2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Schmerzschrei: Außenstürmer Nico Karger im Spiel gegen Buchbach. FOTO: sampics / Stefan Matzke
Schmerzschrei: Außenstürmer Nico Karger im Spiel gegen Buchbach. FOTO: sampics / Stefan Matzke

1860 München: Ohne Karger gegen Seligenporten

Torjäger fällt erneut aus

Daniel Bierofka hat sich Nico Kargers Schienbein noch einmal genauer angesehen. „Er hat eine Riesenbeule“, berichtete der Trainer des TSV 1860 gestern und fügte dann sogar noch an: „Zum Glück ist das Bein nicht gebrochen.“

Karger, der Außenangreifer der Löwen, war beim 2:1-Sieg gegen Buchbach am Dienstagabend umgetreten worden – und sein Coach wird sich gut überlegen, ob er ihn am Freitagabend im Regionalliga-Heimspiel gegen den SV Seligenporten (19 Uhr) schon wieder aufs Feld schickt. Nun würde Bierofka den 25-Jährigen, der in dieser Saison bereits zehn Tore angesammelt hat, gerne einsetzen. Zum einen, weil er an seine Startelf viele gemeinsame Wettkampfminuten verteilen möchte („Ich halte normalerweise nix von Rotation“). Zum anderen, weil Karger dem Flügelspiel der Löwen gerade in den ersten 45 Minuten eine neue Dynamik verliehen hatte. „In der ersten Halbzeit hat er sehr gut gespielt“, betonte Bierofka, der auch daran erinnerte, dass Karger die zwei Wochen zuvor nicht trainieren konnte. Es sei daher aber auch ein Risiko gewesen, ihn für die erste Elf zu nominieren, sagte Bierofka. Und der Trainer dürfte ein wenig erzürnt gewesen sein, als Karger sich nach einem harten Foul vor Schmerzen krümmte. Doch in der intensiven Begegnung mit Buchbach (Bierofka: „Die sind nicht zimperlich eingestiegen“) wollte er auf die spielerische Note, die Karger einbringt, eben nicht verzichten.


Die zwei Profis im Sechzig-Kader, die sich der Spielgestaltung eigentlich annehmen sollen, fehlen nämlich noch immer. Michael Görlitz taste sich nach langer Verletzungspause noch an das Wettkampfniveau heran. „Wir müssen bei ihm nichts überstürzen“, sagte Bierofka. „Er muss in körperlich guter Verfassung sein. Dann ist es egal, ober er in einer oder zwei Wochen im Kader steht.“ Im Fall Timo Gebhart drückt sich Bierofka schon vorsichtiger aus. Zwar habe der Löwen-Regisseur, den die Achillessehne plagt, inzwischen weniger Schmerzen, ein Zeitplan für die Rückkehr steht aber weiterhin nicht fest. Die Abwehrformation, die Seligenporten heute aufbieten wird, werden die Löwen ohne ihre beiden Kreativköpfe knacken müssen. Auch Außenverteidiger Christian Köppel (Innenbandzerrung) ist angeschlagen. Anders als im Duell mit Buchbach erwartet Bierofka aber „schon mehr Fußball“, schließlich seien viele Spieler Seligenportens in NLZs ausgebildet worden. An der defensiven Grundhaltung wird das aber wohl nichts ändern. Bierofkas Gegenmittel: Die Räume besser besetzen, auf den Außen mehr Überzahlsituationen erzwingen und die Anzahl der Abschlüsse pro Standard erhöhen. Die Taktik des Gegners kann er aber nur erahnen. Das letzte Mal in der Regionalliga spielte Seligenportens am 25. November. Bierofka sagt daher: „Wir haben nix. Wir müssen ins Blaue planen.“

Aufrufe: 09.3.2018, 09:26 Uhr
Christopher Meltzer - Münchner MerkurAutor