2024-04-25T14:35:39.956Z

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"Man macht sich so seine Gedanken" (Archivfoto: Klein)
"Man macht sich so seine Gedanken" (Archivfoto: Klein)

Vorspielen für die Zukunft

SVW Spieler wollen sich für neue Vereine empfehlen +++ Am Samstag bei Bayern Alzenau

Wiesbaden. Können die Hessenliga-Fußballer des SV Wiesbaden die Ereignisse rund um Präsident Andreas Reich und mit Blick auf die zunächst eingestellten Gespräche mit dem Nachbarn SV Wehen Wiesbaden auf dem Platz und im Trainingsbetrieb komplett ausblenden? ,,Ich schon", bekräftigt Trainer Djuradj Vasic, ,,und ich gehe auch weiter davon aus, dass die Mannschaft die Nebengeräusche nicht als Schutzwand für eventuelle schlechte Leistungen nutzen wird."

Reich will sich zeitnah erklären

Vasic meint, man sei nach den Erfahrungen vor einem Jahr, als Hauptsponsor Reich zunächst seinen Abschied zum Saisonende ankündigte, um kurz darauf den Vorsitz zu übernehmen, an Turbulenzen gewöhnt. Bleibt aber die Frage, ob der Klubchef und Mäzen im Rahmen der auf Mitte Dezember verlegten Jahreshauptversammlung erneut für den Vorsitz zur Verfügung steht oder nicht mehr kandidiert. Ob er im Zuge der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Lage bleibt, die bis zum Ende dieser Runde gegebenen finanziellen Zusage zu erfüllen. Reich, der derzeit im Ausland weilt, will darauf zeitnah Antworten geben. Auszugehen ist davon, dass er es als Selbstverständlichkeit betrachten dürfte, analog der vergangenen drei Spielzeiten alle versprochenen Gelder bis zum letzten Tag zu zahlen. Es sei denn, neue Entwicklungen würden ihn daran hindern.

Radikaler Schnitt?

Die Spieler, das hatte Kapitän Marko Kopilas bereits nach dem 1:0 über Oberrad betont, sind derzeit gut beraten, weiter im eigenen Interesse ans Limit zu gehen. Sprich, sich für neue Vereine zu empfehlen. Denn nach augenblicklichem Stand wird es spätestens nach der Runde einen radikalen Schnitt geben und womöglich keiner aus dem aktuellen Kader beim SVW verbleiben. Wo doch Reich angekündigt hatte, bei einem Scheitern der Allianz-Gespräche dem Sportverein 2016/17 nicht mehr als Hauptsponsor zur Verfügung zu stehen. Eine Aussage, die er getätigt hatte, bevor die Ermittlungen gegen ihn öffentlich wurden. Da eine Allianz nun in weite Ferne gerückt ist, dürfte nächste Runde nur ein kleiner Etat verfügbar sein. Was wiederum zu einem freiwilligen Abstieg in tiefere Ligen führen dürfte.

Doch zunächst zählt die Gegenwart. Mit den genesenen Rene Schwall, Kevin Effiong, Alexander Hien und Rudi Hübner tritt das Team am Samstag (15 Uhr) beim Elften Bayern Alzenau an. Einzig Jonas Grüter (Nasenbeinbruch) fehlt. Nach Bänderverletzung und Erkrankung bleibt er damit vom Pech verfolgt. Morgen klärt sich, ob die gerichtete und genähte Fraktur noch operativ behandelt werden muss oder nicht. Was die aktuelle Gesamtlage betrifft, sagt Grüter: ,,Das ist schon ein Thema in der Mannschaft. Man macht sich so seine Gedanken. Aber jeder ist bemüht, weiter Vollgas zu geben."

Aufrufe: 028.10.2015, 18:00 Uhr
Stephan NeumannAutor