2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der TSV Berg (im Bild Arne Kittel) spielt am Samstag gegen den Tabellenführer Backnang. Foto: Rolf Schultes
Der TSV Berg (im Bild Arne Kittel) spielt am Samstag gegen den Tabellenführer Backnang. Foto: Rolf Schultes

An der Idee wird nicht gerüttelt

Der TSV Berg will seinen Negativlauf in der Verbandsliga stoppen – ausgerechnet gegen den Tabellenführer

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Berg / - Eigentlich steuert der TSV Berg nach drei Niederlagen in Folge in der Fußball-Verbandsliga auf eine waschechte Krise zu. Weil der TSV immer wieder an derselben Problemen scheiterte, erwogen Trainer Oliver Ofentausek und sein Assistent Patrick Singrün, die eigene Herangehensweise anzupassen. Der Mannschaftsrat überzeugte das Trainerteam vom Gegenteil.

"Niemand ist in der Verbandsliga wirklich daran interessiert, Fußball zu spielen", macht Ofentausek seinem Ärger Luft. "Es werden brutal viele lange Bälle geschlagen." Das kommt einer Mannschaft wie dem TSV Berg, die sich über hohes Pressing und schnelles Vertikalspiel definiert, nicht gerade entgegen. "Vor drei Wochen haben Patrick und ich beschlossen, dass wir etwas ändern müssen", erklärt Ofentausek. Das Trainerteam wollte es mit einem kompakteren Mittelfeld angehen, stellte vom offensiven 4-3-3-System auf ein 4-2-3-1 um. Einen spürbaren Effekt gab es allerdings nicht, auch die Resultate blieben aus. 1:3 beim 1. FC Heiningen, 1:2 gegen den 1. FC Normannia Gmünd, 0:1 beim VfL Pfullingen - mit drei Niederlagen in Folge schlitterte Berg aus dem oberen ins untere Drittel der Tabelle. Mitte der Woche kam dann der Mannschaftsrat um Kapitän Moritz Fäßler auf Ofentausek zu. "Die Jungs haben mir gesagt, dass sie ihre besten Spiele im ursprünglichen System gespielt haben. Auch, wenn wir verloren haben."

Für den Trainer war das Signal eindeutig: Die Mannschaft hat verstanden, was sie stark macht. Die Spieler haben das System und die Idee Ofentausek verinnerlicht und stehen voll dahinter. "Vielleicht haben wir die Niederlagen auch gebraucht. Ich sehe sie eher als einen Wachrüttler." Mannschaft und Trainerteam einigten sich auf einen anderen Ansatz.

Nicht das Mittelfeld müsse gestärkt werden, stattdessen wollen die Berger von nun an sogar wieder höher stehen. "Das haben wir in den vergangenen Wochen ein bisschen verloren", meint Ofentausek, der dafür zwei Gründe ausmacht. Zum einen hätten die Niederlagen für eine Verunsicherung in der Mannschaft gesorgt. "Die Fehler, die wir gemacht haben, hatten nichts mit dem System zu tun, das waren individuelle Geschichten", erklärt der Trainer. Zum anderen müsse der TSV in dieser Saison wieder einige neue Spieler integrieren, die weiter Zeit bräuchten. "Wir müssen alle mit ins Boot nehmen und noch mehr arbeiten", fordert Ofentausek.

Am Samstag kommt ausgerechnet der ungeschlagene Tabellenführer aus Backnang nach Berg. Die TSG zieht mit 35 Punkten einsame Kreise an der Tabellenspitze und hat bis auf zwei Unentschieden in der bisherigen Saison jedes Spiel gewonnen. Trotzdem glaubt Ofentausek: "Das wird eins der leichteren Spiele in dieser Saison. Wir können befreit aufspielen." Der Trainer hat aus der Woche eine wichtige Erkenntnis mitgenommen: "Wir machen eigentlich alles richtig. Wir müssen für lange Bälle sensibler werden, aber trotzdem vorne draufgehen." Seine Idee stellt Ofentausek also nicht infrage. Und noch viel wichtiger: Die Spieler tun es auch nicht.

Aufrufe: 030.10.2019, 19:48 Uhr
Schwäbische Zeitung / Maximilian KrohAutor