2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Julian Mayr (rechts) und der TSV Aindling mussten im dritten Spiel unter Trainer Thomas Wiesmüller die erste Niederlage hinnehmen. Ein verschossener Elfmeter machte das Dilemma perfekt. Jetzt gilt es, schnellstmöglich unten rauszukommen. 	F.: Sebastian Richly
Julian Mayr (rechts) und der TSV Aindling mussten im dritten Spiel unter Trainer Thomas Wiesmüller die erste Niederlage hinnehmen. Ein verschossener Elfmeter machte das Dilemma perfekt. Jetzt gilt es, schnellstmöglich unten rauszukommen. F.: Sebastian Richly

Beim dritten Mal tut’s weh

Nach der Niederlage beim SV Egg werden beim TSV Aindling Erinnerungen wach an die verkorkste Saison 2012/13, die mit dem Abstieg endete

Thomas Wiesmüller ist noch nicht lange in seinem Amt als Trainer des TSV Aindling. Das wurde deutlich. Kurz vor dem Ende der Landesligapartie beim SV Egg an der Günz entschied der Neutrale auf Elfmeter für die Gäste. Wer würde antreten, um mit diesem Strafstoß möglicherweise den Ausgleich herzustellen?

Wiesmüller musste sich erst bei den Spielern erkundigen. Als die einhellig auf Johannes Raber deuteten, war die Bahn frei für den 26-Jährigen. Was ja eigentlich auch logisch war. Denn Raber hatte in dieser Saison bereits in Ichenhausen und Oberweikertshofen ins Schwarze getroffen. Diesmal blieb’s beim Versuch, die 0:1-Niederlage ließ sich nicht mehr verhindern. Und das alte Sprichwort, demzufolge aller guten Dinge drei sein sollen, hat sich hier nicht bewahrheitet.

Dieses Resultat hat natürlich seine Spuren in der Tabelle hinterlassen. Lediglich Bad Grönenbach steht noch schlechter da als der TSV. Wäre heute die Saison zu Ende, müssten die Aindlinger über die Relegation versuchen, die Klasse zu halten. Der Sportliche Leiter Josef Kigle hatte schon nach dem Trainerwechsel angekündigt, dass man der Gefahrenzone nicht auf die Schnelle entkommen könne. Und nun heißt der nächste Gegner ausgerechnet TSV Nördlingen, der Tabellenführer.

Wie schwierig es ist, von Anfang an hinter der Musik herzumarschieren, das weiß man in Aindling spätestens seit der Spielzeit 2012/13. Mit einer 0:5-Heimschlappe gegen Affing ging’s damals los. Nach einem 2:1-Erfolg in Landshut durfte gehofft werden, das 1:1 zu Hause gegen Kottern passte halbwegs ins Konzept. Doch zehn Partien ohne Sieg waren weit mehr als eine Vorentscheidung. Der 2:1-Erfolg beim BC Aichach erschien nochmals beachtlich, doch am Ende stand der Abstieg aus der Bayernliga nach nicht weniger als 17 Jahren.

Mittlerweile hat die Aindlinger Mannschaft ein ganz anderes Gesicht. Und am Spielfeldrand steht Thomas Wiesmüller, der in Egg einen Mann ordentlich rügte: „Die Schiedsrichterleistung war eine Katastrophe. In der ersten Halbzeit hat er schon sieben oder acht Gelbe Karten vergeben. Von den beiden Mannschaften war das eine aggressive Spielweise, aber es war kein unfaires Spiel. Er hat beide Mannschaften aufgestachelt.“ Und dann fällte der Coach nach seiner ersten Niederlage noch ein Urteil über das Niveau dieses Duells: „Feinkost war das nicht, was wir gesehen haben, fußballerisch.“

Aufrufe: 019.9.2017, 07:19 Uhr
Aichacher Nachrichten / jebAutor