2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Sabrin Sburlea hatte kurz vor Schluss die Chance, dem TSV Berg wenigstens einen Punkt zu sichern – der Stürmer scheiterte. Foto: Christian Metz
Sabrin Sburlea hatte kurz vor Schluss die Chance, dem TSV Berg wenigstens einen Punkt zu sichern – der Stürmer scheiterte. Foto: Christian Metz

Die starke Heimserie ist gerissen

Der TSV Berg verliert in der Fußball-Verbandsliga gegen den 1. FC Normannia Gmünd. Und Trainer Oliver Ofentausek muss auch noch von außerhalb zuschauen.

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Ravensburg / - Der TSV Berg hat in der Fußball-Verbandsliga mit 1:2 gegen den 1. FC Normannia Gmünd verloren. Für die Berger war es die erste Heimniederlage seit mehr als zwei Jahren. Aufseiten des TSV verletzte sich Marcel Fetscher beim Warmmachen am Oberschenkel, für ihn rückte Maschkour Gbadamassi in die Startelf, die nach dem 1:3 in Heiningen ein Stück defensiver in einem 4-5-1 ins Rennen ging. "Das ist nicht unser Spiel", musste Trainer Oliver Ofentausek nach dem Schlusspfiff konstatieren.

Kleiner Exkurs: Ofentausek war eigentlich gar nicht Trainer, auf dem Spielberichtsbogen hatte sein Co Patrik Singrün diesen Platz eingenommen. Ofentausek war wegen seiner Roten Karte im Pokalspiel gegen Regionalligist Balingen für die zwei Partien in Heiningen und gegen Gmünd gesperrt worden. Die Berger interpretierten das so: Ofentausek durfte nicht ins Stadion – also stand er hinter der Bande und gab seine Anweisungen von zwei Meter weiter weg als sonst. Und für Bergs Kicker gab’s nach 45 Minuten den Pausentee in der Kabine und die Ansprache auf dem Feld – der Coach artig hinter, seine Spieler vor der Bande.

Kabinenpredigt ohne Kabine

Stoff für eine Kabinenpredigt ohne Kabine hatte der Trainer bis dahin genug gesammelt. Insbesondere zur Anfangsphase gab’s eine Menge Redebedarf. "Ich wollte Entschlossenheit auf dem Platz sehen", mit dieser Marschrichtung hatte Gmünds Trainer Holger Traub sein Team auf den Platz geschickt. Davon bekam er in den ersten zehn Minuten reichlich. Normannia begann so druckvoll, dass sich der TSV Berg überhaupt nicht befreien konnte. Schon in der ersten Minute hatte FC-Stürmer Alexander Aschauer die erste große Chance, traf aber nur das Außennetz. In der dritten Minute zog Marvin Gnaase ab und wurde geblockt. In der fünften Minute touchierte ein abgefälschter Freistoß der Gäste den Außenpfosten. In der sechsten Minute schoss der rechts sehr agile Anthony Coppola sein Team im vierten Versuch zur ebenso frühen wie verdienten Führung. Zu diesem Zeitpunkt war Berg noch ohne Szene jenseits der Mittellinie.

Den ganz großen Druck der Anfangsphase hielt Gmünd nicht dauerhaft aufrecht. Der TSV kämpfte sich nach dem Rückstand Schritt für Schritt in die Partie zurück. Was auffiel: Die Berger – allen voran Innenverteidiger Andreas Frick – hatten bei hohen Bällen des Gegners die absolute Lufthoheit. Viel nutzte das aber nicht, denn Gmünd holte sich so gut wie jeden zweiten Ball. So konnten sich die Hausherren in Halbzeit eins nur eine Torchance erarbeiten: Erst ließ Innenverteidiger Dan Constantinescu zwei Gegner stehen, dann spielte Can Bozoglu Vlad Munteanu auf der Höhe des Elfmeterpunkts an – der drehte sich blitzschnell, schoss aber knapp am Tor vorbei.

In Halbzeit zwei steigerten sich die Berger: Nach einer Kombination über Jannik Wanner und David Brielmayer scheiterte Munteanu in der 47. Minute an Gmünds Torwart Yannick Ellermann. Auf der anderen Seite hatten auch die Gäste große Chancen, ihre Führung auszubauen. Die beste vergab Aschauer in der 49. Minute, als er nach Zuspiel von Coppola das Kunststück fertigbrachte, den Ball aus vier Metern Entfernung über das Tor zu bugsieren.

In der 61. Minute war dann wieder Berg nah dran am Ausgleich, als Brielmayer fein angespielt wurde, beim Abschluss jedoch den Ball nicht richtig traf. Einen neuen Impuls gab den Bergern die Einwechslung von Sabrin Sburlea. Sburleas fabelhaftes Kopfballspiel stellte Normannia vor große Probleme. Nach einem Eckball erzielte der Stürmer in der 75. Minute den Ausgleich. Aber der Gegner hatte die Antwort parat: Keine zwei Minuten später traf Coppola von rechts ins lange Eck. Sburlea blieb der zweite Treffer versagt: In der 88. Minute strich sein Kopfball knapp am Tor vorbei.

Aufrufe: 020.10.2019, 14:51 Uhr
Schwäbische Zeitung / Christian MetzAutor