2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau

Willems fühlt sich von Umfrage geehrt

Für den neuen Coach des TSV Armsheim hat der Aufstieg trotz der Favoritenrolle nicht oberste Priorität

Alzey. Die Meisterschaft in der Fußball-A-Klasse Alzey-Worms wird über den TSV Armsheim entschieden. Das gaben genau die Hälfte aller Vereine bei der alljährlichen Umfrage an. Den neuen TSV-Trainer Dirk Willems ,,ehrt das", aber ,,wir bilden uns nichts darauf ein." Vielmehr rückt er die Entwicklung der Mannschaft in den Fokus und gibt das ganz bescheidene Ziel aus, einen guten einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Schließlich haben die vielen Derbys ,,immer einen eigenen Charakter" und ,,sind Wormser Vereine manchmal stark, aus irgendwelchen Gründen auch immer." Deshalb erwartet Willems eine durchaus harte Saison, in der die Armsheimer erstmal ihrer Favoritenrolle gerecht werden müssen. Er macht aber kein Geheimnis daraus, dass die Voraussetzungen für eine Top-Platzierung beim TSV durchaus gegeben sind. ,,Wir haben zweifelsohne in der Breite Qualität und verfügen mit Nikolaj Michel, Eduard Panhof und Marco Klein über eine gute Achse." Nach Möglichkeit will sich der TSV mit einem guten Start oben ,,festbeißen." Am besten soll damit schon im Auftakt bei TuS Framersheim, Spielort: Gau-Odernheim, begonnen werden - bei ,,einem euphorischen Aufsteiger", bei dem ,,wir der kleine Favorit" sind, so Willems.

Zu sehen bekommen die Zuschauer in Armsheim in Zukunft einen etwas anders gestrickten Fußball als unter Vorgänger Christian Stelzel, der Powerfußball mit schnellem Umschaltspiel forcierte. In Zukunft definiert sich der schöne Fußball beim TSV nun über Siege. ,,Erfolgreicher Fußball", das will Willems sehen und erwartet seine Spieler immer mit ,,Leidenschaft, Power, Fitness, Spielwitz und Technik" bei der Sache. Die Art und Weise, wie taktisch gespielt werden soll, ist nicht in Stein gemeißelt. Sicher legt Willems großen Wert auf einen geordneten Spielaufbau mit einem hohen Anteil an Kurzpässen. Aber er wünscht sich ebenso Flexibilität: ,,Wir können nicht immer unser Spiel von A bis Z durchziehen, müssen in der Lage sein unser Spiel auch mal umzustellen." Willems führt aber auch aus, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis er seine Handschrift den Spielern ,,eingeimpft" hat.

Stelzel wirft Trainingsplan um

Kein schlechtes Omen ist es da sicherlich, wenn auch der dienstälteste Trainer der A-Klasse Armsheim ganz weit vorne sieht, gleichzeitig Ex-Trainer. Stelzel, der nach seinen sechs Jahren in Wöllstein und vier Jahren in Armsheim, bei der TSG Gau-Bickelheim in sein elftes Jahr als Trainer der neunten Liga geht, berichtet: ,,Sie sind am besten aufgestellt. Sie haben die Erfahrung, eine eingespielte Mannschaft und einen guten Trainer." Ebenso glaubt er, dass Eintracht Herrnsheim ganz oben mitmischen wird. Skeptisch ist er über die Mehrfachnennung von TuS Hochheim. ,,Einen Durchmarsch schaffen nur wenige", ist Stelzel sicher. Eher könnte TuS Neuhausen aus seiner Sicht eine gute Rolle spielen. Oder auch SW Mauchenheim, der nächste Gegner von Gau-Bickelheim. Stelzel beschreibt sie als ,,sympathische Mannschaft" und bescheinigt ihnen das ,,Potenzial oben mitzuspielen."

Seinem Team traut er eine ähnliche Runde wie die der SG Wiesbachtal im vergangenen Jahr zu: Früh aus der Abstiegszone lösen und sich im oberen Mittelfeld festsetzen. Den letzten Feinschliff dafür gab es in der vergangenen Woche im dreitägigen Trainingslager in Wolfstein. Geplant gewesen seien dort eigentlich größere taktische Einheiten. Allerdings habe Stelzel ,,kalte Füße" bekommen, was den Fitnesszustand seiner Mannschaft betrifft und dann doch eher das Augenmerk auf die ,,Ausdauer und Kraft" gelegt. Auch dessen bedingt, dass ein Großteil der TSG-Spieler türkischstämmig ist und durch den Fastenmonat Ramadan die ersten ,,zwei Wochen der Vorbereitung nicht an die Leistungsgrenze" gehen konnten - eine neue Erfahrung für Stelzel, der das Training dementsprechend anpasste. Schritt für Schritt sollen nun seine Vorstellungen umgesetzt werden. An sich ist er mit der Vorbereitung, mit dem Engagement seiner Fußballer zufrieden und hat die Zeit genutzt sich an den Verein, die Spieler zu gewöhnen.



Aufrufe: 030.7.2015, 19:07 Uhr
Nico BrunettiAutor