2024-05-08T14:46:11.570Z

Transfers
<b>F: Christian Hedler</b>
<b>F: Christian Hedler</b>

Transfers in der Regionalliga Südwest

Wettrüsten beim FC Homburg und Wormatia Worms +++ Viele Wechsel bei den Reserve-Teams +++ Viel Bewegung auch im Kader des KSV Hessen

Bis zum Ende der Transferfrist werden noch einige Wochen vergehen, doch ist die Zahl der Zu- und Abgänge bei den Vereinen der Regionalliga Südwest schon jetzt enorm. Der FC Homburg und der VfR Wormatia Worms überraschten dabei bislang mit der Verpflichtung mehrerer höherklassiger Spieler. Auch die Kader der Zweitmannschaften wurden kräftig durchsiebt. Beim KSV Hessen kündigen sich auch noch einige Neuverpflichtungen, aber auch Abgänge von Stammspielern trotz gültiger Verträge an.

Zunächst gilt der Blick den drei Aufsteigern. Beim KSV Baunatal sind die Personalplanungen längst abgeschlossen. Der Kader soll sich in seiner bisherigen Form in der Regionalliga beweisen können. Zur Ergänzung kamen die Rückkehrer Eugen Wagner (SSV Sand) und Uli Finke (Tuspo Grebenstein) sowie Offensivspieler Steffen Klitsch (SG Gilsa/Jesberg/Waltersbrück) aus der Verbandsliga Nord. Verteidiger Tim-Philipp Brandner vom Hessenligisten FSC Lohfelden soll die Abwehr verstärken, die restlichen Zugänge sind U19-Spieler. Der SVN Zweibrücken macht es hingegen wie viele Aufsteiger - man verpflichtet vor allem starke Spieler der nunmehr ehemaligen Konkurrenz und aus den weiteren Oberligen. Auch hier bleibt der bisherige Kader erhalten, mit Innenverteidiger Fabian Herchenhan verlässt lediglich ein Stammspieler den Verein. Neu hinzugekommen sind dafür aber gleich neun Spieler. Bei der Spielvereinigung Neckarelz fallen die Transferaktivitäten bislang sehr gering aus. Zwei Abgängen stehen drei Neuzugänge gegenüber. Mit dem jungen Japaner Keigo Matsuda kommt ein Spieler aus der 1. japanischen Liga, mit Verteidiger Marcel Busch verpflichtete man einen Ersatzspieler vom Zweitligisten SV Sandhausen.

Wie schaut es bei den insgesamt fünf Zweitmannschaften aus? Die Mainzer Reserve bekommt sechs Neuzugänge aus der eigenen A-Jugend. Aus Trier kommen Talent Robin Garnier und Stammspieler Steven Lewerenz, als Leitwolf für die junge Mannschaft wurde der Pfullendorfer Kapitän Michael Falkenmayer verpflichtet. Neun Spieler wurden aussortiert. Ein ähnliches Bild ergibt sich in Freiburg und Kaiserslautern. Bei den kleinen "Roten Teufeln" stehen neben der Gruppe von U19-Spielern künftig Drittliga-Spieler Yannick Bach vom 1. FC Saarbrücken und mit Sebastian ein torgefährlicher Innenverteidiger vom bayrischen Regionalligisten Würzburger Kickers im Kader. Die Lauterer verloren mit Sascha Wolfert (zum SV Wehen Wiesbaden) ihren torgefährlichsten Spieler - ein Problem, das in diesem Sommer einige Regionalligisten haben.

Ein wenig anders sieht es da bei den Zweitvertretungen der Frankfurter Eintracht und der TSG Hoffenheim aus. Die Südhessen mussten vergangene Saison lange Zeit um den Klassenerhalt bangen, etwas, das sich aus Sicht der Eintracht nicht wiederholen soll. Acht Spieler verließen den Verein bislang, zwölf neue kamen hinzu. Mit dabei sind der torgefährliche Mittelfeldspieler Jannik Sommer aus der Reserve der Offenbacher Kickers sowie Maximilian Oesterhelweg vom Absteiger FSV Frankfurt II. Bei den Kraichgauern wird der Übergang zwischen Profis und Talenten aus der zweiten Mannschaft durch den Profi-Trainer Markus Gisdol künftig fließend sein. Im Bundesliga-Kader wurden zahlreiche Spieler aussortiert, junge Spieler sollen nachrücken und gefördert werden. Die kleinen Hoffenheimer verlieren dabei sogar ihre drei besten Torschützen. Andreas Ludwig (15 Tore) steht künftig im Kader der Profis, Michael Gregoritsch (11 Tore) wechselt zum FC St. Pauli und Denis Thomalla (10 Tore) geht zu RB leipzig in die 3. Liga.

Die SG Sonnenhof Großaspach scheint mit Trainer Alexander Zorniger im vergangenen Sommer und Torjäger Matthias Morys im Winter den Erfolgshunger verloren zu haben. Acht Spieler haben den Verein nun verlassen, darunter auch Stürmer Sebastian Szimayer (zu Konkurrent Waldhof Mannheim) und Fabian Weiß, den man sich vom VfR Aalen ausgeliehen hatte. Für die Offensive wurden Stürmer Tobias Rühle (Stuttgarter Kickers) und der Österreicher Denis Berger (Ex-spieler des KSV Hessen und zuletzt bei Hansa Rostock suspendiert) verpflichtet. Unklar, wie intensiv die Aufstiegsambitionen der SG in der kommenden Spielzeit sind und ob dafür noch der eine oder andere "Kracher" geholt wird. Bei Eintracht Trier gibt es bislang noch besonders viel zu tun. Mehrere Stammspieler, darunter Top-Torjäger Chhunly Pagenburg (zum FSV Frankfurt) verließen den Verein, neben drei Talenten aus der Reserve und A-Jugend kam bislang lediglich ein neuer Torhüter hinzu. Mindestens vier qualitativ hochwertige Spieler müssen und sollen noch verpflichtet werden. Der SC pfullendorf fischt auf der Suche nach Neuzugängen in den üblichen Gewässern. Vom FC Singen kommt Innenverteidiger Wolfgang Narr, aus der Schweiz holte man Daniel Hörtkorn an den Bodensee. Ziel dürfte es auch in der Saison 2013/14 sein, sich in der Liga zu halten.

Beim SV Waldhof Mannheim gibt in Zukunft Trainer und Sportdirektor Kenan Kocak den Ton an. Bei den Mannheimern soll er mit seinem Konzept für Erfolg sorgen. Hierfür wurde der Kader bislang stark umgebaut. Während man Torhüter Rainer Adolf an wormatia Worms verlor, holte man als Ersatz im direkten Gegenzug deren Keeper Kevin Knödler. Für mehr Torgefahr sollen in Zukunft Sebastian Szimayer (SG Sonnehof Großaspach) und Marcel Sökler (1. FC Saarbrücken) sorgen. Aus der 3. Liga holte man außerdem noch Verteidiger Cem Islamoglu (Darmstadt 98). Acht weitere Neuzugänge (bislang also insgesamt zwölf) sollen die elf Abgänge ausgleichen. Auch in Koblenz wird munter durchgewechselt. Der wichtigste Transfer ist hier jedoch keiner - Torschützenkönig Jerome Assauer hatte den Verein zunächst in Richtung Darmstadt verlassen, dort nach wenigen Tagen allerdings aus privaten Gründen um seine Vertragsauflösung gebeten und wird somit auch weiterhin das Trikot der Koblenzer tragen. Neun Spieler gingen, zwölf neue sind dabei. Vom SV Wilhelmshaven kam beispielsweise Verteidiger Admir Softic, aus der Jugend des niederländischen FC Twente Daniel Neustädter. Der SSV Ulm hat sich mit dem Aufstieg ein überaus ehrgeiziges Ziel gesetzt, ließ dabei bislang allerdings die nötigen Verstärkungen vermissen. Ganz im Gegenteil, mit Sebatsian Griesbeck (1. FC Heidenheim), Yannick Agro (FC Wohlen) und Fabio Kaufmann (VfR Aalen) verließen sogar drei wichtige Stammkräfte den Verein. Von den vier Neuzugängen fallen drei eher in die Kategorie "Ergänzungsspieler". der vierte ist Stürmer Onesi Kuengienda vom SSV Reutlingen.

Ein Wettrüsten lieferten sich in der Sommerpause bislang vor allem der FC Homburg und Wormatia Worms. Die Homburger musterten elf Spieler aus und verpflichteten zwölf neue. Dies haben es allerdings teils in sich - aus der 3. Liga holte man Andreas Gaebler und Christian Beisel (beide Darmstadt 98) sowie Torhüter Edin Sancaktar (Borussia Dortmund II). Auch im Ausland wurde man fündig. Der 34-jährige Innenverteidiger Emil Nol, einst in der 1. und 2. Bundesliga aktiv, kommt vom polnischen Erstligisten Pogon Stettin. Aus der 1. türkischen Liga wiederum stößt Abdullah Keseroglu zum FC. Von den übrigen Neuverpflichtungen ist noch Ex-Löwe Mario Klinger zu nennen, der zuletzt bei Eintracht Trier unter Vertrag stand. Namhafte neue Spieler bei der Wormatia sind Markus Hofmeier und Spielmacher Kevin Wölk (beide FSV Frankfurt II), Stürmer Markus Müller (SV Babelsberg), Carsten Sträßer (Kapitän des Chemnitzer FC) und Linksverteidiger Raschid El Hammouchi (Wuppertaler SV). Der Wormser Kader dürfte somit einiges an Qualität hinzugewonnen haben.

Bleiben noch die beiden hessischen Traditionsvereine Kickers Offenbach und der KSV Hessen Kassel. Nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg mussten die Offenbacher bei ihren Personalplanungen wieder bei Null anfangen. Mehrere Spieler entschieden sich zum Verbleib in Offenbach, darunter Torhüter Daniel Endres, Mittelfeldspieler Matthias Schwarz und Stürmer Fabian Bäcker. Aus der Reserve und der A-Jugend wurden Spieler in die erste Mannschaft berufen. Die restlichen Kaderplätze werden nach und nach vergeben. Unzählige Spieler erschienen bereits bei den Kickers zum Probetraining. Aktuelle stehen nun 16 Spieler beim OFC unter Vertrag. Darunter befinden sich Jan Biggel (bislang Kapitän beim KSC II), Rico Schmider (Preußen Münster), Marcel Wilke (Chemnitzer FC) und Kevin Wittke (Wormatia Worms). Bis zum Ende der Transferfrist wird bei den Kickers noch einiges geschehen. Vereinsführung und Insolvenzverwalter haben eine Menge zu tun, so stellten sie gerade erst sicher, dass der OFC auch künftig im Sparda Bank Hessen-Stadion spielen kann.

Auch in Kassel geben derzeit einige Fußballer ihre Visitenkarte ab. Zehn Spieler befinden sich derzeit im Probetraining, von denen vier spanisch sprechen. Das mögliche Engagement einer spanischen Sportagentur beim KSV dominierte in letzter Zeit die Schlagzeilen. Der Meister-Kader der vergangenen Saison konnte weitesgehend zusammengehalten werden... zumindest bislang. Nico Hammann heuerte beim 1. FC Magdeburg an, mit Viktor Riske und Sebastian Gundelach stehen nun weitere Abgänge fest. Innenverteidiger Stefan Müller, der in Kassel noch bis 2014 unter Vertrag steht, präsentiert sich demnächst im Probetraining beim Zweitligisten VfR Aalen und auch um Mittelfeldspieler Ricky Pinheiro (ebenfalls bis 2014 unter Vertrag) ranken sich Wechselgerüchte. Es bleibt abzuwarten, wie der Kader unter dem neuen Trainer Jörn Großkopf letztlich aussehen wird, ebenso wie natürlich bei allen übrigen 17 Mannschaften der Regionalliga Südwest.

Aufrufe: 030.6.2013, 05:09 Uhr
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