2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Nicht rund läuft es derzeit beim TSV Aindling und Simon Knauer (rechts) in der Landesliga Südwest. Gegen den TSV Gilching kassierte das Team von Trainer Roland Bahl die vierte Pleite im fünften Spiel und findet sich tief im Tabellenkeller wieder. Nun brodelt es am Schüsselhauser Kreuz.  Foto: Melanie Nießl
Nicht rund läuft es derzeit beim TSV Aindling und Simon Knauer (rechts) in der Landesliga Südwest. Gegen den TSV Gilching kassierte das Team von Trainer Roland Bahl die vierte Pleite im fünften Spiel und findet sich tief im Tabellenkeller wieder. Nun brodelt es am Schüsselhauser Kreuz. Foto: Melanie Nießl

In Aindling brodelt es

Die Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Gilching nutzen einige Zuschauer zu heftiger Kritik an Mannschaft und Trainer +++ Die Verantwortlichen stärken dem Team den Rücken und können vom Gegner lernen

Wenn Niederlagen beinahe zum Standard werden, darf man kaum erwarten, dass auf der Tribüne Jubellieder angestimmt werden. Wie schlecht die Stimmung beim TSV Aindling in diesen Wochen tatsächlich ist, das wurde spätestens am Sonntagabend nach der 0:2-Heimniederlage gegen Gilching deutlich. In der Pressekonferenz machten einige Zuschauer ihrem Ärger über die Entwicklung ordentlich Luft.

Zuvor hatte Josef Kigle als Vorstand Spielbetrieb erklärt: „Vom Einsatz her kann man unserer Mannschaft nichts vorwerfen. Wir haben die Seuche am Fuß.“ Damit sprach er den Umgang mit den wenigen Torchancen an. Später nahm er direkten Bezug auf die Vorwürfe aus dem Publikum: „Wenn man keinen Erfolg hat, dann zieht man 35.000 Sachen aus der Schublade.“ Wenn es mal schlecht laufe, dann „muss ich mich hinter die Mannschaft stellen“. Natürlich missfallen auch dem Fußballchef am Lechrain die Niederlagen, doch er wies auch die Kritiker auf diesen Sachverhalt hin: „Nach sechs Spieltagen ist noch keiner in die Bezirksliga abgestiegen.“

Die vielen Umstellungen im Aindlinger Team wurden beklagt, ebenso die Tatsache, dass Simon Knauer bereits auf der dritten Position zum Einsatz kam. Kigle erinnerte daran, dass Knauer Defensiverfahrung aus Mering mitbringt. Eine weitere Frage kreiste um David Englisch, der sich einige Stunden zuvor verletzt gemeldet hatte. Und nicht zuletzt wurde offensichtlich über die sozialen Medien eine Nachricht darüber verbreitet, wie die Aindlinger Fußballer den Abend vor einem Spiel verbringen. Hier meldete sich noch einmal Josef Kigle zu Wort und versicherte, die Kicker wüssten schon, wie sie sich zu verhalten haben.

Vor einigen Jahren mussten sich bereits zwei Trainer des TSV Aindling bei dieser Gelegenheit vor den Fans für ihre Personalentscheidungen rechtfertigen. In beiden Fällen waren sie danach dermaßen schwer angezählt, dass sie ihren Job verloren. Die Aindlinger Mannschaft zeigte wenig Verständnis für den Ton, in dem die Fragen vorgetragen wurden. Sie hat den Eindruck, dass sie bereits vom Saisonstart weg heftig kritisiert wird. Interessant war die Reaktion von Wolfgang Krebs, dem Gilchinger Trainer: „Aindling hat eine gut besetzte Mannschaft, die wird sicher wieder auf den Weg kommen. Heute wurde mehr über den Schiedsrichter geschimpft, als die Mannschaft anzufeuern.“ Bleiben wir noch kurz in Gilching. Dort gewann Aindling am 17. September 2016 mit 3:0 und gehörte der Spitzengruppe an. Aufseiten des Verlierers wurde damals offen über die Ablösung des Trainers debattiert. Die Verantwortlichen aber hielten zu Krebs, mit dem sie nun Kurs Bayernliga steuern. Auch eine Möglichkeit, wie man mit Problemen umgeht.

Wie der TSV jetzt mit der Situation umgehen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass man schnell wieder in die Erfolgsspur zurück muss. Bereits am Mittwoch steht das Pokalspiel gegen Heimstetten an.

Aufrufe: 08.8.2017, 10:24 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor