2024-05-02T16:12:49.858Z

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Aufsteiger SV Wittstedt holt den NZ-Pokal

Legenden unserer Leidenschaft: Cuxhaven Teil 12 +++Finale im NZ-Pokal: Hollen führte 1:0, verlor dann aber 2:4 gegen SV Wittstedt +++ Plöger und Dietrich brachten Wende

Der SV Wittstedt hatte 1983 ein erfolgreiches Jahr. Nach dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse holte das Team auch den NZ-Pokal. Vor 500 Zuschauern in Bokel gewannen die Wittstedter die von Horst Medenwald geführte Partie mit 4:2 gegen den TSV Hollen.

Wir haben für euch im Archiv der Nordsee-Zeitung gekramt und so einige interessante Artikel gefunden. Folgt uns in eine Zeit ohne bunte Schuhe, Rabona-Flanke und Physiotapes am ganzen Körper. In den nächsten Wochen lest ihr Zeilen über eure Trainer, Väter und den nörgelnden Fan, der früher alles besser konnte.

Vom 22. Juni 1983

gwh. Bokel. Der Wanderpokal der Nordsee-Zeitung für untere Fußball-Mannschaften bleibt im Südkreis: Außenseiter SV Wittstedt schlug im Finale den TSV Hollen (Süd) vor 500 Zuschauern auf dem Bokeler Sportplatz im Finale mit 4:2 (0:0) Toren. Dabei waren beide Seiten bemüht, gutklassigen Fußball zu bieten, doch machte nicht nur der Gegner, sondern auch die Wärme allen Akteuren sichtbar zu schaffen. Nach verhaltener erster Halbzeit wurde der zweite Durchgang zu einer flotten Partie. Duplizität der Ereignisse: 1982 war mit dem TSV Heerstedt der Meister der zweiten Kreisklasse Süd NZ-Pokalsieger gewesen. Im Finale gelang nun Wittstedt auch dieses Double: Titel und Aufstieg in die erste Kreisklasse, in der Finalgegner Hollen spielt, und den Pokal. Der Test für die nächsthöhere Klasse verlief für die kampfstarken Wittstedter damit recht gut.

Die Hollener, die Pokalverteidiger Heerstedt in der ersten Runde aus dem Rennen geworfen hatten (3:2 n.V.), brennen natürlich auf Revanche in den beiden Punktspielen der neuen Saison. Die Wittstedter sonnten sich jedenfalls auf dem Bokeler Sportplatz erst einmal an ihrem Erfolg in einem Wettbewerb, in dem über 80 Mannschaften der Kreisklassen Nord und Süd teilgenommen hatten, und liefen eine Ehrenrunde. Die Hollener zogen sich mit betretenen Gesichtern in die Kabine zurück, immer noch über einige Schiedsrichter-Entscheidungen grollend. Spieltechnisch wirkten sie phasenweise reifer, doch trauerte man zu Recht besten vergebenen Chancen nach, die den Sieg hätten bedeuten können.

Dabei konnten sich die beiden immer wieder gesuchten Sturmspitzen Rose (sah in der 84. Minute wegen Meckerns die rote Karte) und Hoyer nicht wie gewohnt in Szene setzen, boten ihnen doch Bokelmann, der für ihn eingewechselte Korten und Feldmann erbitterte Zweikämpfe, die die Wittstedter mit leichten Vorteilen für sich entscheiden konnten. In der Spielanlage gefällig und weiträumig, wußten auch die Wittstedter zu gefallen, die aber in puncto Einsatz und Kampfkraft sowie konsequenterer Abwehrarbeit ein Plus besaßen. Zu den Höhepunkten der ersten Halbzeit auf Hollener Seite gehörte fast ein Eigentor von Stelljes, doch TSV-Torwart Wöhlke stand goldrichtig, eine Reihe von Distanzschüssen von Harten, die aber alle zu hoch angesetzt waren, und ein Kopfball von Hoyer direkt in die Arme von Wittstedts Torwart Spieske, der weniger aufregende Situationen als sein Gegner erlebte.

Hollens Keeper Wöhlken benötigte zweimal die Hilfe des Pfosten, als Krekeler den Ball mit dem Kopf auf die kurze Ecke zirkelte und er nach einem Rückpaß-Fehler von von Harten mit dem Fuß zur Stelle war. Seine Reflexe konnte Wöhlken fast mit dem Pausenpfiff nach einem Gehrken-Schuß aus der Nahdistanz, volley aus der Drehung, erfolgreich mit einer Faustabwehr unter Beweis stellen.

Nach der Pause sorgte Hollen für mehr Druck. Nachdem Rose den Ball nicht hatte über die Linie bekommen können, Wittstedts Torwart hatte das Glück auf seiner Seite, sorgte Lüllmann mit einem Eigentor (62.), er fälschte eine schwache Rose-Flanke nach einem Gewühl im Wittstedter Strafraum unhaltbar ab, für die Hollener Führung. Das Spiel wurde nun lebhafter, und wenig später traf der Wittstedter Dietrich nur den Pfosten; der Hollener Seebeck scheiterte im Gegenzug am Torwart. Nachdem Dietrich einen 25-m-Schuß unter die Latte gedonnert hatte, war Plöger mit dem Kopf zum Abstauben zur Stelle -1.1 (68.). Plöger gab dann selbst dem Spiel die entscheidende Wende, als er nach klugem Paß von Dietrich in den Strafraum mit einem Schuß ins kurze Eck das 2:1 für Wittstedt markierte. Die Hollener, die durch den freistehenden Rapking kurz zuvor eine der besten Chancen kläglich vergeben hatten, reklamierten vergeblich auf Abseits.

Nach einem Foul an Plöger an der Strafraumgrenze, der Schiedsrichter zeigte von Harten die gelbe Karte, traf Dietrich beim direkten Freistoß direkt in den Winkel-3:1(80.). Zwei Minuten später die endgültige Entscheidung, als sich Krekeler - nach einem Konter mit Plöger - etwas glücklich gegen von Harten und Hollens Torwart durchsetzen konnte.

Für den 4:2-Endstand sorgte der Hollener Zarski mit einem Flugkopfball kurz vordem Schlußpfiff.

TSV Hollen: Wöhlke - Kortjohann, von Harten, Stelljes, Fr. Hünken - B. Hünken, Böhlken (ab 78. Zarski), Seebeck, Rapking- Rose, Hoyer.

SV Wittstedt: Spieske - Feldmann, Lüllmann, Schulz, Zahn - Krekeler, Dietrich, Gerken, Plöger - Biales, Bokelmann (25.Korten).

Tore: 1:0 Lüllmann (62., Eigentor), 1:1Plöger (68.), 1:2 Plöger (72.), 1:3 Dietrich(80.), 1:4 Krekeler (82.), 2:4 Zarski (88.).

Schiedsrichter: Medenwald (Donnern)

Zuschauer:- 500

Aufrufe: 029.11.2020, 13:10 Uhr
FuPa CuxhavenAutor