2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Beide wollen den Titel für ihr Team: Schwabenheims Trainer Michael Engelhardt und Essenheims Kapitän Martin Haag sprechen am Tag des großen Finales über die Ausgangslage. Bild: FuPa
Beide wollen den Titel für ihr Team: Schwabenheims Trainer Michael Engelhardt und Essenheims Kapitän Martin Haag sprechen am Tag des großen Finales über die Ausgangslage. Bild: FuPa

Nachbarschaftsduell im Kreispokalfinale

Schwabenheim und Essenheim treffen im Endspiel des Bitburger Kreispokals Mainz-Bingen in Stadecken-Elsheim aufeinander +++ Titelgewinn würde sehr stolz machen +++ Anstoß heute um 17 Uhr

Das Kribbeln wird immer intensiver. An diesem Donnerstag zu Christi Himmelfahrt steht das Kreispokalfinale zwischen der TSG Schwabenheim und der Spvgg. Essenheim an. Angestoßen wird am Vatertag um 17 Uhr auf dem Kunstrasen in Stadecken-Elsheim – also genau in der Mitte zwischen beiden Gemeinden, die daher beide viele Fans mitbringen werden. Essenheims Kapitän Martin Haag (27), der von Kindesbeinen an bei der Spielvereinigung spielt und dort auch seine Laufbahn beenden will, und TSG-Trainer Michael Engelhardt (52) blicken im Interview auf das Pokalspiel voraus.

Das Pokalfinale steht vor der Tür. Sind Sie nervös?

Martin Haag: „Auf jeden Fall. Und man freut sich definitiv darauf, dass viele Zuschauer kommen.“

Michael Engelhardt: „Nö, sind wir nicht. Weil uns der Aufstieg in die A-Klasse wichtiger ist, da liegt die Priorität. Im Pokal habe ich immer eher die Spieler, die lange verletzt waren oder weniger gespielt haben, eingesetzt, das will ich auch im Finale so handhaben.“

Worauf wird es in dem Spiel ankommen?

Engelhardt: „Wir wollen Spaß und Freude haben und sehen, was dabei herauskommt. Aber wir wollen das Spiel ernst nehmen und treten an, um es zu gewinnen. Essenheim ist eine verdammt spielstarke Mannschaft, da müssen wir gut stehen und schnell umschalten.“

Haag: „Es wird auf die Einstellung ankommen, die Laufbereitschaft und die Zweikampfführung. Es wird auf jeden Fall ein interessantes Match.“

Ihre Gemeinden liegen nur zehn Kilometer voneinander entfernt. Verbindet Sie eine besondere Rivalität?

Haag: „Es ist auf jeden Fall ein Derby, wir haben früher in der B-Klasse häufig gegeneinander gespielt. Man kennt einander und will den anderen natürlich nicht gewinnen lassen.“

Engelhardt: „Man kann schon sagen, dass es ein Derby ist. Wenn wir aufsteigen und Essenheim drin bleibt, haben wir das Spiel nächste Saison auch wieder in der Liga, das wäre klasse. Ich hoffe, dass wir gut Paroli bieten können.“

Wäre der Pokalsieg Ihr erster Titel?

Haag: „Ich war vor zwei Jahren beim Aufstieg in die A-Klasse dabei, den haben wir allerdings über die Relegation geschafft. Das waren auch sehr gut besuchte Spiele damals, gegen Croatia in Essenheim waren vielleicht 700 Zuschauer da. Diese Erinnerungen kommen jetzt wieder hoch, so etwas möchte man noch mal erleben.“

Engelhardt: „Es wäre mein erster Pokal als Trainer. Mit Trechtingshausen, wo ich neun Jahre Trainer war, bin ich aufgestiegen, als Spieler auch einige Male. Und mit 19 habe ich mit Bingerbrück einmal den Pokal gewonnen. Lange ist es her...“

Was zeichnet Ihr Team aus?

