2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hofft auf Normalität im neuen Jahr und auf mehr Effektivität seiner Mannschaft: der Buchbacher Trainer Markus Raupach. 
Hofft auf Normalität im neuen Jahr und auf mehr Effektivität seiner Mannschaft: der Buchbacher Trainer Markus Raupach.  – Foto: Buchholz

Buchbachs Trainer Markus Raupach: „Kein verlorenes Jahr“

Verjüngunkskur beim TSV Buchbach

Markus Raupach vom TSV Buchbach nimmt Erfahrungen aus diesem Jahr mit und hofft auf mehr Effektivität seiner Mannschaft im neuen Jahr.

Buchbach Als Markus Raupach vor Jahresfrist seinen Vertrag beim TSV Buchbach verlängert hatte, konnte noch keiner wissen, was für ein Jahr auf den Fußball allgemein zukommen würde. Damals ging es für den Trainer auch darum, den enormen Aufwand etwas einzugrenzen. Dieses Thema hat Corona im Alleingang erledigt.

„Das hat sich damals noch ganz anders dargestellt“, sagt der 44-Jährige, dem aber trotz der langen Spielpause nicht langweilig geworden ist: „Die speziellen Herausforderungen haben sich immer wieder verändert. Diesen Ablauf kannte man ja vorher nicht, und hoffentlich kehrt das auch nicht wieder zurück. Neben dem Fußball gab es durch die Pandemie auch viele Phasen, in denen der Fokus mehr auf Beruf und Familie lag, wobei das grundsätzlich ja auch nicht verkehrt ist. Diese Erfahrung ist für mich nicht ganz neu gewesen.“

Verjüngungskur im Kader des TSV Buchbach

Der Sport- und Mathelehrer hat diese Phasen durchaus genossen, seine Leidenschaft hat darunter aber nicht gelitten: „Fußball ist nach wie vor wahnsinnig spannend für mich. Das wird immer ein hochattraktiver Sport bleiben, der viele Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten hat.“

Nach dem Lockdown im Frühjahr und der damit verbundenen Verjüngungskur der Mannschaft hatten Raupach und sein Kollege Andi Bichlmaier das Spiel des Kultvereins zwangsläufig etwas umgestalten müssen. „Wir hatten vor der Unterbrechung mehr Routine in der Mannschaft, waren kaltschnäuziger und haben bei mehr Bällen aufs eigene Tor weniger Gegentreffer bekommen. Aber der gemeinsame Weg mit den verdienten Spielern ist dann einfach nicht mehr weitergegangen. Die Rahmenbedingungen müssen halt für alle Seiten stimmen. Der Verein muss seiner Verantwortung gerecht werden, und da versucht Buchbach, wie die meisten anderen Vereine, das Optimale herauszuholen. Auch wenn der Gürtel enger geschnallt werden musste.“

TSV Buchbach weniger erfolgreich nach der Verjüngung

Mit dem Verjüngungsprozess hat Buchbach mehr Tempo gewonnen, und auch die Spielanteile sind gewachsen. „Unser Spiel ist attraktiver geworden, aber leider nicht mehr so erfolgreich. Gerade die beiden knappen 0:1-Niederlagen Ende Oktober trüben die Bilanz“, so Raupach, der sich künftig wieder mehr Effektivität wünscht: „Es war klar, dass wir eine gewisse Zeit brauchen würden, deswegen war ich auch froh, dass die Vorbereitung im Sommer länger war als sonst. Schließlich mussten wir unser ganzes Spiel von hinten bis vorne umstellen. Da ist der Lernprozess noch nicht abgeschlossen.“

Insgesamt würde Raupach das Jahr nicht als verloren bezeichnen: „Das ist noch zu früh, um das abschließend beurteilen zu können. Da muss man erst wieder ins normale Fahrwasser eintauchen, um hier urteilen zu können. Mit Sicherheit ist das Jahr prägend und einschneidend gewesen.“

Mangelnde Routine stellte ein großes Problem für den TSV Buchbach dar

Damit meint der Trainer vor allem den Mangel an der sonst üblichen Routine: „Wir sind alle aus der Routine rausgerissen worden, Routine bedeutet Energiesparmodus. Fußballerisch gesehen muss man da vor allem bei der Trainingssteuerung aufpassen. Das ist durchaus eine heikle Nummer. Aber es gibt natürlich auch Vorteile. Die fehlende Routine und der höhere Energieaufwand öffnen den Blick auf neue Sichtweisen. Da wird das Bewusstsein geschärft, und man sieht Dinge, die sonst nicht so im Fokus stehen. Das gilt auch fürs Private und das Berufliche.“

Ein Lob hat Raupach übrigens auch für die Vorgehensweise des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), der im Gegensatz zu den anderen Landesverbänden die Saison nicht abgebrochen hat: „Da bin ich heilfroh. Ich denke, dass die anderen Verbände, die jetzt schon mit ihrer Mammutsaison in der Bredouille sind, ein wenig neidisch auf uns blicken. Der viel gescholtene Verband hat hier in Abstimmung mit den Vereinen mit großer Sorgfaltspflicht entschieden.“ Auch den Ligapokal empfinde er weiter als „super Lösung. Wir haben in diesem Wettbewerb unser Etappenziel erreicht und sind eine Runde weiter. Überhaupt haben wir nach dem Re-Start sehr attraktive Spiele gezeigt, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie mehr Zuschauer zu sehen bekommen hätten“.

Größere Veränderungen im Kader wird es in der Winterpause nicht geben. Wann es genau wieder mit dem Training losgeht, steht noch in den Sternen. Ursprünglich war der Vorbereitungsstart für den 21. Januar geplant, aber das war noch vor der erneuten Ankündigung, den Lockdown zu verlängern. (Michael Buchholz)

Aufrufe: 014.12.2020, 10:34 Uhr
Erdinger Anzeiger / Michael BuchholzAutor