2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
„Uns haben sechs Minuten zur perfekten Woche gefehlt“, monierte TSG-Trainer Norbert Hess. F: Dinger
„Uns haben sechs Minuten zur perfekten Woche gefehlt“, monierte TSG-Trainer Norbert Hess. F: Dinger

TSG gibt Sieg aus der Hand

Pfeddersheimer müssen sich gegen Saar 05 Saarbrücken mit einem 1:1 begnügen

Pfeddersheim. Neun Punkte, Platz sieben. Die Bilanz der TSG Pfeddersheim scheint nach den ersten sechs Spieltagen der Fußball-Oberliga eigentlich recht okay. Und doch: Zufriedene Gesichter gab es am Samstag nach dem Heimspiel gegen den SV Saar 05 Saarbrücken letztlich keine. Die als Schlusslicht angereisten Saarländer nahmen beim 1:1 (1:1)-Remis einen Punkt mit auf die Heimfahrt.

Ratlosigkeit stand auch Norbert Hess ins Gesicht geschrieben. „Uns haben sechs Minuten zur perfekten Woche gefehlt“, hielt der TSG-Trainer zunächst mal fest. Bis zur 84. Minute hatte seine Elf in Führung gelegen, nach einem 2:1-Sieg gegen den FSV Jägersburg sowie dem 2:2 beim FV Eppelborn wäre der „Dreier“ die perfekte Abrundung der „saarländischen Woche“ gewesen. Dem Gast gelang aber noch der Ausgleich. Und ein Stück weit deckte er damit auch auf, dass eine „perfekte Woche“ doch etwas Augenwischerei gewesen wäre. Schließlich resultierte die erwähnte Ratlosigkeit auch aus dem Wissen, einem personell angezählten und arg schwachen Gegner völlig unnötig einen Punkt gestattet zu haben. Dies in dieser Saison nicht zum ersten Mal.

Die Sache wiederholt sich: Dass es aus dem Sieg nichts wurde, hatte viele Väter. Einer davon saß nach dem Abpfiff noch minutenlang genau dort, wo die Kugel in der 84. Minute eingeschlagen hatte: Bakary Sanyang. Ein durch Lars Anton auf den langen Pfosten gezogener Freistoß war dem Pfeddersheimer Keeper da durchgerutscht. „Er hat einen Schritt zur Seite gemacht“, schilderte Hess die Szene, in der die Kugel dann doch im Torwarteck gelandet war. „Es war aber auch klasse gemacht“, erkannte Hess mit Blick auf den Gegner zumindest an: „Alle Bälle aufs Tor gezogen, alle laufen klasse ein.“ Seinem Schlussmann mochte der Trainer deshalb auch nicht die alleinige Schuld geben. Schließlich offenbarte die TSG-Defensive, der in Eppelborn umgeknickte Matthias Tillschneider wurde in Abwehrarbeit wie auch beim Spielaufbau schmerzlich vermisst, gerade bei den Standards mehrfach arge Probleme. Und sechs Minuten vor Schluss sah es ja auch ganz so aus, als würde ein Angreifer die Kugel noch auf den Schädel bekommen. Für Sanyang war‘s der Grund für den Schritt zur Seite. Es war die falsche Entscheidung.

Aztekin und Schmidt verpassen zweiten Treffer

Allein verantwortlich für den verspielten Sieg war der Torwart deshalb aber ganz sicher nicht. Eine falsche Entscheidung hatte beispielsweise auch Tobias Bräuner kurz zuvor getroffen, als er den Freistoß unnötig verschuldete. Überhaupt wäre die Situation durch die komplette Abwehrreihe eindeutiger zu klären gewesen. Und noch mehr: Hätten Enis Aztekin (61.) oder Fabio Schmidt (81.) allein vorm Tor ihre Chancen für einen weiteren TSG-Treffer genutzt, seitens der Heimelf hätte sich bei Abpfiff niemand ärgern müssen. Hess: „Wenn man zwei Mal frei vorm Torwart steht, muss man in der Oberliga einen auch machen.“

Letztlich war da sogar noch ein dritter Versuch aus der Kategorie „Muss“: Diesen versemmelte Andreas Buch, als er die Kugel per Drop-Kick aus fünf Metern übers Tor setzte (50.). Aber der TSG-Sturmführer hatte zuvor ja immerhin zur Führung eingeköpft (47.) und so – wie auch Sebastian Schulz als vierfacher Wegbereiter – seinen Arbeitsauftrag zumindest zum Teil erfüllt. Für eine perfekte Woche war das aber zu wenig.

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Rzeszut, Edel, Litzel, Ludwig – Schulz, Bräuner, Klotz (80. Said), Aztekin – Kaster, Buch (74. Schmidt).



Aufrufe: 027.8.2017, 18:20 Uhr
Carsten SchröderAutor