2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Zielsicher: TSG-Angreifer Mathias Tillschneider (li.) lässt sich durch Wiesbachs Oliver Hinkel nicht am Torschuss hindern.	Foto: BK/Dirigo
Zielsicher: TSG-Angreifer Mathias Tillschneider (li.) lässt sich durch Wiesbachs Oliver Hinkel nicht am Torschuss hindern. Foto: BK/Dirigo

Qualitätsschub dank Kaster

Der 6:2-Sieg gegen Hertha Wiesbach sorgt bei der TSG aber nicht nur für zufriedene Gesichter

PFEDDERSHEIM. Es gibt Kicker, die den Unterschied ausmachen. So einer wie Sebastian Kaster von der TSG Pfeddersheim. Der Mittelstürmer des Fußball-Oberligisten feierte nach Zwangspause wegen einer Adduktorenverletzung ein bärenstarkes Comeback im vierten Saisonspiel gegen Hertha Wiesbach: Zwei Tore erzielte der 31-Jährige beim 6:2 (3:0) gegen die weiter sieglosen Saarländer. Hinzu kamen Assists bei Treffern von Mathias Tillschneider und Fabio Schmidt. TSG-Coach Daniel Wilde weiß, wie wichtig Kasters Offensivpower ist: „Er hat uns extrem gut getan.“

Aufgrund der Personalprobleme – neu auf der langen Liste der Ausfälle stehen Benjamin Himmel (Oberschenkel) und Eugen Gopko (Wade) – musste der TSG-Trainer ordentlich rotieren. Der nach seiner abgelaufenen Sperre wieder spielberechtigte Marcell Öhler übernahm Vincent Habers Rolle auf der Sechserposition; Haber ersetzte dafür Himmel in der Dreierabwehr. Kaster stürmte von Beginn an für Ali Bülbül neben Tillschneider. Und bereits nach einer Spielminute klingelte es im Kasten von Hertha: Keeper Marlon Beckinger wollte das Spiel schnell machen, doch sein Pass landete bei Sebastian Kaster, der den Ball abblockte – zum 1:0 der TSGler.

Es wurde sogar gleich richtig turbulent: Die beiden Bhattis – Saher über links, Cousin Waaris über rechts – machten mächtig Betrieb auf den Außen. Tobias Bräuner und Öhler interpretierten ihre Rolle auf der Doppelsechs sehr offensiv, Fabio Schmidt stand für Tempo übers Zentrum. Als Waaris Bhatti auf rechts Kaster bediente und der auf Tillschneider in der Mitte weiterleitete, hieß es 2:0. Da waren gerade vier Minuten gespielt.

Das Feuerwerk am hellichten Nachmittag war aber noch nicht abgebrannt: Tillschneider stellte auf 3:0 (12.). Der vierte Saisontreffer des stürmenden Abwehrspielers. „Wir hatten einen super Start. Es war zwar etwas glücklich, aber wir haben Wiesbachs Fehler eiskalt ausgenutzt“, war Sebastian Kaster erstaunt, wie leicht und locker das alles ging. Erst nach 38 Minuten gab es für die Gäste beim Kopfball von Ruddy M'Passi eine gefährliche Annäherung an das von Patrick Stofleth sicher gehütete TSG-Gehäuse.

Dennoch: Daniel Wilde („Wir haben nach dem 3:0 das Spiel nur noch verwaltet“) trat später energisch auf die Spaßbremse. Warum? „Wir waren zwar gnadenlos effizient, aber nicht gut. Wir waren zu passiv, sind nur noch hinterher gelaufen“, haderte der Trainer. Trotz des raschen 4:0 nach Wiederanpfiff durch Fabio Schmidt (48.), von Kaster super aufgelegt, kam den Hausherren die Souveränität abhanden, als der quirlige M'Passi auf 4:1 verkürzte (50.). Hektisch wurde es in der 57. Minute: Nach Foul des jungen Haber an besagtem M'Passi gab es Elfmeter für Wiesbach, den Ex-Profi Sven Sellentin zum 4:2 einnetzte. Weil sich aber Herthas Giovanni Runco eine verbale Entgleisung gegen Stofleth leistete, gab‘s für ihn „Rot“ durch Schiedsrichter Alexander Mroß aus dem Rheinland. Wie gewonnen, so zerronnen: In Unterzahl hatten die Saarländer keine Chance mehr. Und kassierten durch Kaster nach Vorarbeit von Daniel Zolotarev einen Konter zum 2:5 (71.) sowie das finale 2:6 durch Melchisedec Yeboah (82.).

„Das Rot war spielentscheidend“, befand Daniel Wilde. „Sonst hätte es noch eng werden können“. Gästecoach Michael Petry war deshalb auch arg bedient: „Wir haben uns selbst geschlagen. So kann man kein Spiel gewinnen.“

TSG Pfeddersheim: Stofleth; Lutz, Haber, Ludwig – Bräuner (61. Bülbül), Öhler – W. Bhatti, Schmidt (68. Zolotarev), S. Bhatti – Tillschneider, Kaster (78. Yeboah).

Aufrufe: 020.9.2020, 17:00 Uhr
Reiner Philipp KochAutor