2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ein spannendes Pokalfinale lieferten Planig und Hargesheim vor einem Jahr ab.
Ein spannendes Pokalfinale lieferten Planig und Hargesheim vor einem Jahr ab. – Foto: Sebastian Bohr

Als Planig den Pokal holte

DENKWÜRDIGE SPIELE +++ Heute vor einem Jahr gewinnt die TSG den Kreispokal +++ Enges Finale gegen Hargesheim

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Nahe. Auch wenn der Ball auf den Sportplätzen an der Nahe aufgrund der Corona-Pandemie ruht, müsst ihr doch nicht völlig auf Spielberichte verzichten. Jeden Freitag wirft die FuPa-Redaktion einen Blick in die Geschichtsbücher und stellt besonders spektakuläre Partien aus den vergangenen Jahren vor. Heute im Blickpunkt: Das Duell zwischen der TSG 1862 Planig und dem TSV Hargesheim im Finale des Kreispokals am 15. Mai 2019.

Die Saison 2018/19 war für die TSG Planig eine außergewöhnliche: In der Liga stand am Ende trotz einer 5:0-Klatsche, über die wir letzte Woche berichteten, der souveräne Aufstieg in die Bezirksliga und auch im Kreispokal setzte sich die TSG gegen alle Konkurrenten durch und sicherte sich am Ende den Titel. Im Finale heute vor einem Jahr wartete auf die Mannschaft von David Klose aber ein hartes Stück Arbeit, denn mit dem TSV Hargesheim wartete ein Gegner, der in den vorangegangen Runden gleich vier höherklassige Gegner aus dem Pokal geworfen hatte.

Geschenke werden verteilt
Der Start gehörte dann aber wie erwartet dem leichten Favoriten aus Planig, der schon nach sieben Minuten in Führung ging. Dennis Fey war an der Mittellinie durchgebrochen, lief alleine aufs Tor zu, ließ den gegnerischen Torhüter aussteigen und schob locker ein. Lange geschockt waren die Hargesheimer aber nicht, näherten sich nach einer Viertelstunde erstmals dem Planiger Tor an und kamen nur wenige Minuten später durch Alexander Wolff zum Ausgleich. Die Partie war wieder offen und ausgeglichen, doch dann unterlief der TSV-Abwehr ein folgenreicher Patzer: Bei einem Rückpass zum eigenen Keeper übersah ein Verteidiger den gegnerischen Stürmer und spielte diesem den Ball direkt in den Fuß, der Rest war Formsache für Planigs spielstarke Offensive und Torschütze Engin Karadeniz. Das Tor sei symptomatisch für das Spiel gewesen, erzählt der damalige Planiger Trainer: "Wir hatten das Glück, dass wir von zwei Geschenken profitiert haben", erinnert sich Klose an eine ausgeglichene Partie.

Der Kopf entscheidet
Ein solcher Fehler wäre den starken Hargesheimern unter normalen Umständen nicht unterlaufen, ist sich der 41-Jährige sicher: "Das wäre denen im Ligaspiel nie passiert, der Druck vor 600 Zuschauern ist so groß." Angetrieben von der erneuten Führung suchte der Favorit dann aber noch vor der Pause die Entscheidung und erspielte sich einige Chancen, bei denen Janik Wolf im Hargesheimer Tor seine Qualitäten unter Beweis stellen musste. Insgesamt bezeichnet Klose das Finale dennoch als das schlechteste Spiel mit Planig in jener Saison, was für ihn aber auch ein Kompliment an den Kontrahenten ist: "Wenn man nicht gut spielt, liegt das ja nicht nur an der Tagesform, sondern auch am starken Gegner." So hätte Hargesheim viel nach vorne gespielt und die körperliche Überlegenheit bei langen Bällen ausgenutzt: "Die hatten die Messer zwischen den Zähnen, das war ein richtig gutes Spiel von denen." David Klose wusste aber um den psychologischen Trumpf seiner Mannschaft: Er hatte regelmäßig üben lassen, niemals Querpässe vor dem eigenen Strafraum zu spielen, um einen Fehler, wie er der gegnerischen Abwehr vor dem 2:1 unterlaufen war, zu vermeiden. Letzten Endes sei es ja auch eine Qualität im entscheidenden Moment weniger Fehler zu machen - und Planig machte davon über 90 Minuten schlicht weniger.

Hargesheim drängt auf den Ausgleich
Trotz der indivduellen Aussetzer vor den beiden Gegentoren sollten die Hargesheimer aber noch zeigen, warum sie zurecht im Pokalfinale standen und zuvor höherklassige Teams vor große Probleme gestellt hatten. Mit Beginn der zweiten Hälfte übernahm der B-Klassist das Kommando und kam direkt nach Wiederanpfiff zu zwei großen Ausgleichschancen, die Etienne Artl im Planiger Tor vereitelte. Dieses Finale war nun definitiv zu einem Spiel der beiden Torhüter geworden, die sich immer wieder auszeichnen durften. Mal hielt Artl seine Farben in Führung, Mal war es Janik Wolf, der auf der anderen Seite die Vorentscheidung verhinderte. Und auch die letzte Aktion des Spiels gehörte folgerichtig einem Torhüter, kurz vor Abpfiff flog nochmal eine Hargesheimer Ecke in den Strafraum, den anschließenden Kopfball lenkte der Planiger Schlussmann über die Latte und sicherte seinem Team damit den 2:1-Erfolg, der natürlich entsprechend bejubelt wurde.

Trostpreis Ligaaufstieg
Auch wenn sich Hargesheim letzten Endes geschlagen geben mussten, durfte das Team genauso wie die Mannschaft aus Planig auf die Leistung stolz sein, immerhin hatte sie in einem spannenden Finale dem Favoriten Paroli geboten und ein starkes Spiel abgeliefert. Und im Ligaalltag waren beide Teams eine Klasse für sich, Planig stieg als Meister direkt auf, aber auch Hargesheim durfte nach zwei Relegationsspielen den Aufstieg feiern - sicherlich kein schlechter Trostpreis, wenngleich der Pokal letzten Endes verdient zur TSG nach Planig ging.

Tore: 1:0 Dennis Fey (7.), 1:1 Alexander Wolff (22.), 2:1 Engin Karadeniz (30.).

Aufrufe: 015.5.2020, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor