2024-05-02T16:12:49.858Z

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Torhungriger Abwehrchef: Wasserburgs Matthias Haas. Hübner
Torhungriger Abwehrchef: Wasserburgs Matthias Haas. Hübner

Wasserburgs Matthias Haas ist als Abwehrspieler Topscorer der Bayernliga

U17-WM-Dritter mit Toni Kroos und Sebastian Rudy

Wer war von 1969 bis 1974 bester Torschütze der Bundesliga? Gerd Müller natürlich, Bayerns Bomber. Nur 1971 musste er sich mit Platz zwei in der Torjägerliste begnügen, hinter einem gewissen Lothar Kobluhn.

Das Frappierende: Der Mann von RW Oberhausen, Anfang dieses Jahres mit 75 verstorben, war Abwehrspieler. Bis heute ist er der einzige Bundesliga-Torschützenkönig, der nicht etatmäßiger Stürmer und nie Nationalspieler war.

In der Bayernliga macht derzeit auch ein Abwehrspieler mit Toren auf sich aufmerksam: Matthias Haas vom Serien-Aufsteiger TSV 1880 Wasserburg liegt nach sechs Spielen auf Platz drei der Torschützenliste, einen Treffer hinter Pipinsrieds Pablo Pigl und Thomas Rudolph vom TSV Schwabmünchen.

Vier seiner bisher fünf Tore hat er am zweiten Spieltag gegen Pullach erzielt, alle Wasserburger Treffer beim 4:1-Erfolg gingen auf das Konto des Abwehrchefs. Verrückt? Irgendwie schon. Doch Haas ist nicht einer jener Haudegen, die nur vor dem eigenen Tor alles abräumen, der 29-Jährige ist ein überragender Techniker. Seine Freistöße sind eine Waffe, neben seinen fünf Treffern hat er in der noch jungen Saison auch schon sieben Tore des Aufsteigers vorbereitet, Topwert der Liga. In der vergangenen Saison in der Landesliga war er mit 13 Toren und 18 Assists maßgeblich an Wasserburgs Aufstieg, dem fünften in Folge übrigens, beteiligt.

Matthias Haas wurde, wie seine Brüder Leo, heute Trainer des TSV, und Dominik, jetzt Wasserburgs Kapitän, beim FC Bayern ausgebildet, gehörte neben Toni Kroos und Sebastian Rudy, 2007 zur deutschen U17-Nationalmannschaft, die bei der WM in Südkorea Dritter wurde. Über den HSV, den FC Ingolstadt und 1860 Rosenheim führte sein Weg zurück in die Heimat, nach Wasserburg, wo er heute als Bankkaufmann arbeitet. An vier Tore in einem Spiel kann er sich kaum erinnern, es dürfte, glaubt er, „in der E-Jugend gewesen sein“. Ziemlich sicher sogar: Damals hat er mal in einer Saison 147 Tore für 1860 Rosenheim erzielt, da war bestimmt öfters mal ein Viererpack dabei.

Aufrufe: 014.8.2019, 11:12 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Reinhard HübnerAutor