2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Ein Bild mit Symbolcharakter: Simon Fischer und der TSV Aindling rutschen aktuell in Richtung Bezirksliga. Nach der 1:3-Pleite beim Derby in Mering ist der direkte Klassenerhalt kaum mehr zu schaffen. Wie reagieren die Verantwortlichen?  Archivfoto: Walter Brugger
Ein Bild mit Symbolcharakter: Simon Fischer und der TSV Aindling rutschen aktuell in Richtung Bezirksliga. Nach der 1:3-Pleite beim Derby in Mering ist der direkte Klassenerhalt kaum mehr zu schaffen. Wie reagieren die Verantwortlichen? Archivfoto: Walter Brugger

Aindling schlittert weiter in die Krise

Wie wird der TSV in der baldigen Winterpause auf die lange Serie von Misserfolgen reagieren? +++ Der Sportliche Leiter Josef Kigle will den „Supergau“ verhindern +++ Derby in Mering gibt wenig Grund zur Hoffnung

Der TV Bad Grönenbach ließ sich beim 1:6 zu Hause vom TSV Nördlingen so richtig aufs Kreuz legen, und der SV Raisting kassierte beim 1:3 in Ichenhausen die achte Niederlage in Folge. Die negativen Ergebnisse der Konkurrenz im Kampf um den Erhalt der Landesliga Südwest wurden beim TSV Aindling wohlwollend zur Kenntnis genommen. Von echter Freude konnte freilich nicht die Rede sein, dazu hätten allein die Fußballer des Vereins beitragen können. Doch aus den Ausrutschern der Gegner schlugen sie kein Kapital, sie verloren vielmehr im Landkreisderby beim SV Mering mit 1:3.

„Wir haben noch drei Spiele bis zum Winter, dann muss man reagieren.“ So äußerte sich der Sportliche Leiter Josef Kigle am Sonntagabend. Wie ist der Satz zu verstehen? „Ich sag’ gar nichts“, hielt sich Kigle auf Nachfrage bedeckt. Neue Fußballer im Winter zu verpflichten, ist nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen heraus schwierig. Denn in diesem Fall müsse man Ablösen zahlen. Und im Übrigen dürften sich nicht allzu viele Kandidaten in diesen Wochen für einen Wechsel ans Schüsselhauser Kreuz begeistern lassen, schließlich zeigt in dieser Saison der Trend eindeutig nach unten. Die Partie in Mering hat bei Kigle einmal mehr Frust hinterlassen: „Das war ein Spiegelbild der vergangenen Spiele. Wir machen einen Fehler und kriegen ein Tor.“

Jetzt gilt es für ihn, den „Supergau“ zu verhindern. Das wäre am Ende Platz 17 im 17er-Feld, verbunden mit dem direkten Abstieg. Die Relegation wäre ebenfalls nicht gerade erstrebenswert, angesichts des weiten Abstands auf die Klubs, die die sicheren Plätze einnehmen, aber wohl kaum zu umgehen. Zehn Punkte beträgt mittlerweile der Rückstand auf Platz 13, der am Ende den Klassenerhalt bedeuten würde. „In der Relegation“, versucht sich Trainer Thomas Wiesmüller zu trösten, „haben alle die gleichen Chancen.“ Allerdings wissen die Aindlinger aus eigener Erfahrung, wie tückisch diese Runde ausfallen kann. Da spielte man 2013 in Vilzing 0:0 und war einigermaßen guter Dinge. In Aindling gab’s ein 1:1, und weil das Auswärtstor entschied, war das Thema Bayernliga erledigt. Fünf Jahre später droht dem TSV der Abstieg in die Bezirksliga.

„Der Kampf hat auch ein bisschen gefehlt“, monierte Kigle als Beobachter in Mering: „Beim 2:0 steht bei uns keiner da. Mit dem einzigen guten Spielzug über Knauer und Kubina machen wird das Tor. Da hat man gesehen, dass die Meringer verwundbar sind.“ Aber dazu wäre es erforderlich gewesen, Angriffe mit hohem Tempo vorzutragen. Jetzt hofft man darauf, dass bei Christian Wink die Sperre abläuft und dass Kapitän Patrick Modes nach seiner langen Verletzung wieder eingreifen kann. Zu allem Überfluss kommt noch die Causa Matthias Steger. Es ist zu vermuten, Verstöße gegen die interne Disziplin haben dazu geführt, dass man das Eigengewächs freigestellt hat. Kigle zeigt sich kompromisslos: „Auch wenn er das jetzt bereut, es gibt kein Zurück.“

Aufrufe: 07.11.2017, 16:41 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor