2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Kapitän und Antreiber: Fabian Kluge | Foto: Meinrad Schön
Kapitän und Antreiber: Fabian Kluge | Foto: Meinrad Schön

Fabian Kluge: "Wir tun gut daran, die Situation anzunehmen"

BZ-Interview: Fabian Kluge vom Landesligisten SV Weil warnt vor einem Negativ-Sog und will bis zuletzt alles für den Trainer rausholen

Er ist Kopf, Wortführer, Antreiber: Fabian Kluge ist einer von sieben Spielern im Kader des SV Weil, die schon in der Verbandsliga dabei waren. Im Interview mit Uwe Rogowski spricht er über den wahrscheinlichen Nichtaufstieg und Trainer Maximilian Heidenreich.
BZ: Herr Kluge, so wie es aussieht, wird es nichts mit dem Aufstieg. Was soll man sagen? Landesliga ist auch schön?
Kluge: Tja, sagen wir so: Es gibt Schlimmeres und es gibt Besseres. Wenn man den bisherigen Verlauf anschaut – zufriedenstellend ist das ja wirklich nicht.

BZ: Die Spieler mögen Maxi Heidenreich einfach nicht. Der Coach hat ja seinen Abschied bei Nichtaufstieg angekündigt.
Kluge: Guter Witz, ja ja. Nein! Für mich ist der Maxi fast mehr als ein Trainer.

BZ: Bei einer Niederlage in Zell könnte es aber sein, dass er direkt nach Hause fährt und nie mehr wieder kommt.
Kluge: Wenn wir dort auch Punkte lassen sollten, oh je, dann kann es schon sein, dass er sich endgültig fragt, ob er nicht im falschen Film ist.

BZ: Ihr Eindruck: Sein Abschied bei Nichtaufstieg steht?
Kluge: Das ist definitiv, denke ich mal. Aber wer weiß, er ist jedenfalls wie immer mit Herzblut dabei, voll engagiert. Ich werde von der ersten bis zur letzten Minute 100 Prozent geben, auch für den Trainer.

BZ: Und wieviele Kisten Bier gibt es für die Zweite, wenn deren Aufstieg schon wieder verhindert wird?
Kluge: Ich glaube, die kann man mittlerweile nicht mehr bezahlen. Es sind ja wirkliche Freunde in der Zweiten dabei, da gibt man mal einen aus. Aber mittlerweile ist das Thema für sie wohl fast schon ein bisschen Standard. Leider.

BZ: Wo liegen die Gründe?
Kluge: Lässt man diese Saison Revue passieren: Da waren allein sechs Unentschieden, als wir jeweils besser waren, aktiver waren. Soviel Sch… kann in einer Saison eigentlich gar nicht bergauf laufen. Es gab viele Faktoren, aber da hat ein Trainer wenig Einfluss. Ganz klar: Es liegt an uns Spielern: wenn wir wieder einen individuellen Fehler machen oder in der 92. Minute ein Tor fressen.

BZ: Dem SVW wird seit Jahren der Wiederaufstieg zugetraut. Ist die Mannschaft womöglich überschätzt?
Kluge: Wenn man den Kader vor der Saison wieder gesehen hat, war der Aufstieg bestimmt keine Utopie. Wir hatten nur Imad (Kassem-Saad) verloren. Was uns dann aber im Lauf der Vorrunde zum Teil weggebrochen ist: Da fehlten dann Spieler Nummer 13 oder 14, die noch Qualität reingebracht hätten.

BZ: Zwölf Punkte auf Platz zwei – ist noch etwas zu retten?
Kluge: Im Fußball hat es schon viel gegeben. Aber wir tun gut daran, die Situation anzunehmen. Wir sollten gar nicht mehr groß schauen, sondern die zwei Spiele vor der Winterpause mit voller Konzentration angehen, anständige Leistungen bringen, um den Abstand nach hinten zu wahren. Es gab schon ganz andere Mannschaften, die in einen Sog geraten sind.

BZ: Und für Sie gilt: Nächstes Jahr neuer Anlauf?
Kluge: Ich spiele in jedem Fall weiter. Aber ich mache mir immer erst in der Rückrunde meine Gedanken, ob ich fit bin und wie es konkret weitergeht.

BZ: Tut es mehr weh, weil der FV Lörrach-Brombach sich anschickt, hochzugehen?
Kluge: Wir sind selber schuld, und was den FVLB betrifft: Die haben fünf, sechs Jahre oben mitgespielt, ein Aufstieg wäre die richtige Konsequenz. Und sie hätten es sich jetzt auch mal verdient.
Aufrufe: 01.12.2016, 22:00 Uhr
Uwe Rogoswki (BZ)Autor