Engelhardt: „Die Willensstärke, das spielerische Element und das Defensivverhalten. Diese drei Elemente kommen zusammen.“

Haag: „Ich würde sagen, dass wir immer wieder aufstehen können, egal wie viele Rückschläge wir einstecken müssen. Wir haben immer gezeigt, dass wir ein Team sind und zusammenhalten. Wir sind eine geschlossene Einheit.“

Martin Haag, inwieweit wirkt sich der Abstiegskampf auf Eure mannschaftliche Geschlossenheit aus?

Haag: „Natürlich würden wir lieber im gesicherten Mittelfeld stehen, aber im Abstiegskampf ist die Mannschaft noch enger zusammengerückt. So eine Situation schweißt zusammen.“

Michael Engelhardt, Ihr habt die Relegation sicher, könntet Essenheim in die A-Klasse folgen. Eine Extra-Motivation im Saisonendspurt?

Engelhardt: „Wir müssen auf jeden Fall versuchen, die Spannung hochzuhalten. Wenn wir jetzt in den letzten Ligaspielen vor der Relegation die Spannung fallen lassen, weiß ich nicht, ob wir den Hebel wieder umlegen können. Deshalb hoffe ich, dass ein Erfolg im Pokal uns einen Schub für die Relegation gibt.“

Was würde der Titel für Sie persönlich und für den Verein bedeuten?

Haag: „Es würde einen sehr stolz machen. Es wäre für mich nach dem Aufstieg der zweite ganz große Erfolg in Essenheim. Und es wäre ein Statement an die anderen Klubs, dass Essenheim noch da ist. Es würde uns einen Push im Abstiegskampf geben, der natürlich im Vordergrund steht. Wir müssen die letzten beiden Ligaspiele gewinnen.“

Engelhardt: „Für den Verein wäre ein Erfolg natürlich etwas Schönes, man steht ja nicht alle Tage im Pokalfinale. Außerdem gibt das Spiel den Spielern von der Zuschauerkulisse her einen Einblick, was sie in der Relegation erwartet. Wir haben ja gemeinsam mit Essenheim den Verband darum gebeten, das Spiel nicht in Nackenheim, sondern näher an unseren Orten auszutragen, und dann hat sich Stadecken-Elsheim angeboten. Da wird sicher ordentlich Stimmung sein, der ein oder andere, der nicht nach Nackenheim gekommen wäre, wird hingehen – oder auch mit dem Bollerwagen anreisen.“

Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Engelhardt: „Stark. Auch wenn sie unten stehen, denke ich, dass sie ihre Qualität haben und sehr stark in der Offensive sind.“

Haag: „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so viel über Schwabenheim. Sie haben einen Stürmer, der sehr viele Tore schießt, und den Relegationsplatz schon sicher, das zeigt, dass sie stark sind. Aber ansonsten habe ich die Mannschaft in letzter Zeit nicht spielen sehen. Aber es ist sowieso wichtig, dass wir unser Spiel durchziehen.“

Wie sieht Ihre Spielanlage aus?

Haag: „Wir halten die Ordnung, geraten nicht durcheinander, jeder kennt und hält seine Position und befolgt die Anweisungen des Trainers. Und wir treten als Team auf.“

Engelhardt: „Wir sind eine Mannschaft, die immer versucht gut zu stehen und über eine sichere Defensive ins Spiel zu finden. Meistens spiele ich mit einer Spitze, aber dieses Mal werden wir mit zwei Stürmern spielen. Wir wollen uns nicht verstecken, sondern versuchen mitzuspielen.“

Was passiert, wenn Sie gewinnen?

Engelhardt: „Dann werden wir eine kleine Feier machen, aber unabhängig davon, ob wir gewinnen oder verlieren. Im Weingut eines unserer Spieler ist was geplant.“

Haag: „Auf jeden Fall feiern, aber nicht zu lang, denn am Sonntag müssen wir ja schon wieder drei Punkte gegen den Abstieg in einem sehr wichtigen Spiel gegen einen direkten Konkurrenten holen. Aber einen kleinen Gang nach Essenheim, wo ja auch der Vatertag gefeiert wird, werden wir schon machen."

Aufrufe: 014.5.2015, 09:15 Uhr
Torben Schröder.Autor

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