2024-04-25T14:35:39.956Z

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Meisterjubel: TSV-Kapitän Mustafa Akcay (re.) und sein Stellvertreter Marco Palazzolo. Foto: Bm
Meisterjubel: TSV-Kapitän Mustafa Akcay (re.) und sein Stellvertreter Marco Palazzolo. Foto: Bm

Meistergeschichten: TSV Bernhausen

+++ TSV Bernhausen hat die beste Abwehr und den besten Angriff vorzuweisen +++ Bester Torschütze verlässt den Club +++ Erster Neuzugang steht bereits fest +++

Meistergeschichten (Folge 6) TSV Bernhausen schafft den ersehnten Aufstieg in die Bezirksliga



Gutes braucht seine Zeit, sagt man. Das ist wohl wahr, kann aber auch sehr nervig sein, wenn man derjenige ist, der warten muss. So wie der TSV Bernhausen. Der versuchte seit zehn Jahren von der Kreisliga A2 zurück in die Bezirksliga aufzusteigen. Fünfmal reichte es nur zu Platz zwei. Fünfmal war Platz zwei nicht genug. Die verlorenen Relegationsspiele trieben Verantwortliche und Spieler des TSV fast zur Verzweiflung.

Deshalb hat das Team von Peter Weinmann in der vergangenen Saison lieber gleich Nägel mit Köpfen gemacht. „Wir haben vor der Runde gesagt: ‚Wir nehmen jeden Platz, nur nicht den zweiten‘“, sagt der Trainer, der das Team seit drei Jahren betreut. Noch einmal Relegation, das wollte er seinen Spielern und Nerven nicht zumuten. Und der TSV verschonte sich und seinen Coach. Drei Spieltage vor Schluss gelang dem Team das Meisterstück. In der kommenden Spielzeit treten die Bernhausener endlich wieder in der Bezirksliga an. „Das war immer unser Ziel“, betont auch Nikolaos Kalantidis. Ehrgeiz, Fleiß und Motivation, sagt der Abteilungsleiter, seien letztlich die Schlüssel zum Erfolg gewesen. „Im Training waren so gut wie immer mehr als 20 Leute, das sagt doch schon alles“, findet er.

Veränderte Spielidee bringt den Aufstieg

Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften – beim TSV Bernhausen stimmt diese alte Fußballerweisheit. Denn mit 98 Treffern hat das Team zwar auch die meisten Tore geschossen, doch andere waren ähnlich gut, aber noch beeindruckender: Bernhausen hat nur 31 Gegentore bekommen, deutlich weniger als der Rest der Liga. Nach dem verlorenen Relegationsspiel im vergangenen Jahr (0:1 gegen Croatia Stuttgart) war für das Trainerteam klar gewesen, dass sich etwas ändern muss. „Wir haben unsere Spielidee für diese Saison verändert, ließen höher verteidigen, mehr ins Pressing gehen“, erklärt Peter Weinmann.

Zudem konnte der TSV den wohl stärksten Kader der Kreisliga A 2 aufbieten. Und das nicht nur, weil er in Mittelfeldspieler Mustafa Akcay (33) einen ehemaligen Profi (unter anderem Stuttgarter Kickers und ­Antalyaspor/Türkei) in seinen Reihen hat.

Doch auch für den TSV Bernhausen gab es Phasen in der Saison, in der Zweifel am ­Erreichen des großen Ziels aufkamen. Zum Beispiel als die Mannschaft als Herbstmeister mit zwei Niederlagen in die Rückrunde startete. „Das war dann so was wie ein Weckruf“, sagt Peter Weinmann, der sich nun auf die kommende Saison freut.

Der beste Torschütze verabschiedet sich

Was ihn und sein Team dort erwartet, kann er noch nicht einschätzen. Das Ziel ist natürlich der Klassenverbleib. „Der TSV Bernhausen gehört in die Bezirksliga. Uns ist aber bewusst, dass wir eine Schippe drauf­legen müssen“, sagt der Trainer, „aber wir hatten schon in dieser Saison 13,14 Spieler, die absolut bezirksligatauglich sind.“

Auf seinen besten Torschützen muss das Team in der Bezirksliga allerdings verzichten. Daniel Preuß (34), der 25 Saisontore erzielt hat, wird zum 1. Juli spielender Co-Trainer beim TSV Sielmingen. „Er ist in einem Alter, in dem er sich die Bezirksliga körperlich einfach nicht mehr zutraut“, sagt Peter Weinmann. Preuß nimmt Torhüter Emin Yalcin nach Sielmingen mit, welcher allerdings in der Meistersaison ohnehin nicht zum Einsatz gekommen war. Dafür steht auch schon der erste Neuzugang für den TSV Bernhausen fest. Vom bisherigen Ligakonkurrenten TSV Echterdingen II kommt Stürmer Giuseppe D’Elia.

Übrigens: Das verlorene Relegationsspiel aus dem Vorjahr war doch nicht ganz ­umsonst gewesen. So sparte sich der TSV in diesem Jahr wenigstens die Kosten für neue Aufstiegs-T-Shirts. Die Kiste mit den vorbereiteten Leibchen vom Vorjahr lagerte Nikolaos Kalantidis nämlich noch in seinem Keller. Auf eine Jahreszahl auf den Shirts hatte man – in weiser Voraussicht – verzichtet.

Die Saison des TSV Bernhausen in der Übersicht

Die bisherigen Meistergeschichten in der Übersicht

Teil (1): Meistergarant Ramon Gehrmann
Teil (2): Ohne Druck zum Erfolg
Teil (3): Die Fahrstuhlmannschaft
Teil (4): Erst der Umbruch, dann der Aufstieg
Teil (5): „Ich muss alle wieder einfangen“
Teil (6): Alles, nur nicht wieder Zweiter

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Aufrufe: 029.6.2017, 15:00 Uhr
Stuttgarter-Nachrichten / Julia KlassenAutor