2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Doppeltorschütze Yasin Yilmaz von Türkgücü München
Doppeltorschütze Yasin Yilmaz von Türkgücü München

Türkgücü München: Doppelpack von Yasin Yilmaz entscheidet Spiel gegen TSV Buchbach

Türkgücü München – TSV Buchbach 4:1 (2:1)

Spitzenreiter Türkgücü indes geht nach dem 4:1-Heimerfolg am Samstag über den TSV Buchbach mit acht Punkten Vorsprung in die Winterpause.

Verfolger Schweinfurt blieb durch den 4:3-Heimsieg über Rosenheim im Rennen, der erst nach einer knapen Stunde eingewechselte Ex-Löwe Florian Pieper drehte dabei die Partie nach 0:3-Rückstand mit vier Treffern im Alleingang; das Siegtor erzielte er in der 94. Minute. Wie so oft in den letzten Wochen musste sich Türkgücü-Coach Reiner Maurer in der Pressekonferenz vom gegnerischen Trainer schon vorzeitig zum Aufstieg gratulieren lassen. Mit süßsaurer Miene ertrug Maurer die Ausführungen von Buchbachs Markus Raupach, der „davon ausgeht, dass sich Türkgücü das nicht mehr nehmen lässt. Das ist einfach die beste Mannschaft der Liga.“

Dabei wird Maurers vordringlichste Aufgabe in den kommenden Monaten ohnehin darin bestehen, eben dieses Denken von seiner Mannschaft fernzuhalten. Und der 59-jährige Ex-Löwe ist lange genug im Geschäft, um aus dem Stegreif eine ganze Handvoll Beispiele von Mannschaften anzuführen, die einen solchen Vorsprung noch aus der Hand gaben. Doch wer von den letzten elf Spielen des Jahres 2019 zehn gewinnt und dabei einzig beim Gipfeltreffen in Schweinfurt mit nur einem Zähler Vorlieb nehmen muss, der hat sich derartige Lobeshymnen redlich verdient. „Entscheidend ist nicht“, mahnte Maurer trotzdem, „wo du im November stehst, sondern im Mai“.

Die Art und Weise, mit der seine Elf die Liga dominiert, lässt einen Einbruch im neuen Jahr jedoch ebenso wenig vermuten wie einen WM-Titel für Gibraltar. Zumal die Münchner Türken ab März ihre Heimspiele im Grünwalder Stadion austragen werden und Maurer selbst seine „motivierte Mannschaft“ lobt.

Im letzten Heimspiel in Heimstetten zeigte Türkgücü einmal mehr jene Qualitäten, die für die blitzsaubere Bilanz verantwortlich sind. Ohne zu brillieren setzte sich die Maurer-Elf gegen einen kampfstarken Gegner, dem man im Hinspiel noch mit 1:2 unterlegen war, trotz erbitterten Widerstands letztlich souverän durch. Nachdem Aleksandro Petrovic Furkan Zorbas frühen Führungstreffer (10.) in der besten Phase der Gäste mit dem 1:1 beantwortet hatte (42.), schlugen die Platzherren noch vor dem Seitenwechsel durch Patrick Hasenhüttl zurück (45.). Mit einem Doppelpack (55., 83.) besiegelte Kapitän Yasin Yilmaz nach dem Wiederanpfiff den elften Sieg im zwölften Heimspiel. Anschließend bekräftigte der 30-jährige Familienvater, der als einziger Akteur in Maurers Kader neben dem Fußball noch einem Beruf nachgeht, dass auch ihn „die 3. Liga schon reizen“, er dieses Abenteuer allerdings „in meinem Alter mit keinem anderen Verein mehr angehen würde“. Auch sein Trainer bereitet sich schon jetzt auf die 3. Liga vor. Nach einigen Ausdauer-Einheiten, die in dieser Woche noch angesetzt sind, hat er selbst anschließend noch immer nicht Winterpause. Maurer wird die nächsten Wochen nutzen, wie er erklärte, um sich „sieben Drittligaspiele anzuschauen“. Der Mann will schließlich wissen, was auf ihn zukommt. Auch wenn seine Mannschaft tatsächlich noch längst nicht aufgestiegen ist. Trotz aller vorzeitigen Gratulationen.

Aufrufe: 02.12.2019, 13:00 Uhr
Münchner Merkur / Matthias HornerAutor