„Wir hatten eine supertolle Jugendarbeit, aber sie ist aktuell nicht konkurrenzfähig“, polterte Stimoniaris im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Die U21 und U19 aus dem Profi- in den Breitensport zurückziehen, ist für ihn dennoch keine Überlegung wert.
Hintergrund ist der Vorschlag des Vereins, die KGaA mit dem Rücktritt der Nachwuchsteams finanziell zu entlasten, nachdem Finanz-Geschäftsführer Michael Scharold „schmerzhafte Einschnitte im Nachwuchsbereich“ angekündigt hatte.
Wieso lehnt die Ismaik-Seite also das Angebot des e.V. ab? Nachdem Scharold eine „absolute Fokussierung auf die erste Mannschaft“ prophezeite.
Zur Idee, die U21 und U19 in den gemeinnützigen Bereich zu integrieren, dem alle anderen Jugenteams bis einschließlich zur U17 ohnehin schon angehören, bezieht Stimoniaris klar Stellung: „Das kommt für uns nicht infrage. Wir haben aber schon diskutiert, ob wir die Jugendarbeit komplett auf andere Beine stellen.“
Er wünscht sich Investitionen in Millionen-Höhe. Der 47-Jährige orientiert sich an Modellen wie beim SC Freiburg und schlägt die Gründung einer Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem Verein, vor. Die Mittel für diese grundlegende Restrukturierung sollen von externen Partnern beschafft werden: „Das wäre ein Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft, in das man noch andere Geldgeber dazu holt. Was ich meine, geht schon in die Millionen.“
Dass man bei den Löwen bislang ohne Kooperationen dieser Art arbeitet, entlockt dem Ismaik-Vertreter, angesprochen auf die Neubauten des FC Bayern, die unter anderem von Red Bull mitfinanziert wurden, eine Portion Zynismus: „Und was bauen wir? Wir schaffen es nicht einmal, das Löwenstüberl zu renovieren. Erfolgreicher Sport funktioniert heutzutage nur noch über Investitionen, aber bei Sechzig glauben sie, dass sie kein Geld brauchen.“