2024-05-10T08:19:16.237Z

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Thomas Driendl hat sich beim TSV Oberdiendorf völlig überraschend verabschiedet F: Geisler
Thomas Driendl hat sich beim TSV Oberdiendorf völlig überraschend verabschiedet F: Geisler

Oberdiendorf: Driendl wirft das Handtuch

Rücktritt vor dem letzten Spieltag - scheidender Coach moniert "überzogene Erwartungshaltung im Umfeld"

Trainer-Rücktritte haben im Fußballgeschäft keine Seltenheit. Dass ein Übungsleiter wenige Tage vor dem Saisonende bei einem Klub, der jenseits von Gut und Böse platziert ist, das Handtuch wirft, ist dennoch kurios. Beim Traditionsverein TSV Oberdiendorf hat Thomas Driendl (55) völlig überraschend die Reißleine gezogen und vor dem abschließenden Match beim SSV Jandelsbrunn hingeworfen. Eigentlich hatte sich die Klubführung mit dem in Spiegelau lebenden Trainerfuchs bereits vor einiger Zeit auf eine Vertragsverlängerung geeinigt.

Nach dem unerwarteten Abstieg aus der Kreisliga verließ dem früheren Bezirksoberligist fast die komplette Stammmannschaft und "Deandorf" musste einen Neuaufbau machen. Die deutlich verjüngte Truppe um Kapitän Stefan Richter spielte in der Kreisklasse Unterer Wald eine ordentliche Saison und liegt vor dem letzten Spieltag auf Tabellenplatz vier. "Die überzogene Erwartungshaltung im Umfeld war für meinen Entschluss ausschlaggebend. Es gab nach schwächeren Spielen immer wieder Kritik und Unruhe. Irgendwann war für mich der Punkt erreicht, wo es reicht", berichtet Thomas Driendl, der aber ausdrücklich betonte, dass die kritischen Stimmen nicht von Seiten der Klubführung kamen: "Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen war hervorragend. Die Oberdiendorfer Spartenleitung um Tobias Binder ist sehr besonnen und ich kann über diese Leute nur Positives berichten." Auch über das Team um Torjäger Johannes Knon äußert sich der ehemalige Landesligaspieler sehr wohlwollend: "Es hat mir großen Spaß gemacht, mit der völlig neuformierten Mannschaft zu arbeiten. Die Jungs haben Gas gegeben und es ist vollkommen normal, dass es bei einer extrem jungen Truppe Leistungsschwankungen gibt."

Driendl: »Es gab nach schwächeren Spielen immer wieder Kritik und Unruhe. Irgendwann war für mich der Punkt erreicht, wo es reicht.«


Oberdiendorfs Fußballboss Tobias Binder ist über den Driendl-Entschluss alles andere als erfreut: "Wir hatten uns bereits vor längere Zeit mit unserem Trainer darauf verständigt, dass wir weiter zusammenarbeiten. Die aktuelle Saison ist absolut zufriedenstellend verlaufen. Wir wollten aber dennoch am Dienstag-Abend den Saisonverlauf analysieren, Tom hat uns dann aber ein paar Stunden vorher mitgeteilt, dass er mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Mit diesem Schritt haben wir überhaupt nicht gerechnet und wir haben natürlich nun ein großes Problem, da wir uns sehr kurzfristig noch um einen neuen Trainer umsehen müssen." Auch der eigentlich bereits fixe Transfer von Driendls Sohn Samuel, der aktuell noch beim SC Zwiesel spielt, hat sich nun zerschlagen. Wie es mit den beiden Driendls sportlich weitergeht, ist ebenso in der Schwebe, wie die Trainerpersonalie beim TSV Oberdiendorf.
Aufrufe: 017.5.2017, 09:52 Uhr
Thomas SeidlAutor