2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Neuzugänge aus den eigenen Reihen: Rechtsaußen Niemann (r.) im Dribbelduell mit Linksaußen Greilinger. M.i.S.
Neuzugänge aus den eigenen Reihen: Rechtsaußen Niemann (r.) im Dribbelduell mit Linksaußen Greilinger. M.i.S.

Bringt 1860-Nachwuchs die ersehnte Verstärkung? Vier Talente im Check

Auf diese Youngster setzt Trainer Bierofka

Was die ersehnten Verstärkungen angeht, stand die Ampel beim TSV 1860 auch am Donnerstag auf Rot. „Die Sachen laufen im Hintergrund“, sagte Trainer Daniel Bierofka mit Blick auf den geplanten Deal mit Sponsor Die Bayerische:

München – „Der Günther (Gorenzel) ist heut’ Früh nicht mit dem Geldkoffer aufgetaucht. Deswegen ist es noch nicht finalisiert. Aber es ist, glaube ich, kurz davor.“

Als Blickfang für die Fans dienen in diesen Tagen die vier jungen Spieler, die die Löwen aus ihren diversen U-Mannschaften hochgezogen haben: Niklas Lang, 17, der Grünschnabel. Dazu die in der U 19 und U 21 erprobten Leon Klassen und Noel Niemann (beide 19) sowie der 18-jährige Fabian Greilinger. Sie sind die Neuzugänge aus dem eigenen NLZ und stehen hoch im Kurs bei Trainerstab und Sportchef. „Es sind junge Spieler, die jetzt ihre Chance des Lebens bekommen“, sagt Gorenzel. Wir stellen die vier Hoffnungsträger vor.

Leon Klassen

Der Linksverteidiger kam vor zwei Jahren aus der Jugend des 1. FC Köln, hat russische Wurzeln und galt daher bis vor Kurzem als Verkaufskandidat Nummer eins. Zenit St. Petersburg, Rubin Kasan und FK Rostow hatten angeklopft, berichtete Gorenzel, der selber mal in Russland tätig war (Co-Trainer in Kasan). Ein Verkauf des Talents hätte ihn aber zutiefst geschmerzt, gestand der Sportchef („Es zerreißt mich innerlich“). Bierofka teilt diese hohe Meinung über den 1,74 Meter großen U 19-Nationalspieler Russlands – und ist nun froh, eine taugliche Alternative zum gesetzten Philipp Steinhart zu haben. „Ich halte viel von dem Jungen“, schwärmt der Coach: „Er ist wieder so ein Rohdiamant, den man einfach schleifen muss. Gerade taktisch: Wann attackiere ich, wann bleibe ich weg? Diese ganzen Kleinigkeiten.“ Aber, sagt Bierofka fürsorglich: „Dafür bin ich ja da.“

Noel Niemann

Bereits Anfang 2018 war der pfeilschnelle Rechtsaußen auf dem Sprung zu den Profis. „Er hat einen unheimlichen Speed, ein überragendes Tempodribbling – und dieses gewisse Näschen für Tore“, schwärmte Bierofka damals. Statt eines Frühstarts in der ersten Mannschaft folgte allerdings eine lange Leidenszeit für den Löwen-Floh (1,71 m, 60 Kilo). Niemann zog sich eine komplizierte Knieverletzung zu, verlor ein komplettes Jahr. Nun meldet er sich zurück – mit bewährten Stärken und einem kleinen Manko. Damals wie heute gilt: „Er lässt sich zu leicht wegschieben, das ist noch ein bisschen Kinderfußball.“ Ändert aber nichts an Bierofkas Faible für das „explosive Leichtgewicht“.

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Niklas Lang

Während Bierofkas Hennef-Absenz war es nicht nur Sportchef Gorenzel, der auf das Defensivtalent aufmerksam wurde. Auch der VfB Stuttgart wollte sich das Juwel aus der Löwen-U 17 angeln, was sich erst in letzter Minute zerschlug. Zum Dank für seine Treue darf der Teenager nun die Profivorbereitung bestreiten: mit dualer Schulung (Innenverteidigung und Sechser) – und offenem Ausgang. „Man merkt schon: Es ist eine neue Welt für ihn“, sagte Bierofka nach Langs ersten vier Tagen im Erwachsenenfußball: „Es ist extrem außergewöhnlich, dass ein jüngerer U 19-Spieler bei den Profis trainiert. Daran sieht man aber, wie sehr Günther von ihm überzeugt ist – und ich bin es auch.“ Der Trainer verspricht: „Ich werde mich intensiv um ihn kümmern.“ Womöglich auch bei einem gemeinsamen Festschmaus. Bierofka: „Er muss noch ein paar Schnitzel essen, um ein paar Kilo draufzupackeln.“

Fabian Greilinger

Spricht Bierofka, 40, über den 18-jährigen Außenstürmer, fühlt er sich an einen jungen Löwen erinnert, der heute den Status einer Vereinslegende hat. „Er ist ein Spieler, wie ich ihn mag“, schwärmt der Ex-Profi: „Ähnlich wie ich früher. Fabi ist Linksfuß, ich war Rechtsfuß. Er ist aber ein frecher Hund, der sich nix scheißt. Ich glaube, aus dem Jungen kann man wirklich was machen.“

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Aufrufe: 021.6.2019, 08:58 Uhr
Münchner Merkur / tz / Uli KellnerAutor