Vogel fordert: Gas geben

Klar, die Partie hat ihre ganz eigene Brisanz. „Das Duell gab es ja jahrelang nicht. Schon das Hinspiel war etwas Besonderes“, unterstreicht Gundheims Coach Christian Vogel. Den Hausherren steht das Wasser vor dem Abstiegskrimi ohnehin bis zum Hals. Schon „seit langem“ sei man „zum Siegen verdammt“, weiß Vogel, der die Situation realistisch einschätzt. Dennoch werde man die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen. „Wir schenken die Saison nicht ab. Wir wollen gegen Gundersheim eine starke Rückrunde einläuten und noch mal alles versuchen.“ Bis zum Ende müsse man „jeden möglichen Punkt einsammeln, die Art und Weise ist zweitrangig“, so Vogel. „Wenn es letztlich nicht reicht, ist es eben so. Wir werden die Kräfte aber noch mal bündeln und geben nicht auf.“

Vogel hofft darauf, dass seine Elf in engen Spielen früher oder später belohnt wird: „Wir waren in vielen Spielen mindestens auf Augenhöhe, zuletzt unter anderem gegen Saulheim, Klein-Winternheim oder auch Gimbsheim. Aber das Matchglück, dass man in solchen Duellen auch mal braucht, ist uns komplett abhanden gekommen.“ Auch die jüngste 1:2-Niederlage bei Fontana Finthen kam unglücklich zustande. Der TSV hatte ein Chancenplus, vergab gar einen Elfmeter – ehe ein Fallrückziehertor (Vogel: „Tor des Jahres“) die Punkteträume jäh beendete. „Dabei mussten wir vier, fünf Spieler ersetzen, sind mit 13 Mann hingefahren. Dafür haben sich die Jungs sehr teuer verkauft.“

Die fehlende personelle Konstanz sei einer der Gründe für die Krise. Vor allem das lange Fehlen der Schlüsselspieler Pascal Böß und Jens Blüm fällt laut Vogel schwer ins Gewicht. Die verjüngte Mannschaft habe ihre Aufgabe meist gut gemacht, der Übungsleiter weiß aber auch: „Einige Spieler sind noch nicht so abgezockt, auch wenn sie eine gute Qualität haben. Sie müssen sich an das Tempo gewöhnen. Diese Zeit haben wir aber nicht, da unser Kader in der Breite nicht so besetzt ist wie der vieler anderer Bezirksligisten.“ Das dürfe aber kein Alibi sein, fordert Vogel: „Das Glück müssen wir jetzt noch mehr erzwingen. In den ausstehenden Spielen müssen wir 90 Minuten lang Gas geben und versuchen, defensiv fehlerfrei zu agieren.“ Gegen Gundersheim könnte Böß in den Kader zurückkehren, während Blüm aus gesundheitlichen Gründen bis zur Winterpause aussetzt.

Ein weiteres Derby steigt im Herrnsheimer Schlosspark, wo die SG Eintracht die TSG Pfeddersheim II empfängt. Im Hinspiel hatten die Pfeddersheimer klar dominiert. Der SV Gimbsheim will das Topteam TSG Hechtsheim vor heimischem Publikum ins Stolpern bringen.