2024-05-17T14:19:24.476Z

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Der TSV Berg (rechts Jannik Wanner) hat eine intensive Vorbereitung hinter sich. Archivfoto: Rolf Schultes
Der TSV Berg (rechts Jannik Wanner) hat eine intensive Vorbereitung hinter sich. Archivfoto: Rolf Schultes
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Niederlagen nach Plan

Trainer Oliver Ofentausek vom Fußball-Verbandsligisten TSV Berg sieht sogar ein 1:7 beim SSV Ulm 1846 als gutes Omen für die Rückrunde. Klar ist aber: In der Offensive muss sich der Aufsteiger steigern.

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Ravensburg / sz - Beim reinen Blick auf die Ergebnisse wirkt die bisherige Vorbereitung des TSV Berg auf die Rückrunde der Fußball-Verbandsliga wie eine Katastrophe. 1:5 in Dornbirn, 1:7 in Ulm, ein 2:1 in letzter Minute gegen den SV Oberzell. Doch was nach einem Reinfall aussieht, unterliegt sogar einem Plan.

"Ich sehe das als gutes Omen, wenn das Training gut ist und die Spiele durchwachsen", meint Bergs Trainer Oliver Ofentausek. "So bleibst du immer auf dem Boden." Deshalb bereiten ihm die herben Klatschen beim österreichischen Zweitligisten FC Dornbirn und beim Regionalligisten SSV Ulm auch keine großen Sorgen. Ofentausek ging die ersten drei Wochen der Vorbereitung bewusst mit einer enormen Intensität an, auch wenn genau dort die höherklassigen Testspielgegner warteten. "Ich bin ein großer Freund davon, mit schweren Beinen gegen höherklassige Gegner zu spielen", erklärt der Trainer. "Dann musst du voll über Mentalität und Willen kommen." Vor allem in Ulm machten sich die schweren Beine der Mannschaft bemerkbar. Nach einer Stunde lag der TSV zwar mit 1:3 zurück, hielt aber gut mit dem zwei Ligen höherklassigen SSV mit. Dann aber kassierte Berg innerhalb von acht Minuten vier Gegentreffer.

Fokus liegt auf dem Offensivspiel

Aussagekräftiger war vermutlich das jüngste Testspiel gegen den Bezirksligisten SV Oberzell. Hier ging Berg gegen einen defensiv gut eingestellten Gegner als Favorit in die Partie und konnte so den eigentlichen Fokus der Vorbereitung forcieren: die Offensive. Nur 22 Tore erzielte der TSV bislang in 17 Verbandsligaspielen. Es ist der ligaweit zweitschwächste Wert. Folglich arbeitet Berg in der Winterpause verstärkt daran, die eigene Torgefährlichkeit zu erhöhen. "Wir trainieren Laufwege für die Stürmer, wollen unsere Kreuzbewegungen verbessern und vor allem am richtigen Timing arbeiten", so Ofentausek. Der TSV zeigte gegen Oberzell schon gute Ansätze, offenbarte allerdings auch, dass es gerade in puncto Timing noch einiges zu tun gibt. "Uns muss klar sein: Die Bälle müssen dann auch ankommen", kritisierte der Trainer vor allem die erste Halbzeit, die Berg auch mit einem überraschenden 0:1-Rückstand beendete. "Wir dürfen dem Gegner den Ball nicht in den Fuß spielen. Schöner kannst du ihn gar nicht zum Kontern einladen."

Dass es im zweiten Durchgang besser lief, hing zum einen mit den Einwechslungen von Vlad Munteanu, Jannik Wanner und Andreas Kalteis zusammen, die für mehr Variabilität im Berger Angriffsspiel sorgten. "In der ersten Halbzeit sah es teilweise aus wie auf Schienen", meinte auch Ofentausek. Vor allem aber machte sich der Einfluss von David Brielmayer bemerkbar, der aus der Schaltzentrale im Mittelfeldzentrum das Tempo und die Angriffe steuerte. "Er hat das Spiel sofort an sich gezogen", lobte der Trainer. Auch das Fehlen von Arne Kittel und Kapitän Moritz Fäßler machte sich auf dem Platz bemerkbar.

Ein Test steht für Berg noch aus. Am kommenden Samstag ist der Bezirksligist SV Bad Buchau zu Gast. Der dürfte mit einer ähnlichen Ausrichtung in die Partie gehen wie die Oberzeller. Schon eine Woche später, am 22. Februar, geht es in der Verbandsliga wieder los. Es wartet direkt ein Kracher auf den TSV: Der Tabellenzweite FSV Hollenbach kommt nach Berg. Mit dem FSV hat die Mannschaft von Ofentausek noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel gab es eine 2:6-Klatsche für Berg. Doch dass hohe Niederlagen durchaus ihr Gutes haben können, hat dem TSV Berg die Vorbereitung gezeigt.

Aufrufe: 012.2.2020, 16:24 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor