2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der Lockdown wirbelt auch im Amateurfußball die Planungen durcheinander.
Der Lockdown wirbelt auch im Amateurfußball die Planungen durcheinander. – Foto: Michalek

Corona: Der Fußball spielt die zweite Geige

Fußball

Der Corona-Lockdown wurde verlängert – und das bedeutet für die Kreisligisten: Die Ligapokal-Termine Anfang März sind nicht mehr haltbar.

Landkreis – Die Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar durchkreuzt auch die Planungen im Fußballkreis Donau/Isar. Damit wird eine Fortsetzung des Ligapokals in der Kreisliga mit den Achtelfinalmatches am 6./7. März nicht machbar sein, sagt Kreisspielleiter Ludwig Schmidt.

Bislang habe zwar noch der Rahmen-Terminkalender aus dem Jahr 2020 Bestand. Darin seien für die Kreisliga alle Partien des Ligapokals ab Anfang März terminiert. Die Weiterführung der Ligaspiele ab 27./28. März sei im Rahmenplan ebenfalls abgebildet. Diese Planungen werden nach Ansicht des 59-jährigen BFV-Funktionärs jedoch wegen der aktuellen Entwicklungen bei der Pandemiebekämpfung so nicht mehr haltbar sein. „Man muss freilich auch sehen, dass der Fußball nicht so wichtig sind. Amateursport gehört zwar zu unserer Kultur und Gesellschaft dazu, ist allerdings bei weitem nicht so relevant wie Schulen oder Geschäfte. Da darf man sich im Amateurbereich nichts vormachen, das wird am 15. Februar nicht sofort mit der Öffnung des Trainingsbetriebs losgehen“, ist Schmidt überzeugt. „Ich rechne nicht mit Punktspielen vor Ende März oder Anfang April. Damit wäre ich als Spielleiter schon sehr zufrieden – denn dann weiß ich, ich kann diese Saison noch schaffen.“

Kreis Donau/Isar: Der Rahmen-Terminkalender wird angepasst

Die Spielleiter im Kreis Donau/Isar würden bis Februar Szenarien entwerfen, wie es in Abhängigkeit vom Startzeitpunkt weitergehen könnte, skizziert Schmidt das weitere Vorgehen. Sobald konkret feststeht, wann mit dem Training gestartet werden darf, werde der Rahmen-Terminkalender entsprechend angepasst.

Kreisspielleiter Ludwig Schmidt: Amateursport ist nicht so relevant wie Schulen oder Geschäfte.

Teammanager Martin Ricks vom BC Attaching geht nach der Verlängerung des Lockdowns davon aus, dass der Ligapokal komplett entfallen wird. „Es wäre natürlich schade, wenn wir den Pokal nicht spielen könnten. Aber so, wie ich den Bayerischen Fußball-Verband verstanden habe, ist es die oberste Prämisse zu versuchen, die Saison so gut es geht zu Ende zu bringen.“ Deshalb werde man wohl schauen, dass man die Liga bis 30. Juni fertigspielt. Ab wann das möglich sein wird, hängt laut Ricks auch davon ab, ob nach dem Lockdown gleich wieder Training mit Kontakt gestattet sein wird. Denn nach der langen Spielpause seien mindestens vier bis fünf Wochen Vollkontakt-Vorbereitung notwendig, um das Verletzungsrisiko für die Kicker zu minimieren.

Er selbst, so der Sportleiter des Kreisliga-Dritten, sei es inzwischen auch leid, sich täglich darüber Gedanken zu machen. „Ich kann es ja eh nicht ändern. Wir nehmen es so, wie es kommt“, meint Ricks. „Ich persönlich sehe noch kein Ende des Lockdowns. Aber es ist müßig, darüber zu fabulieren, weil alles, was ich heute sage, spätestens in zwei Wochen ad absurdum geführt wird.“

Lohmeier: „Der Mannschaftssport wird nicht an erster Stelle stehen.“

„Ich denke, dass, wenn es um Lockerungen nach dem 14. Februar geht, der Mannschaftssport nicht an erster Stelle stehen wird“, glaubt Abteilungsleiter Stefan Lohmeier vom Ligakonkurrenten SC Kirchdorf. „Zuerst werden Kindergärten, Schulen, Geschäfte und Lokale geöffnet – und dann werden wahrscheinlich, so wie beim ersten Lockdown, wieder vier Wochen ins Land ziehen, bevor man über den Amateursport spricht.“ Dementsprechend hält es der 29-Jährige für ausgeschlossen, dass der Ligapokal im März stattfinden kann. „Wenn der dann komplett ausfällt – und daran glaube ich momentan –, dann werden wir nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.“

Abteilungsleiter Stefan Lohmeier: Die Kicker des SC Kirchdorf setzen auf Cyber-Training.

Stefan Lohmeier rechnet nicht vor Ende März mit einer Rückkehr zum regulären Trainingsbetrieb. Einen Start der Punktspiele könnte es dann Ende April geben. „Wir hätten eigentlich am 4. Februar mit unserer Vorbereitung auf dem Platz begonnen. Jeder Tag mehr, den wir nicht gemeinsam auf dem Feld verbringen dürfen, tut weh.“

Trotz der Einschränkungen werde man beim SC Kirchdorf ab Februar mit dem Pflicht-Training beginnen, berichtet Lohmeier. Denn in Zusammenarbeit mit der Gymnastik-Abteilung habe man ein Cyber-Training extra für die Fußballer organisiert. Dabei werde eine Gymnastiktrainerin dem Kreisligisten einmal pro Woche auf die Sprünge helfen, um neben den individuellen Laufeinheiten den allgemeinen Fitnesszustand zu verbessern. Diese Maßnahme werde man nun ausprobieren, sagt der Abteilungsleiter. Er hofft, dass alle voll mitziehen, und freut sich darauf, dass sich die Mannschaft so zumindest einmal in der Woche via Internet trifft.

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Aufrufe: 025.1.2021, 08:00 Uhr
Freisinger Tagblatt /Autor