2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Nicht konsequent genug: Der TSV-Offensive um Andreas Reinisch (l.) und Jakob Klaß (m.) fehlte nach vorne die Durschlagskraft.  F: Lisa Reinisch
Nicht konsequent genug: Der TSV-Offensive um Andreas Reinisch (l.) und Jakob Klaß (m.) fehlte nach vorne die Durschlagskraft. F: Lisa Reinisch

Auch Heimserie reißt: Brunnthal unterliegt Murnau

24. Spieltag - Sonntag: TSV Brunnthal - TSV Murnau 0:3

"Zehn Prozent" fehlen dem TSV Brunnthal laut Trainer Matthias Betzler seit der feststehenden Meisterschaft in der Kreisliga 1: "Zehn Prozent an der Spritzigkeit beziehungsweise der körperlichen Dynamik, zehn Prozent zu langsam im Kopf und nicht zuletzt zehn Prozent an der Disziplin", urteilte der Coach nach der 0:3-Niederlage gegen den TSV Murnau, der aber betont, dass es nicht am Willen der Mannschaft liege, dass man nun bereits zum zweiten Mal in Serie als Verlierer vom Platz ging.

Gegen "gewohnt hart spielende Murnauer" tat sich der TSV schwer, ins Spiel zu kommen und geriet nach einer guten Viertelstunde in Rückstand: Denis Grgic wurde nach einem Eckball von rechts "überhaupt nicht verteidigt" und köpfte die Kugel mit Hilfe der Unterkante des Gestänges zur Gästeführung hinter die Linie (12.). Die erste richtig gute Chance bot sich Toptorjäger Fabian Porr nach schönem Zuspiel von Felix Brückl durch die Schnittstelle der Murnauer Defensive. Porr konnte Keeper Felix Schuergers zwar ausspielen, dann aus spitzem Winkel allerdings dank einer starken Parade nicht überwinden (30.). Kurz darauf verhinderte TSV-Torwart Maxi Geisbauer mit einem guten Reflex im Eins-gegen-Eins mit Grgic das 0:2 (34.) und hätte kurz vor der Pause beinahe einen Assist verzeichnen können. Mit einem wunderbar platzierten Abschlag bediente er Porr, der sich gut durchsetzte, aus halblinker Position allerdings nur den Pfosten traf (45.).

Nach der Pause waren die Gastgeber gewillt, den Ausgleich zu erzielen, Florian Roth verzog nach schönem Flugball von Markus Degel knapp (48.) und scheiterte nur kurze Zeit später nach Vorarbeit von Jakob Klaß an Schuergers (49.). Generell verpasste es die Betzler-Elf, "vorne die letzten Bälle an den Mann zu bringen." Zuspiele der Außenspieler von der Grundlinie fanden meist nur einen Abnehmer in den Murnauer Reihen. Alois Bachmanns Abschluss aus der Distanz, der als tückischer Aufsetzer aufs Gästegehäuse zuflog, konnte Schuergers mit starkem Reflex zur Ecke lenken (69.). Was dem TSV nicht gelingen mochte, machten die Gäste vom Staffelsee deutlich besser, auch, weil sie "nicht konsequent attackiert wurden". Ein Freistoß aus dem Halbfeld flog in den Brunnthaler Strafraum, Florian Roth verschätzte sich und unterlief den Flankenball, sodass Carlos da Silva Cunha die Kugel ohne Gegenwehr mit der Brust annehmen und überlegt ins lange Eck schieben konnte (73.). Zwei Minuten später schien es aus Sicht der Hausherren noch schlimmer zu kommen: Athanasios Polymeridis lief frei auf Geisbauer zu, der den Stürmer ungestüm zu Fall brachte. Schiedsrichter David Heymel (FC Penzberg) zeigte ohne zu zögern auf den Punkt und dem Schlussmann die gelbe Karte (75.). Bei der anschließenden Diskussion äußerte Daniel Richter dem Unparteiischen seine Sicht der Dinge auf eine Art und Weise, die diesem nicht gefiel, weshalb es für den 21-Jährigen mit glatt Rot zum Duschen ging. "Da darf man sich nicht provozieren lassen. Das wäre nicht passiert, wenn es für uns noch um etwas gegangen wäre", versicherte Betzler. Bojan Stojanovic trat aus elf Metern an, Geisbauer ahnte die Ecke und fischte das Leder aus selbiger (78.). Eine Szene, die "normalerweise nochmal einen Ruck durch die Mannschaft gehen lässt, wo man nochmal alles probieren will." Die letzte Konsequenz fehlte jedoch weiterhin, im Gegenteil: Kurz vor dem Ende legte Murnau noch eins nach und stellte durch Benedikt Buchner den Endstand her (88.).

"Wenn man als Meister zu Hause 0:3 verliert, scheint es so, als wäre die Luft raus", gab Betzler nach der Partie zu, betonte aber ausdrücklich, "dass ich nicht den Eindruck habe, der Wille würde fehlen, wenn wir ins Spiel gehen. Durch die vielen Verletzten, die damit verbundenen Umstellungen und die Tatsache, dass wir nicht mehr müssen, reicht es einfach nicht mehr." Für die letzten beiden Spiele - am kommenden Wochenende geht es nach Ohlstadt, dann kommt der TSV Otterfing zum Saisonfinale an die Jahnstraße - erhofft sich der Trainer Besserung, da "beide Teams nach vorne etwas bewegen müssen, wenn sie den direkten Klassenerhalt schaffen wollen. Vielleicht kommt uns das ja entgegen."

Aufrufe: 019.5.2019, 22:20 Uhr
Josef DillerAutor