2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Den Ausfall von Michael Hutterer kann der SV Pullach bislang nicht kompensieren.  Brouczek
Den Ausfall von Michael Hutterer kann der SV Pullach bislang nicht kompensieren.  Brouczek

Beim SV Pullach steht die Entwicklung über dem Ergebnis

Vor Duell gegen TSV 1865 Dachau

Es könnte eine torreiche Partie werden, am Samstag (17 Uhr) zwischen dem TSV 1865 Dachau und dem SV Pullach: 20 Gegentore haben die Hausherren bislang kassiert, gar 29 die Gäste. Damit sind die Abwehrreihen der Kontrahenten, statistisch gesehen, die schwächsten der Bayernliga Süd.

VON UMBERTO SAVIGNANO

Pullach – Es könnte eine torreiche Partie werden, am Samstag (17 Uhr) zwischen dem TSV 1865 Dachau und dem SV Pullach: 20 Gegentore haben die Hausherren bislang kassiert, gar 29 die Gäste. Damit sind die Abwehrreihen der Kontrahenten, statistisch gesehen, die schwächsten der Bayernliga Süd.

Alexander Benede hat seinen eigenen Blick auf die defensive Achillesferse seines Teams. „Das Ergebnis, ob 2:1 oder 5:0, interessiert mich überhaupt nicht. Es geht mir nur um Strukturen und Prozesse“, sagte der Pullacher Spielertrainer vor einer Woche nach dem 0:5 gegen Spitzenreiter Pipinsried. Benede fordert immer wieder Mut von seiner Truppe. Fehlende Courage ärgert ihn mehr als eine Kanter-Niederlage. Aber er räumt ein, dass beides zusammenhängt: „Natürlich brauchen wir auch die Ergebnisse, weil das den Jungs Sicherheit gibt.“

Mangelndes Selbstvertrauen, gepaart mit mangelnder Routine: Diese Mischung beeinflusst auch die spielerische Komponente. „Die Abläufe, die Abstände, die Laufwege stimmen nicht bei uns. Und es fehlt die Erfahrung bei zweiten Bällen: zu ahnen, wo fällt er hin und sich vorher zu orientieren“, so Benede. Ohne die langzeitverletzten Routiniers Michael Hutterer und Martin Bauer seien die jungen Spieler im Grunde über Gebühr gefordert: „Sie haben eigentlich keine Zeit reinzuwachsen, aber sie müssen trotzdem schnell reinwachsen.“

Der Spielertrainer spricht indes deutliche Empfehlungen aus, wie seine Schützlinge diesen Prozess beschleunigen könnten: „Man muss einfach jedes Spiel, jede Trainingseinheit als Lehrmaterial betrachten. Und man kann sich auch mal Fußball im Fernsehen anschauen statt Serien. Die Premier League zum Beispiel, und davon nicht nur die erste Sahne, und auch nicht als Entertainment, sondern so, dass man etwas daraus lernt.“

Die Dachauer haben vor dem Toto-Pokalspiel gegen den TSV 1860 München ganz offensichtlich etwas gelernt: Immerhin hielten sie dank sehr kompakter Defensive 90 Minuten lang ein 0:0, scheiterten erst mit 5:6 im Elfmeterschießen. Welchen Einfluss dieses Dienstagsspiel auf die anstehende Partie hat, sei schwer zu prognostizieren, so Benede: „Bei der Regeneration spielt das definitiv eine Rolle und insofern ist es ein Vorteil für uns. Andererseits haben die Dachauer Blut geleckt und Selbstvertrauen gewonnen. Ich denke, es ist ein 50-zu-50-Spiel.“

Was auch an gewissen Parallelen der Kontrahenten liege, wie er weiter ausführt: „Beide Mannschaften haben Spielertrainer mit einer erkennbaren Philosophie. Sie wollen mutig spielen lassen, werden von ein paar erfahrenen Leuten unterstützt, haben aber viele junge Talente im Kader. Ich erwarte ein cooles Spiel.“

In dem Benede, der auf Liechtensteins Nationalspieler Daniel Brändle (EM-Qualifikation in Bosnien-Herzegowina und Griechenland) verzichten muss, trotz der Gegentorflut keinen Schutzwall errichten will: „Wir könnten uns hinten zubetonieren. Aber das will ich nicht, und wir haben nicht die Spieler dazu.“

SV Pullach: Krasnic - Gaigl, Jobst, Kammergruber, Saibou, Benede, El Sayed, Koudossou, Hamberger, Zander, Ritter

Aufrufe: 06.9.2019, 16:05 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Umberto SavignanoAutor