auf Augenhöhe. Das klare Ergebnis im ersten Spiel wurde zum Fluch im zweiten. Adrian hat die erste Halbzeit komplett dominiert und mich hinten reingedrückt. Mit seinen frühen Treffern hat er mich aus dem Konzept gebracht und total verunsichert. Erst mit meinem Anschlusstreffer kam ich wieder zu mir und konnte dann etwas später den Sack zu machen.“ Im Rückblick auf das Turnier hob er einen speziellen Moment heraus: „Mein Schlüsselmoment des Turniers war ganz klar der Ausgleichstreffer in der 92. Minute im zweiten Spiel des Viertelfinales.“ Nicht nur wegen seines Erfolges blickte Demir auf ein rundum gelungenes Turnier zurück: „Insgesamt war es ein tolles, reibungsloses Turnier, dafür nochmal ein Dank an alle Beteiligten bei der Organisation. Ein besonderer Gruß geht an Daniel Dammert der von Anfang an mich geglaubt hat. Alles in allem bin ich froh, den Pot nach Menzingen geholt zu haben.“ Seine Prämie wird er mit seinen Mitspielern teilen. „Mit dem Gewinn werden wir es sicher ordentlich krachen lassen, sobald die Einschränkungen aufgehoben sind“, versprach Demir.
Adrian Margetic musste sich dagegen mit Rang zwei begnügen, was ihn durchaus enttäuschte: Es war ein bitteres Finale, vor allem das Hinspiel. Vorne habe ich dreimal Aluminium getroffen und hinten bekommt man aus 16 Metern ein Volleytor von Kurt Zouma in den Winkel. Im Rückspiel fange ich stark an und lasse dann aber nach dem 4:0 nach und gebe es aus der Hand.“ Dennoch würdigte er die Leistung seines Kontrahenten: „Glückwunsch an Aykut.“ Einen letzten Gruß schickte er an den Ausrichter: „Danke an den TSV Stettfeld für das Turnier und die tolle Organisation.“

Burhan Türedi (TSV Stettfeld) – Jannic Frey (VfR Kronau) 5:3
Hin: 3:2 (1:1), Rück: 2:1 (2:1)

Im Vorfeld des kleinen Finales hatten sich die Kontrahenten Burhan Türedi und Jannic Frey einen wortgewandten (und mit einem Augenzwinkern versehenen) Schlagabtausch geliefert. Auch auf dem virtuellen Rasen boten die beiden Akteure den Zuschauern reichlich Unterhaltung. Nachdem beide eine Großchance vergeben hatten, war es Frey, der in der 31. Minute das 1:0 im Hinspiel erzielte. Türedi schüttelte sich kurz und kam, nachdem er zwei Minuten zuvor noch den Ball an den Pfosten gesetzt hatte, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum Ausgleich. Auch in Halbzeit zwei war es der Kronauer, der den ersten Treffer machte (48.). Die Chance, auf 3:1 zu erhöhen, ließ er allerdings verstreichen (54.) und wurde dafür von Türedi bestraft. Dieser drehte die Partie mit Treffern in der 72. Und 84. Minute und schloss so das Hinspiel erfolgreich ab.
Auch im Rückspiel lief es gleich für den TSV-Akteur. Türedi nutzte seine beiden Möglichkeiten in der 30. und 42. Minute zu einer komfortablen 2:0-Führung, während Frey die zwischenzeitliche Ausgleichschance verpasst hatte (40.). In der 45. Minute keimte bei Frey durch den Anschlusstreffer nochmal Hoffnung auf, doch dieser Treffer war der letzte im Spiel um Platz drei. Mehrmals scheiterte Frey am Torhüter seines Gegenübers und so sicherte sich Burhan Türedi Rang drei im Turnier.
Dieser Erfolg wog bei Türedi aber nicht die Niederlage im Halbfinale auf. „Das Spiel war für beide einfach lustlos, es ging ja nur um Platz drei.“ Eine Spitze in Richtung seines Gegners platzierte der Stettfelder aber noch: „Seine Gummipuppe kann er bei sich behalten.“ Insgesamt war das Turnier für Türedi eine angenehme Erfahrung: „Das Turnier war super organisiert, vielen Dank an die Leute, die da mitgeholfen haben. Eventuell kann man ja sowas wieder starten.“
Für Jannic Frey blieb dagegen nur der undankbare vierte Platz. Dennoch zeigte er sich in der Analyse mit der gewohnten rhetorischen Brillanz: „Ich denke, es waren zwei schöne Freundschaftsspiele in meinen Augen. Ich denke, man hat gesehen, dass der Spaß bei mir im Vordergrund gestanden hat. Mit Indien hat, glaube ich, keiner gerechnet und die Zuschauer im Stream hatten wohl auch etwas zu lachen. Burhan hatte anscheinend vor dem Spiel Unterricht in Sachen Fairness, Respekt und Arroganz aus einem Zeitungsinterview. Ich konnte zweimal in Führung gehen dank der Weltstars Bhatt und Jayaraman, jedoch hat es nicht gelangt. Im zweiten Spiel waren die Schwimmflügel bei Burhan und seinen Feldspielern nicht richtig aufgefüllt, jedoch die von Neuer, der mit seinem Reklamierarm eigentlich alles rausgeholt hat, was aufs Tor kam. Anscheinend hat Burhan aber in dem Spiel seine erotische Beziehung zu EA sich zu Nutze gemacht und in gebückt-befriedigender Haltung 2:1 gewonnen. Viel Glück weiterhin in dieser Beziehung, es scheint ja Früchte zu tragen, in der Freizeit dafür Windeln zu tragen.“ Insgesamt blickte Frey auf ein gutes Turnier zurück: „Ich bin dennoch mit meinem Turnier zufrieden. Ich denke, ich habe Kronau gut vertreten. Es waren immer gute und teilweise enge Spiele, in denen ich abgeliefert habe, auch wenn es am Ende ‚nur‘ der vierte Platz wurde.“ Zeit also für einen abschließenden Ausblick: „Ich hoffe, dass es in Zukunft öfter solch Turniere gibt. Vielleicht schafft man es ja in naher Zukunft, dies auch als komplette Liga auszutragen. Es ist in meinen Augen die Zukunft in Sachen Alternative zu realem Fußball. Jedoch bin ich auch wieder froh, wenn ich meinen Astralkörper wieder auf den Sportplatz bewegen kann, da Fußball-Homeoffice nicht immer produktiv ist.“

Aufrufe: 010.5.2020, 22:25 Uhr
Florian WittmannAutor