Bogens Universal-Waffe: Kenneder kann es sogar als Keeper

"In der Sommer-Vorbereitung stand ich bereits beim Testspiel in Salzweg in der Kiste, weil uns in dieser Partie Lukas und Simon fehlten. Ich habe meine Sache damals nicht so schlecht gemacht, deshalb war es ziemlich alternativlos, dass ich in Bad Abbach nochmals das Torhüter-Trikot überstreifen musste. Gerissen habe ich mich um diesen Job aber wahrlich nicht", berichtet Kenneder, der letztendlich aber maßgeblichen Anteil daran hatte, dass die Niederbayern einen wichtigen 2:1-Erfolg verbuchten konnten. Mit einer Doppel-Parade verhinderte der Ex-Dingolfinger einen möglichen 0:2-Rückstand und hielt seine Farben damit im Spiel. "Wir haben es nach dem Ausgleich sehr gut gemacht und ich musste eigentlich nicht mehr groß eingreifen", erzählt der 32-Jährige, der sogar bei zwei Ecken aus seinem Kasten eilte und die Bälle sicher herunter pflückte. Mit dem Auswärtserfolg blieben Sabadus, Zeba & Co. das dritte Mal in Folge ungeschlagen und machte in der ausgeglichenen Liga Boden gut. "Wir sind jetzt wieder voll im Geschäft. Nach dem Rücktritt von Stefan Dykiert und der Negativserie war es keine einfache Zeit, aber wir haben es gut hinbekommen", meint Kenneder, der nicht sauer ist, weil er nach der Verpflichtung von Barbaros Yalcin wieder ins zweite Glied zurückrücken muss. "Ich bin im Sommer als spielender Co-Trainer verpflichtet worden, daher ist die Entscheidung des Vereins völlig legitim. Die Verantwortlichen haben mir gesagt, dass ich auf dem Platz gebraucht werde und ich sehe es so, dass man als Spielertrainer in der Landesliga fußballerisch ein Überflieger sein muss. Ich kann mein Leistungsniveau sehr gut einschätzen, daher wäre die Rolle als alleinverantwortlicher Spielertrainer für mich nicht in Frage gekommen."

»Aktuell gehe ich davon aus, dass ich in Straubing nicht ins Tor muss. Wenn es nicht anders geht, werde ich mich aber wieder zur Verfügung stellen.«

Zwei Trainingseinheiten absolvierten die Bogener Fußballer mittlerweile unter Neu-Coach Yalcin, der am Samstag im Derby beim VfB Straubing seinen Einstand feiern wird. Ob dann erneut Marco Kenneder das Torhüter-Leiberl überstreifen muss, ist noch ungewiss. "Ich hoffe, dass Simon Weinzierl bis zum Wochenende wieder einsatzfähig ist. Wenn nicht, wäre vielleicht Waldi Trozenko noch eine Option. Aktuell gehe ich davon aus, dass ich in Straubing nicht ins Tor muss. Wenn es nicht anders geht, werde ich mich aber wieder zur Verfügung stellen", sagt Kenneder, der sich beim TSV grundsätzlich sehr wohl fühlt: "Die sportliche Herausforderung hat mich enorm gereizt und ich bereue meinen Entschluss nicht, auch wenn der Aufwand von meinem Wohnort Reisbach aus schon sehr groß ist. Aber das wusste ich vorher und für mich ist wichtig, dass sich unsere junge Truppe gut weiterentwickelt und wir in der Liga bleiben." Fußballerische Zukunftspläne hat der Allrounder noch keine: "Ich gehe davon aus, dass ich meinen Vertrag in Bogen erfüllen werde. Was dann passiert, ist komplett offen. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."