2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Soeben hat Antonio Bianco  das 1:0 für die Gäste erzielt. Foto: Klein.
Soeben hat Antonio Bianco das 1:0 für die Gäste erzielt. Foto: Klein.

Video: Antonio Bianco krönt Abschiedstournee

SV Wiesbaden unterliegt Wehen Wiesbaden II mit 0:4 +++ Wieder zwei Gegentore nach Standards +++ Vasic: "Nicht gut genug"

WIESBADEN. So richtig wussten sie nicht hin mit ihren Gefühlen nach dem Spiel. Die Akteure, aber auch der Trainerstab sowie die (nur in spärlicher Anzahl) anwesenden Anhänger des SV Wehen Wiesbaden II. Da war zum einen die Wehmut. Darüber, dass es für die SVWW-Reserve das letzte Auswärtsspiel war, bevor die Mannschaft vom aktiven Spielbetrieb zurückgezogen wird.

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Bevor sich Wege von Eigengewächsen trennen, die Trainer Christian Lüllig in der laufenden Saison zu einem funktionierenden Gebilde geformt hat – sowohl in sportlicher (nur einen Punkt hinter dem SVW), als auch in menschlicher Hinsicht. Aber dann war da auch absolute Freude. Über einen definitiv nicht in dieser Höhe erwarteten, aber umso verdienteren 4:0 (1:0)-Derbysieg beim SV Wiesbaden, den Antonio Bianco per Doppelpack, Kokolu Baku und Marvin Esser herausschossen. Der SVW hingegen kann nach der deutlichen Pleite nun auch rechnerisch den Aufstieg ad acta legen. „Es freut mich, dass wir solch einen ambitionierten Gegner mit 4:0 besiegen konnten“, strahle Matchwinner Bianco hinterher. „Man hat heute gesehen, warum wir in dieser Besetzung in der Regionalliga noch nichts verloren haben. Wir sind gut, aber für ganz oben reicht es nicht“, sprach Wiesbadens Coach Djuradj Vasic hinterher klare Worte.

Chancen auf beiden Seiten

Von Beginn an entwickelte sich eine lebhafte Partie, in der beide Teams zu Chancen kamen. Gleich zwei Riesenmöglichkeiten vergab dabei in Abschnitt eins Wehens Niklas Rottenau, der wie seine Teamkollegen Joshua Iten und Kevin Effiong in der kommenden Saison beim SV Wiesbaden unter Vertrag steht und von Trainer Lüllig trotz zwischenzeitlich anderer Überlegungen von Anfang an aufgeboten wurde. „Ich freue mich auf die Aufgabe beim SVW, hätte aber trotzdem liebend gerne heute getroffen“, gab Rottenau später zu.
Die Gastgeber begannen wie schon beim 1:1 in Hadamar mit einer Dreierkette bestehend aus Strahinja Pajic, Marko Kopilas und Ferhat Gündüz in der Abwehr, die jedoch mit den pfeilschnellen Wehener Angreifern ihre liebe Mühe hatte. So auch in Minute 13, als Kokolu Baku auf der rechten Seite allen davon lief und in die Mitte flankte. Von wo Antonio Bianco das Leder sehenswert in den Winkel zimmerte – das 0:1. Auf der Gegenseite parierte Raphael Laux zweimal gegen Younes Bahssou (21.) und Toni Reljic (40.) glänzend.

Blitzstart Nummer zwei

Auch in Abschnitt zwei erwischten die Gäste einen Blitzstart, auch wenn dabei die schlecht postierte SVW-Abwehr nach einem Fehlpass von Toni Muca kräftig mithalf. Bianco eilte frei auf den Kasten von Pero Miletic zu, passte quer zu Baku, der den Ball locker zum 2:0 aus Gäste-Sicht ins Tor schob (53.). „Wir waren in allen Mannschaftsteilen schlechter. Der Gegner war beweglicher, lauf- und zweikampfstärker“, analysierte Djuradj Vasic hinterher. Dazu passte dann, dass die Treffer drei durch Bianco und vier durch einen direkten Freistoß von Marvin Esser - mal wieder - aus Standardsituationen resultierten. „Das waren Geschenke“, ärgerte sich Vasic.

Sechs Spieler verabschiedet

Geschenke wurden beim SV Wiesbaden auch bereits vor der Partie verteilt. Gleich sechs Spieler, darunter SVW-Urgestein Philip Reichardt (studienbedingt nach Köln), wurden mit kleinen Präsenten verabschiedet. Etwas wehmütig blickte der Rechtsverteidiger, der für den kurzfristig fehlenden Bartosz Franke (Rückenprobleme) ins Team rückte, daher zurück: „Klar hätte ich mir den Abschied sportlich besser vorgestellt. Der Akku war nach dem Hadamar-Spiel irgendwie leer. Aber ich denke, dass mir hier immer alle Türen offen stehen werden.“

Aufrufe: 016.5.2015, 21:46 Uhr
Philipp DurilloAutor