2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Matthias Haas tippt die Bayernliga Süd.
Matthias Haas tippt die Bayernliga Süd. – Foto: John Carter

M. Haas: „So etwas hat es in Deutschland nicht oft gegeben"

Der 29-jährige Verteidiger vom TSV 1880 Wasserburg im Interviewrn

Matthias Haas begleitete den wundersamen Weg des TSV 1880 Wasserburg von der A-Klasse bis zur Bayernliga von Beginn an mit. Im Interview spricht er über das Phänomen Wasserburg.
  • Der TSV 1880 Wasserburg steht als Aufsteiger auf einem sensationellen zweiten Tabellenplatz
  • Der Verein stieg zuletzt fünfmal hintereinander auf
  • Kapitän Matthias Haas spricht im Interview über den märchenhaften Aufstieg

Im nächsten Spiel geht es gegen strauchelnden SV Pullach. Was erwartest du dir von diesem Spiel?

Ein schweres Spiel wird. Die Liga ist sehr ausgeglichen, was man an den knappen Ergebnissen und der engen Tabellensituation gut erkennen kann.

Im Hinspiel hattest du viermal getroffen. Wie oft triffst du diesmal gegen Pullach?

Es kommt nicht oft vor, dass man als Verteidiger vier Tore in einem Spiel macht. Ich gehe jedoch nie in ein Spiel und mache mir Gedanken, ob und wie viele Tore ich machen könnte. Für mich ist viel mehr der mannschaftliche Erfolg entscheidend.

„Wir denken nicht über den Aufstieg nach“

Was würde es dir bedeuten, wenn ihr dieses Jahr den Aufstieg in die Regionalliga schafft? Glaubst du daran?

Ich glaube, dass es schon unbeschreiblich ist, was wir bisher geleistet haben. Über einen möglichen Aufstieg denken ich und der Rest des Teams nicht nach. Wir sind froh, dass wir bisher so viele Punkte geholt haben und weit entfernt von den Abstiegsplätzen sind.

Was ist es für ein Gefühl fünf Jahre hintereinander mit einer Mannschaft aufzusteigen?

Es ist ein sehr schönes Gefühl. Vermutlich hat es sowas in Deutschland noch nicht so oft gegeben und wir haben uns das vor fünf Jahren nicht im Traum vorstellen können.

„Bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe“

Du hattest damals sechs Jahre in der Regionalliga gespielt und bist dann in deine Heimat in die A-Klasse gewechselt. War das ein schwerer Schritt für dich?

Mich haben viele Leute für verrückt erklärt, als ich diesen Schritt gegangen bin. Es war jedoch keine schwere Entscheidung für mich. Ich habe es nicht endgültig in den Profifußball geschafft und dann ist es für mich nicht entscheidend, in welcher Liga ich Fußball spiele, sondern, dass mir jedes Training und jedes Spiel Freude macht. Das kann ich seit dem ersten Tag in Wasserburg wieder behaupten.

Als U17-Nationalspieler hattest du sicherlich den Traum Profifußballer zu werden. Warum hat es dafür letztendlich nicht gereicht?

Es spielen so viele Faktoren eine Rolle, ob man den Sprung zum Profi schafft oder nicht. Außerdem glaube ich, dass immer alles so kommen soll, wie es letztendlich ist. Ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe - sowohl im beruflichen, als auch im privaten und sportlichen Bereich.

Du und deine Brüder gehören einfach zum TSV Wasserburg. Kannst du dir ein Leben ohne diesen Verein überhaupt vorstellen?

Mittlerweile ist es tatsächlich schwer vorstellbar. Ich spiele bereits meine sechste Saison hier. So lange habe ich bei keinem anderen Verein gespielt - das sagt, glaube ich, alles.

Aufrufe: 07.11.2019, 17:00 Uhr
Marco Blanco UclesAutor