2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Charly Becherer, Karl-Heinz Hönl

Marco Kenneder: Legendäre Gitarrenlieder und Corintans "Beiner"-Rache

Meine Top-11: Bogens Spielertrainer nennt bei FuPa seine prägendsten Weggefährten +++ "Andreas Goss hatte mit 14 schon einen Vollbart und einen Körper wie ein 20-Jähriger"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Bogens Spielertrainer Marco Kenneder (33).


Tor:
Thomas Auer (Karriereende, früher FC Dingolfing): "Menschlich brutal und immer für einen Schmarrn zu haben. Als ich aus der Jugend raus gekommen bin, war er sofort ein fixer Ansprechpartner. Die Freundschaft hält bis heute an und wird jährlich in Ischgl wieder aufs Neue vertieft." (schmunzelt)

Hans Bader (SV Frauenbiburg): "Leider aus meiner Sicht nicht immer mit der 100-prozentigen Einstellung alles rauszuhauen. Dennoch war er ein Hexer im Tor und auch neben dem Platz. Als wir mit dem FC Dingolfing am letzten Spieltag gegen Seligenporten die Liga gehalten haben, hätten wir eigentlich einen Ausflug nach Ungarn geplant gehabt. Am Schluss waren dann nur Kenneder, Nebauer, Leitl und Bader (KE-NE-LE-BA) on Tour. Spätestens da hatte er die geforderte 100-prozentige Einstellung.

Abwehr:
Florian Gögl (FC Teisbach): "Ein sehr guter Freund, sportlich und menschlich eine Granate. Sein fußballerischer Werdegang spricht für sich. In der B- und A-Jugend standen wir immer als Innenverteidiger auf dem Platz und es war immer top mit Flo an der Seite."

Daniel Hofbauer: "Hat leider damals nicht den Sprung in die Landesliga-Mannschaft beim FC Dingolfing geschafft. War dafür aber in der zweiten Mannschaft in der BOL ein absoluter Leader und Ansprechpartner für die Jugend. Immer vorbildlich auf und neben dem Platz."

Alexander Hoffmann (Karriereende): "Ali war zu meiner noch jungen Zeit der Innenverteidiger schlechthin. Zwei Meter groß und eher gemütlich, aber wenn er mal ins Laufen gekommen ist, war er nicht mehr aufzuhalten. Tankte sich im Spiel mehrere Male komplett alleine von hinten nach vorne durch. Kopfballspiel und Spielaufbau waren schon brutal."

Gemeinsam mit Holger Götz coachte Kenneder von 2017 bis 2019 den FC Dingolfing.
Gemeinsam mit Holger Götz coachte Kenneder von 2017 bis 2019 den FC Dingolfing. – Foto: Charly Becherer

Mittelfeld:
Michael Schmid (FC Aiterhofen-Geltolfing): "Der beste Mittelfeldspieler, mit dem ich zusammengespielt habe. In Bezug auf Übersicht und Spielaufbau gab es keinen besseren. Sein linker Fuß war ein Traum, dafür war der Rechte nur "zum Bisln" da." (lacht)

Andreas Goss (Karriereende): "Ihn habe ich über die Bayern-Auswahl kennengelernt, damals wechselte er von Jahn Regensburg zum 1. FC Nürnberg. Hatte mit 14 schon einen Vollbart und einen Körper wie ein 20-Jähriger. Sein linker Fuß war eine Waffe, leider hat er den Sprung in den Profibereich nicht geschafft."

Dusan Ostojic (TSV Marklkofen): "Duli war ein perfekter Zehner. Flink, schnell, brutaler Antritt, einfach ein Wusler. Seine Passquote war nahezu bei 100 Prozent und sein rechter Hammer war nicht vorherzusehen für den Gegner. Ansatzlos und brutal."

Martin Kulhanek (Karriereende, früher SpVgg Hankofen-Hailing): "Mit Kuhli habe ich leider nicht so lange zusammengespielt. Aber was der damals als Ü30-Spieler noch auf den Platz gebracht hat - brutaler Einsatz, Technik und Ballgefühl - das habe ich selten bei einem Kicker gesehen. Wohnte mit Jaro Linhart beim Trainer im Haus, Erklärung siehe unten." (schmunzelt)

