2024-05-02T16:12:49.858Z

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Niklas Lang spielt aktuell beim SC Freiburg II.
Niklas Lang spielt aktuell beim SC Freiburg II. – Foto: IMAGO/Jan Huebner

Giannikis lobt Leihgabe Lang vor direktem Duell – Bekommen Dujic (18) und Kloss (19) eine Chance?

Kurzbesuch bei Kämpfer Lang

Der TSV 1860 München gastiert in der 3. Liga beim SC Freiburg II. In der Defensive könnten auch zwei Löwen-Talente zu Einsatzminuten kommen.

München – Wie formiert man eine Abwehrkette, wenn von vier Fixgrößen nur drei übrig bleiben? Mit dieser Frage hatte sich Argirios Giannikis während der Länderspielpause beschäftigt. „Jeder Kader bekommt ein Thema, wenn drei Innenverteidiger gleichzeitig ausfallen“, weiß der Löwen-Coach. Talente wie Sean Dujic (18) und Tim Kloss (19) tauchten plötzlich in internen Überlegungen auf.

Max Reinthaler und Michael Glück fehlen dem TSV 1860 München

Kurz vor der Abreise in den Breisgau dürfte dann der eine oder andere Notplan im Papierkorb gelandet sein. Der Grund: Kapitän Jesper Verlaat, zuletzt muskulär angeschlagen, stand plötzlich wieder auf dem Trainingsplatz – und sollte am Freitag auch mit in den Bus steigen. Somit muss Giannikis nur zwei Abwehrgrößen ersetzen: Neuzugang Max Reinthaler (Knie) und Michael Glück (Gelbsperre). Es kam sogar noch besser: Auch Stürmer Joel Zwarts, das andere niederländische Sorgenkind, meldete sich diensttauglich für die Partie beim Tabellenletzten Freiburg II (Samstag, 16.30 Uhr).

Im Fokus steht dort aber ein Löwe, der im Breisgau eine Art „Auslandssemester“ verbringt – nach neuneinhalb Jahren bei 1860. Und mit einem Vertrag, den sein Ausbildungsverein erst vor der Saison verlängert hatte (bis 2026). Niklas Lang (21) wurde im Januar vom neuen Sportchef Christian Werner für (vorübergehend) verzichtbar erklärt – überraschend nicht nur für die Fans, sondern auch für den Spieler selbst.

„Es ging um Einsatzzeiten, die er sich gewünscht hat – und um Weiterentwicklung. Die Leistungen, die er in Freiburg zeigt, sind vielversprechend.“

Argirios Giannikis, Trainer des TSV 1860, über Niklas Lang.

Freiburg griff dankbar zu, denn all die Tugenden, für die der Starnberger steht, kommen dem Sportclub gerade zugute: Kampfgeist etwa und den Willen zu führen. Mit dem kompromisslosen Lang als Stammspieler haben die Freiburger spät, aber vielleicht nicht zu spät Drittligaformat erlangt. Nach zehn Punkten aus den letzten fünf Spielen (von insgesamt nur 20) hat der Tabellenletzte zumindest wieder ein bisschen Hoffnung auf den Klassenerhalt geschöpft.

Befragt zu Lang, sagte Giannikis am Freitag: „Es ging um Einsatzzeiten, die er sich gewünscht hat – und um Weiterentwicklung. Die Leistungen, die er in Freiburg zeigt, sind vielversprechend.“ Unter der Woche hatte der Trainer auch durchblicken lassen, dass er selber, da frisch im Amt, vor vollendete Tatsachen gestellt wurde: „Ich war erst ein paar Tage da. Da kann ich nichts entscheiden und auch keine Garantien aussprechen, das ist logisch.“

Aber: „Dass er ein guter Spieler ist, steht außer Frage.“ Er freue sich über jedes Talent, das „seinen Weg geht und spielt´“. Und was passiert, wenn Langs Weg im Sommer wieder zu 1860 führt? „Niki ist ein Spieler von uns“, betonte Giannikis: „Er hat Vertrag – und wenn er stärker zurückkommt als er gegangen ist, dann haben doch im Endeffekt alle Seiten profitiert.“

Am Samstag möchten die Löwen ihrer Leihgabe aber erst mal einen Dämpfer verpassen – und selber nach drei unglücklichen Niederlagen wieder was aufs Punktekonto verbuchen. „Wir wollen das Spiel gewinnen, das ist klar“, sagte Giannikis, der sich der Schwere der Aufgabe bewusst ist: „Das ist kein Spiel mit Kaffeefahrt-Charakter. Mit Halbgas wirst du Freiburg nicht schlagen können.“ (Uli Kellner)

Aufrufe: 029.3.2024, 19:14 Uhr
Uli KellnerAutor