2024-05-08T14:46:11.570Z

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Alf Mintzel (links) feiert den Zweitligaaufstieg des SVWW mit Sascha Mockenhaupt. Archivfoto: René Vigneron
Alf Mintzel (links) feiert den Zweitligaaufstieg des SVWW mit Sascha Mockenhaupt. Archivfoto: René Vigneron

"Wir haben euch nicht vergessen“

SV Wehen Wiesbaden will Tribüne für die Amateure füllen +++ Alf Mintzel erklärt die Aktion „Die Westtribüne vereint“

Wiesbaden. Alf Mintzel kennt beide Seiten bestens. Die des Fußball-Profigeschäfts und die des Amateurbereichs. Während seiner aktiven Profikarriere erarbeitete sich Mintzel bei den Fans des SV Wehen Wiesbaden absoluten Kultstatus. Sowohl durch seine Leistungen auf dem Platz, als auch, weil er stets nahbar ist. Nach seiner Karriere, die mit dem Zweitligaaufstieg in der vergangenen Saison traumhaft endete, blieb der 38-Jährige dem Verein dann auch erhalten. Mintzel ist seitdem in der Marketingabteilung des SVWW tätig. Und in dieser Funktion hat er mit dem Marketingteam nun eine besondere Hilfsaktion zugunsten des heimischen Amateurfußballs angekurbelt. „Wir wollen zeigen: Wir haben euch nicht vergessen“, sagt Mintzel, der seit dem Ende seiner Profikarriere beim Gruppenligisten SG Walluf spielt, der Fußballbasis schon alleine dadurch eng verbunden ist.

Die Idee der Aktion sieht folgendermaßen aus: Unter dem Motto „Die Westtribüne vereint“ können für die vor der Fertigstellung stehende Westtribüne virtuelle Plätze erworben werden, die es bereits ab einem Euro zu haben gibt. „Viele geben aber auch freiwillig mehr“, sagt Mintzel und verweist darauf, dass es jedem selbst überlassen ist, wie viel er zahlt und damit spendet. Sind die Plätze gefüllt, gewährt der SVWW bei einem virtuellen Rundgang einen Einblick auf die neue Tribüne und die Funktionsgebäude. Die auf diese Weise erzielte Summe soll in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Fußball-Verband (HFV) an die Vereine und den heimischen Amateurfußball fließen. Er sei mit Matthias Gast, dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit beim HFV, im engen Austausch über die Gestaltungsmöglichkeiten der finanziellen Hilfe, sagt Mintzel. „Die Frage ist, wo es bei den Jungs und Mädels an der Basis am meisten zwickt. Das Geld soll dort ankommen, wo es am dringendsten gebraucht wird.“

Schließlich haben auch die Fußballklubs aufgrund der Corona-Krise mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Bratwürste, Getränke und Feste, auf denen die Vereine Stände haben und damit ihren Etat verdienen – das fällt alles weg“, sagt Mintzel. „Aber laufende Fixkosten hat ein Verein trotzdem.“ Und genau an diesen Stellen will der SVWW helfen. Auch wenn natürlich Grenzen gesetzt seien und keine hunderttausende Euro zusammenkommen würden. „Wir sind nicht Borussia Dortmund, aber können trotzdem einen kleinen Beitrag leisten. Zum Beispiel, dass ein Verein seine Stromrechnung zahlen kann“, sagt Mintzel und liefert gleich die Begründung für das Engagement des SVWW mit: „Ohne Amateure würde es keinen einzigen Profifußballer geben. Als Bambini hätte man keinen Verein, bei dem man anfangen kann.“

Dementsprechend hofft der Ex-Profi, dass eine möglichst hohe Summe zusammenkommt. „Die Aktion ist gut angelaufen“, sagt Mintzel, der darüber hinaus bislang viel Mut machende Resonanz erhalten habe. „Das war wirklich alles durchweg positiv.“ Und darin sieht er auch eine Bestätigung, dass der SVWW sehr wohl – und entgegen der Meinung von Kritikern – in Wiesbaden und der Umgebung immer weiter angekommen ist. Das würde auch der Bau der neuen Westtribüne unterstreichen. „Im Vergleich zu meinen Anfangsjahren hat sich schon einiges getan“, sagt Mintzel. „Die Zeit ist manchmal auch ein Verbündeter.“



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Aufrufe: 025.4.2020, 17:00 Uhr
Stephan CreceliusAutor