2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Clemens Budde

Diesmal soll nichts dazwischenkommen

GL GI/MR: +++ Burg empfängt die SG Lahnfels / Steinbach begrüßt den TSV Bicken zum Kreisduell +++

Haiger/Herborn/Mittenaar (jes). In der Fußball-Gruppenliga Gießen/Marburg ist am Samstag das Dill-Trio SSC Burg, TSV Steinbach II und TSV Bicken, das am vergangenen Wochenende in seinem Tatendrang gebremst worden war, wieder mit vollem Einsatz bei der Sache. Der zuletzt spielfreie SSC Burg empfängt die SG Lahnfels. Der TSV Steinbach II, dessen Spiel bei der SG Lahnfels nicht zustande kam, begrüßt den TSV Bicken. Die Gäste wiederum wurden angesichts des 3:1-Zwischenstandes gegen den FC Ederbergland II um einen ziemlich sicheren Heimsieg gebracht. Der Grund: Flutlichtausfall.

SSC Burg – SG Lahnfels (Sa., 15 Uhr, Rehbergstadion Herborn): Der SSC Burg wird für sein vorletztes Gruppenliga-Spiel in diesem Jahr auf den Kunstrasenplatz am Rehbergstadion ausweichen. Trainer Steffen Hardt erläuterte: „Unser Ascheplatz ist nicht der Beste. Kunstrasen kommt unserer Spielweise eher zugute.“ Und weil B-Ligist ESV Herborn und C-Ligist SV Herborn sich mit ihren Mannschaften bereits weitgehend in der Winterpause befinden (die „Zweite“ des SV spielt am Sonntag noch einmal beim SV Niederscheld II), sei die Möglichkeit vorhanden, um sich einzumieten.

Burg hat seine Schwächephase aus dem Oktober inzwischen vergessen gemacht, aus seinen jüngsten Spielen 13 von 15 möglichen Punkten geholt und sich in der Tabelle auf Rang sieben vorgearbeitet. Lahnfels wiederum ist sowohl im Oktober als auch im November ohne Punktgewinn geblieben. Der 2:0-Heimsieg über die TSF Heuchelheim stellte am 28. September das letzte große Erfolgserlebnis des Tabellenschlusslichts dar.

Steffen Hardt warnt trotz dieser Entwicklungen: „Dieses Spiel wird trotz der vergangenen Wochen kein Selbstläufer. Wir müssen diese Partie von der Spannung her wie ein Pokalspiel angehen.“

In den drei Trainingseinheiten vor dieser Begegnung hat Hardt seine Mannschaft auf einen tief stehenden, konternden Gegner eingestellt. Angesichts eines gut gefüllten Kaders gibt es keine Aufstellungsprobleme. Je nach Spielverlauf sind taktische Wechsel möglich. Solche Möglichkeiten hätte SG-Trainer Horst Prenzer gern. Er sagt angesichts eines „Häufleins“ einsatzfähiger Akteure und angesichts einer in jeder Hinsicht angespannten Lage: „Uns bleibt wohl nur, hinten mit aller Macht dichtzumachen. Das ist nicht mein Fußball, und das ist schon gar nicht der Fußball, mit dem wir in den vergangenen Jahren erfolgreich waren.“ Darüber hinaus sei Stehvermögen gefragt: „Ein Rückstand darf nicht dazu führen, dass die Köpfe nach unten gehen und wir die Ordnung verlieren.“ Der Coach hat zurzeit vor allem einen Wunsch: „Bald beginnt die Winterpause, und dann kommen hoffentlich einige meiner Jungs zurück, damit wir uns neu ausrichten können.“

Schon das Hinspiel bot Spektakel

TSV Steinbach II – TSV Bicken (Sa., 16 Uhr): Steinbachs Trainer Maik Six erwartet wie in den vergangenen Spielzeiten eine spannende Begegnung, in der Steinbach erst einmal die Oberhand gewinnen muss. Das gelang seiner Mannschaft im Hinspiel am 11. August trotz fast 40-minütiger Überzahl erst nach langem Ringen. Auch Bickens Trainer Florian Kissel erinnert sich noch an das 4:2 der Steinbacher im Sommer, als eigentlich erst Hüsni Tahiris Strafstoß in der Nachspielzeit die Fronten klärte: „Schon das Hinspiel war für alle Beteiligten eine megainteressante Sache.“

Der Tabellenzweite Steinbach war am vergangenen Wochenende nicht zum Zuge gekommen. Die SG Lahnfels ließ die Partie am Sonntagvormittag wegen Unbespielbarkeit des Platzes absagen. „Das hat uns etwas aus dem Spielrhythmus gebracht“, bedauert Six. Andererseits bekamen Akteure wie Hüsni Tahiri eine Woche länger Zeit, kleinere Verletzungen gesunden zu lassen. Er hätte aber schon in der vergangenen Woche im Kader gestanden. Bicken wird am Sonntag auf den Kader aus den vergangenen Wochen vertrauen. Auch wenn der eine oder andere Leistungsträger trotz längerer Verletzungspause noch nicht wieder einsatzfähig ist: „Die Jungs, die zuletzt gespielt haben, haben das überragend gemacht“, lobt Kissel.

Bicken wurde am vergangenen Wochenende in seinem Elan von einem Flutlichtausfall gestoppt. Der Tabellenelfte lag zur Pause gegen den stark spielenden FC Ederbergland II dank der Treffer von Arian Gojani (3., 31.) und eines Eigentors von Mercan Atakan (27.) bei einem Gegentor der Gäste durch Drancy Muadi (41.) mit 3:1 in Führung. „Meine Mannschaft hat richtig gut gespielt. Dann gehst du in die Halbzeitpause, hälst deine Ansprache und wirst vom Flutlicht im Stich gelassen“, ärgerte sich Florian Kissel über den Spielabbruch. „Jetzt müssen wir uns eben in Steinbach belohnen.“

Für Maik Six sollte die Aufgabe Zweiter gegen Elfter vom Tabellenstand her nicht gar so gefährlich für die Heimelf werden. Doch er warnt: „Bicken ist gut drauf. Wir werden alles investieren müssen, körperlich und geistig.“ Und Florian Kissel kündigt an: „Wir stecken voller Motivation. Wir wollen der schwerste Gegner sein, der sich in dieser Saison in Steinbach vorgestellt hat.“

In Steinbach haben in dieser Saison schon Liga-Schwergewichte wie Schröck (0:7), der FC Gießen II (2:5), Leusel (1:5) oder Waldsolms (0:5) ihre Packungen kassiert. „Gegen Bicken wäre mir ein knappes 1:0 genauso lieb“, sagt Six. „Denn selbst für einen Sieg gibt es so oder so nur drei Punkte.“ Wie das Kreis-Duell diesmal ausgehen wird? Maik Six zuckt mit den Schultern. „Wenn ich das wüsste, dann würde ich meinen Job schmeißen und ein Büro eröffnen, in dem ich in eine Glaskugel blicke.“



Aufrufe: 022.11.2019, 09:11 Uhr
Dill-Post / Dill ZeitungAutor