2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Rabe
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"Das ist ein willkürlicher Akt"

KLA Darmstadt: Spitzenspiel zwischen Weiterstadt und Gräfenhausen abgesetzt / Unmut über Entscheidung

Die Absetzung des Spitzenspiels in der Darmstädter A-Liga zwischen dem SV Weiterstadt und der SKG Gräfenhausen am vergangenen Sonntag hat für Unmut gesorgt.

"Stand Donnerstag hatten wir im Kreis Darmstadt genauso viele für den Herrenspielbetrieb qualifizierte Schiedsrichter zur Verfügung wie wir Spiele zu besetzen hatten", sagt Kreisschiedsrichterobmann David Wegmann gegenüber der FuPa-Redaktion. Aufgrund des tätlichen Angriffs auf einen Schiedsrichter in der Junioren-Begegnung zwischen der FTG Pfungstadt und dem SV Weiterstadt und der damit verbundenen Verletzung seien dann nicht mehr alle Partien in den Kreisen zu besetzen gewesen, erklärt Wegmann die Entscheidung. Man habe daher ein Spiel im Kreis unbesetzt lassen müssen. Pikant: Mit dem SV Weiterstadt traf es dabei ausgerechnet jenen Verein, dessen Junioren für den Spielabbruch am vergangenen Freitag verantwortlich waren.

"Der beim Juniorenspiel am vergangenen Donnerstag angesetzte Schiedsrichter war für ein A-Liga Spiel in Kreis Odenwald vorgesehen. Selbstverständlich können wir, wenn wir im Kreis Darmstadt für diesen Spieltag nicht genug Schiedsrichter zur Verfügung haben, nicht ein Spiel im Kreis Odenwald unbesetzt lassen", so Wegmann. "Wir waren daher gezwungen, die Delegierung der Spiele in die verschiedenen Kreise in Südhessen zur überarbeiten. Schlussendlich konnten wir ein Spiel im Kreis Darmstadt nicht mit einem Schiedsrichter besetzen", führt der Kreisschiedsrichterobmann weiter aus. Das hätte zur Absage der Partie in Weiterstadt geführt.

Absetzung der Partie ein "willkürlicher Akt"

Damit will sich Kreisfußballwart Michael Sobota nicht zufrieden geben. Fraglos sei der tätliche Angriff gegen den Schiedsrichter, der als Konsequenz aus der Attacke seine Karriere nach 40 Jahren umgehend beendet hat, eine "Riesensauerei". Die Absetzung der Partie zwischen Weiterstadt und Gräfenhausen bezeichnet Sobota aber als "willkürlichen Akt". Hier sei ein ganzer Verein für die Verfehlungen seiner Jugendmannschaft in Sippenhaft genommen worden. Der für die Begegnung eingeteilte Schiedsrichter sei - wie in dieser Spielklasse üblich - aus einem anderen Kreis gekommen. Der verletzte Darmstädter Referee hätte demnach möglicherweise einen personellen Engpass in einem anderen Kreis verursacht, nicht aber in Darmstadt selbst.

"So etwas macht mich stinksauer", sagt Sobota. Er selber sei am Freitagmittag angerufen und über die Entscheidung informiert worden. "Wenn es einen personellen Mangel gibt, ziehe einen Schiedsrichter aus der B-Liga ab und schicke ihn in den Odenwald. Das wäre möglich gewesen. Aber ich muss ich nicht das A-Liga-Spitzenspiel absagen." Dass es ausgerechnet den SV Weiterstadt getroffen habe, sei "eine Farce". Mit dieser Entscheidung treffe man auch den Gegner, die SKG Gräfenhausen; einen Verein, der für diese Vorgänge am wenigsten kann. "Man hätte, wenn es Vakanzen gibt, auch ein Spiel in der B- oder C-Liga ausfallen lassen können, aber nicht das Spitzenspiel in der Kreisliga A und ausgerechnet das jenen Vereins, dessen Junioren nur ein paar Tage zuvor massiv über die Stränge geschlagen haben." Die Ausführungen der Schiedsrichter bezeichnet Sobota als "Scheinargumente", die ins Feld geführt werden. "Ich kann mich nicht erinnern, dass es so etwas im Kreis schon einmal gegeben hat." In einer Mail, die der Redaktion vorliegt, bedauert Sobota die Entscheidung. Rundumschläge gegen einzelne Vereine seien der Sache nicht dienlich, schaden dem Fußballsport und vor allem den berechtigten Interessen der Schiedsrichter selbst.

Randnotiz: Der SV Weiterstadt hat nach den tätlichen Attacken gegen den Schiedsrichter Konsequenzen gezogen und seine Jugendmannschaft umgehend vom Spielbetrieb abgemeldet.

Aufrufe: 01.11.2017, 12:01 Uhr
Frank LeberAutor