Sturm:
Jaroslav Linhart
(SC Michelsneukirchen): "DER Pfeil der Liga, egal ob rechts oder links außen. Bei Jaro gab es nur Vollgas. Wer Jaro im Training nicht gleich gesehen hat, hörte ihn aber zumindest gleich. "Wolle" oder "Spiel" kam immer von ihm. Sehr, sehr netter und angenehmer Typ, der damals zum Glück beim Trainer im Haus gewohnt hat. Ich wüsste sonst nicht, wie oft er und Martin Kulhanek die ein oder andere Einheit verschlafen hätten." (schmunzelt)

Stephan Nebauer
(SC Aufhausen): "Mit "Hulk" bin ich seit sehr langer Zeit befreundet. Wir fanden immer wieder fußballerisch zusammen. Neben dem jährlichen Sauna-Ausflug waren waren wir in Aufhausen auch das schwerste Trainerteam der Liga (lacht). Aber da war Torwarttrainer Sauer auch noch mit einbegriffen. Aber wer "Nee" nicht ernst genommen hat, war eigentlich schon 1:0 oder 2:0 hinten. Antritt und Kopfballspiel absolut brutal und im Eins-gegen-Eins weiß er einfach seinen Körper einzusetzen. Sehr, sehr schade waren einfach seine vielen schweren Verletzungen."

Heino Corintan (1. FC Reichstorf): "Heino ist ein Muss in der Top-Elf. Einen besseren und kompakteren Stürmer wie er damals war, hat es nicht gegeben. Heino hatte Anlagen mindestens für die Regionalliga, wenn nicht noch höher. Ein sehr großer Fehler war es auch, ihn beim Fünf-gegen-Zwei zu beinern und dabei auch noch zu lachen. Egal ob gleich im Kreis oder später beim Reingehen in die Kabine - Heino hat dich dafür ohne Ball einfach umgeflext."

Den SC Aufhausen führte Kenneder 2014 als Kreisklassen-Meister ins Kreisoberhaus.
Den SC Aufhausen führte Kenneder 2014 als Kreisklassen-Meister ins Kreisoberhaus. – Foto: Charly Becherer


Trainer:
Sepp Steinberger
: "Sepp war damals für uns Jugendspieler, die aus der C- in die B-Jugend kamen, ein richtig harter Hund. Aber seine Ansätze waren damals schon richtig gut. Von der Viererkette bis hin zu den Läufen mit Puls und gezielten Laktaktmessungen war das schon sehr beeindruckend. Noch extremer war, dass er als Coach jeden Spieler in Grund und Boden gelaufen hat. Somit konnten wir nie sagen, dass es nicht mehr geht."

Horst Freidhofer: "Als A-Jugend-Spieler durfte ich im Relegationsspiel in Bernried gegen Lam bei der zweiten Mannschaft aushelfen. Was Horst mit einem Spieler nur durch Reden und Pushen machen konnte, war sehr beeindruckend. War nicht der ,,Hau drauf-Typ" und da konnte man sehr schön sehen, dass man auch so erfolgreich sein kann. Die Gitarrenlieder, bei denen jeder Spieler namentlich miteingebunden wurde, waren legendär."

Zur Person:
Marco Kenneder verbrachte seine Jugendzeit bis zur C-Jugend bei seinem Heimatverein TV Reisbach, ehe er zum FC Dingolfing wechselte und dort auch seine ersten Erfahrungen im Seniorenbereich machte. Noch als A-Jugendlicher verhalf der langjährige Auswahlspieler 2005 der zweiten Mannschaft der BMW-Städter mit einem direkt verwandelten Freistoß im entscheidenden Relegationsmatch in Bernried gegen die SpVgg Lam zum Aufstieg in die Bezirksoberliga. Mit Ausnahme eines einjährigen Abstechers zur SpVgg Hankofen kickte der Defensivspezialist bis 2010 beim FCD, musste dann aber wegen einer anhaltenden Sehnenreizung und mehreren OPs im Knie seine höherklassige Laufbahn vorerst beenden.

Nach einem Jahr beim FC Zeholfing, mit dem er in der Relegation aus der Kreisliga abstieg, wechselte Kenneder 2012 zum SC Aufhausen, wo er zur Saison 2013/14 zum Spielertrainer befördert wurde und auf Anhieb die Kreisklassen-Meisterschaft erreichte. Nach dem direkten Wiederabstieg blieb er noch zwei weitere Spielzeiten beim SCA, ehe er 2017 als Co-Spielertrainer an der Seite von Holger Götz zum FC Dingolfing zurückkehrte. Seit vergangenem Sommer fungiert er in selbiger Position beim Mitte-Landesligisten TSV Bogen, wo er gelegentlich sogar als Torwart aushilft.

Aufrufe: 025.7.2020, 18:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor