Verbandsliga: Die Lage der Liga

Joachim Kiep muss lachen auf die Frage, ob man ihm nun gratulieren oder ihn bemitleiden soll. Kiep ist Spielleiter des TSV Essingen und – zumindest nach Urteil der Verbandsliga-Verantwortlichen – damit für den Topfavoriten der Saison 2019/2020 tätig. Auf den Zetteln von zwölf Vereinsvertretern steht unter Meisterschaftstipp der Klub von der Ostalb, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Elf tippen auf die TSG Backnang, einen von zwei Oberliga-Absteigern.

„Das ist schön, dass die Konkurrenz das so sieht“, sagt Kiep, aber er sehe das etwas anders. Backnang und der 1. FC Normannia Gmünd, der zweite Absteiger, sind für ihn die Topkandidaten auf den Titel. Dem vergangene Saison in der Aufstiegsrelegation gescheiterten FSV Hollenbach und dem SSV Ehingen-Süd rechnet er ebenfalls Chancen zu. „Oben ist alles sehr ausgeglichen“, sagt Kiep. Und sein Team, das einen nicht unwesentlichen Umbruch hinter sich hat? Das soll „vorne mitspielen“, unter anderem mit Hilfe von Defensiv-Ass Patrick Funk, der vom VfR Aalen kam und für den VfB Stuttgart einst neun Bundesliga-Spiele bestritt.

Vorne könnte es also kuschelig werden in der Tabelle, hinten aber auch. Es droht ein verschärfter Abstiegskampf (siehe Übersicht auf der nächsten Seite). Für die fünf Aufsteiger wird es darum gehen, sich schnell zu etablieren. Einer, der TSV Berg, fordert bei seiner Saisonpremiere Calcio Leinfelden-Echterdingen, dessen Sportdirektor Angelo Vaccaro im Hinblick auf die Neulinge von „einer Wundertüte“ spricht. Angesichts von sieben Vereinen, die neu in der Verbandsliga sind, dürfte generell gelten: Erst mal orientieren. Dass dennoch alle von Anfang an Vollgas geben wollen, versteht sich von selbst. Die Voraussetzungen für eine spannende und unterhaltsame Runde sind gegeben.

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