Die Physis entscheidet

,,Da werd' ich fuchsteufelswild, wenn ich so was höre", grantelte Schmidt nach der 2:3 (1:0)-Niederlage, die in der Tat so nicht hätte sein müssen. Denn in Halbzeit eins ließen die Hausherren überhaupt nichts zu, gingen trotz eines mit fünf Liga-Pleiten am Stück gut gefüllten Rucksacks beschwingt ins Spiel und arbeiteten sich eine Handvoll guter Torgelegenheiten heraus. Doch weil, nach Ruben Grundeis Solo samt Querpass, lediglich Fynn Pierrets (24.) Zählbares produzierte, war die Partie bereits nach der ersten Weisenauer Chance egalisiert: Leon Porschs wuchtigen Schuss ließ 46-Keeper Benedikt Moritz genau vor Pascal Kalbfußs Füße prallen, der abstaubte (49.).

Wildes Hin und Her

Nun ging es in wilder Fahrt hin und her, beide Teams drängten auf den Dreier. Christoph Kleber gelang nach Porschs Ecke die Gäste-Führung (63.), die Simon Höss nach Christopher Brüschkes Zuspiel infolge einer Ecke noch egalisierte (67.). Doch dann schlenzte Thorsten Kleber, der zuvor (57.) aus drei Metern das Tor noch verfehlt hatte, die Kugel nach einem unsauber geklärten Freistoß ins lange obere Eck (83.). ,,Wir sehen bei den drei Gegentoren nicht gut aus", bemängelt Pierrets, ,,und wir hätten unsere Chancen viel besser nutzen müssen." Schmidt pflichtet bei: ,,Es ist ganz bitter, und wir sind selbst Schuld. So ist das, wenn du unten drin stehst." Ob Pierrets aus sechs Metern (58.), Moritz Lang per 20-Meter-Hammer (61.) oder Robert Peters mit einer Direktabnahme (73.), immer fehlten ein paar Zentimeter. Auf der Gegenseite zielten Dennis de Sousa Oelsner (75.) und Matthias Wincek (78.) etwas zu ungenau, doch zieht man den Strich unter die 90 Minuten, wäre ein Heimsieg allemal drin gewesen.

Dass es anders kam, lag daran, ,,dass wir in der zweiten Halbzeit physisch besser waren", erklärt Balte: ,,Die erste Halbzeit war grottenschlecht von uns, keine Frage." Vor dem Seitenwechsel ,,hat bei uns die Emotionalität gefehlt", monierte Teammanager Hans-Joachim Becker, ,,in so einem Derby musst du in den Zweikämpfen bestehen." Und da hatten mit zunehmender Spieldauer in der Tat die Weisenauer die Nase vorn. Das musste am Ende, längst wieder milde gestimmt, auch Schmidt eingestehen.

Bretzenheim 46: Moritz - Ohlef, Etteldorf (86. Köberich), Brüschke, Acker - Lang, Rentschler (66. Peters) - Grundei (77. Komforth), Ernst, Pierrets - Höss.

SVW Mainz: Schulze - Ruml, Richter (46. C. Kleber), Huber, Beslic - T. Kleber, Porsch - Neuser (46. Kleinschmitt), Wincek, De Sousa Oelsner - Kalbfuß (82. Arndt).